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30
12
2008

Zuversichtlich blickt Carsten Schlangen in seinen zweiten Silvesterlaufstart in Trier entgegen. Der einzige deutsche Mittelstreckler bei den Olympischen Spielen in Peking scheut zum Abschluss seines erfolgreichsten Jahres auch nicht davor zurück, die Weltstars seiner Zunft herauszufordern

Schlangen rät Kogo: Warm anziehen! Irina Mikitenko, Sabrina Mockenhaupt und Jan Fitschen zeigten sich trotz ihrer Verletzungen und Erkrankungen gut gelaunt – 19. Bitburger-Silvesterlauf in Trier

By GRR 0

Irina Mikitenko, Sabrina Mockenhaupt und Jan Fitschen zeigten sich trotz ihrer Verletzungen und Erkrankungen gut gelaunt und lauschten interessiert den Velretzungs-Präventions-Tipps von Rückwärtslauf-Weltrekordler Thomas Dold. Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch wird auf der kurzen 5-km-Strecke des Sparkassen-Elitelaufs der Frauen zur deutschen Hoffnung und gestand, dass sie die 1500-Meter-Strecke sehr mag: "Da ist alles schnell vorbei."

Höchst aufschlussreich war das Zwiegespräch zwischen Carsten Schlangen und Topfavoriten Micah Kogo:

Zuversichtlich blickt Carsten Schlangen in seinen zweiten Silvesterlaufstart in Trier entgegen. Der einzige deutsche Mittelstreckler bei den Olympischen Spielen in Peking scheut zum Abschluss seines erfolgreichsten Jahres auch nicht davor zurück, die Weltstars seiner Zunft herauszufordern. "Es wird kalt werden. Zieh dich warm an", sagte der 1500-Meter-Spezialist von der LG Nord Berlin bei der Abschlusspressekonferenz zu Micah Kogo. Dies war angesichts der eisigen Temperaturen in Deutschlands ältester Stadt mehr als nur ein guter Rat an den 10.000-Meter-Olympiadritten aus Kenia. Nach dem elften Platz vor einem Jahr hat Carsten Schlangen Blut geleckt und will mehr beim wegen seiner brasilianischen Stimmung "deutsches Sao Paulo" genannten Trierer Jahresabschlusslauf.

"Ich werde auch gerne Bezirksmeister, aber es ist eine ganz andere Liga, wenn viele Leute am Streckenrand stehen. Ich glaube solche Läufe wie der Silvesterlauf in Trier sind wichtig, um die Leute für die Leichtathletik zu begeistern", sagte der Architekturstudent. Das gelte insbesondere im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im kommenden August in Berlin. "Wir stellen und dem harten internationalen Wettbewerb mit relativ wenigen Leuten. Es ist fatal, wenn da nur Medaillen zählen", erklärte Schlangen.

"Die Finalteilnahme ist in der Leichtathletik ein Erfolg, weil in keiner anderen Sportart die Konkurrenz so groß ist", pflichtete ihm 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen, der wegen seiner Fußverletzung ("Ich spüre den Fuß sogar noch beim Gehen.") nur als Zuschauer in Trier ist, bei. Er glaube in Berlin nicht an eine große Medaillenausbeute für den Deutschen Leichtathletik-Verband, führte Schlangen weiter aus. Dass die Stimmung im Olympiastation trotzdem gut sein werde, davon sei er aber überzeugt.

Ob Carsten Schlangens zuletzt unspezifisches Ausdauertraining (unter anderem war er jeweils sieben Tage in Norwegen und Österreich zum Skilanglauf und fuhr mit 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen Mountainbike in Portugal) reicht, um Micah Kogo als sechstbesten 10.000-Meter-Läufer aller Zeiten (Kogos Bestzeit liegt bei 26:35,63 Minuten) zu fordern, wird sich am Silvesternachmittag zeigen. Der Afrikaner bewies jedenfalls drei Tage vor dem Trierer Rennen, dass er auch gut mit Kälte zurecht kommt.

In 28:02 Minuten siegte der 22-Jährige in der Nähe von Paris über 10 km vor dem 5000-Meter-Olympiadritten Soi Edwin Cheruiyot (Kenia, 28:13) und dem zweimaligen Marathon-Weltmeister Jaouad Gharib (Marokko, 28:54). "Ich mache mir keine Sorgen wegen dem Wetter", sagte Kogo, der im Bitburger-Lauf der Asse über 8 km den elf Jahre alten Streckenrekord seines Landsmanns Isaac Kariuki von 22:21 Minuten im Visier hat.

Und bei der WM in Berlin möchte Kogo dann die Ära des äthioipischen 10.000-Meter-Weltrekordlers Kenenisa Bekele beenden.
    
      

author: GRR

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