Blog
09
09
2014

Sabrina Mockenhaupt (lks.) vor Simret Restle - Megacool auf der Kö zum 40. Meistertitel - Interview von Wilfried Raatz ©wus-media - Wilfried Raatz

Sabrina Mockenhaupt: Megacool auf der Kö zum 40. Meistertitel – Interview von Wilfried Raatz

By GRR 0

Den Düsseldorfer Prachtboulevard Königstraße nutzte am Sonntag Langstrecklerin Sabrina Mockenhaupt als Laufsteg, denn die kleine Siegerländerin holte sich bei den Deutschen 10 km-Straßenlauf-Meisterschaften im Rahmen des Stadtwerke Düsseldorf Kö-Lauf ihren vierzigsten Titel.

Wilfried Raatz sprach nach dem Lauf mit der „Jubilarin“

Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der 40. deutschen Meisterschaft. Wie fühlt sich dieses Jubiläum an? 

Sabrina Mockenhaupt: Das fühlt sich schon toll an! Ich freue mich wirklich, dass es geklappt hat! Vor allem wegen meiner Verletzung war natürlich ein Risiko dabei. Deshalb bin ich auch in der letzten Woche nur auf Rasen gelaufen. Ich habe schon gemerkt, dass die Form mehr und mehr zurückgeht. Aber ich wollte ja unbedingt in Düsseldorf laufen und meinen 40. Titel gewinnen. Die Zeit ist natürlich eher nebensächlich, denn Hauptsache ist: Gewonnen! Nach doch einigen Nackenschlägen lernt man wieder Dinge richtig zu schätzen!

Der Papierform nach sprach ja vieles für einen erneuten Erfolg für Sie. Wie sind Sie aber damit umgegangen, als bekannt wurde, dass sich mit Simret Restle eine starke Konkurrentin nachgemeldet hatte?

Sabrina Mockenhaupt: Ich hatte schon im Laufe der letzten Woche davon gehört und konnte mich etwas auf diese neue Situation einstellen. Aber dennoch: Ich konnte die letzte Nacht nicht schlafen!

Zwei Runden lang war es ein Duell mit Simret Restle auf Augenhöhe, dann haben Sie sich aber Meter um Meter absetzen können. Offenbar hat Sie die Verletzung nicht stark behindert?

Sabrina Mockenhaupt:

Wegen des Ödems im Sprunggelenk hatte ich natürlich meine Bedenken. Es ist einfach kein rundes Laufen möglich. Ruhiges laufen geht deutlich schwerer als schnelles laufen. Ich wusste natürlich nicht, wie stark Simi tatsächlich ist. Sie wirkte auf jeden Fall sehr locker, vor allem, als sie anfangs das Tempo gemacht hat. Nach vier Kilometern habe ich attackiert und gleich einige Meter gewinnen können. Aber die Kurven waren wirklich zäh. Wenn du aber etwas drauf hast, dann kannst du auf dieser Strecke richtig schnell laufen.   

Man muss lange zurückblättern, wann letztmals eine deutsche Meisterschaft mit einer 34er Zeit gewonnen wurde. Worin sehen Sie hierfür die Gründe?

Sabrina Mockenhaupt:

Im letzten Jahr bin ich in Bobingen im Alleingang 32:34 gelaufen. Mir war natürlich bewusst, dass ich mit der Verletzung nicht einmal eine 33er Zeit abliefern kann. Dies war auch bei der Konkurrenz überhaupt nicht notwendig. Ein schnelles Rennen hätte ich heute auch nicht riskiert. Aber es ging „lediglich“ um meinen vierzigsten Meistertitel.  

Wie finden Sie die Integrierung der deutschen Meisterschaften in einen Citylauf wie es hier in Düsseldorf beim Stadtwerke Kö-Lauf geschehen ist?

Sabrina Mockenhaupt:

Es ist schon megacool, die Meisterschaft in den Kö-Lauf zu integrieren. Auf dem Rundkurs siehst du natürlich immer, was los ist. Die vielen Überrundungen waren natürlich nicht optimal, haben aber auch ihre Vorteile. Denn die Gegnerinnen sehen dich nicht immer direkt vor dir. Die Stimmung war genial. Das muss der DLV immer in Düsseldorf machen!

Was bedeutet für Sie nun der 40. Meistertitel, vor allem nach einer doch sehr wechselhaften Saison?

Sabrina Mockenhaupt:

Das ist das einzig Versöhnliche nach einer sehr bescheidenen Saison. Ok, die 10.000 m in Zürich waren schon ein Highlight für mich. Der Marathon hat natürlich alles mies gemacht, was du ein paar Tage zuvor abgeliefert hast. Es gab einfach zu viele Rückschläge in diesem Jahr. Nach der Rückkehr aus Kenia war der Halbmarathon in Berlin nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Die 10.000 m-Meisterschaften in Aichach habe ich verloren. Dann kamen private Dinge hinzu, die man auch verarbeiten muss. Es war einfach viel Krampf dabei.

1996 begann ihre internationale Karriere mit den Cross-Europameisterschaften in Oeiras. In der Zwischenzeit sind natürlich viele internationale Meisterschaften im Cross, auf der Bahn und auf der Straße hinzugekommen. Sie sind jetzt fast 34 Jahre, eigentlich im besten Langstreckenalter. Gibt es aber inzwischen schon Gedanken über das Aufhören?

Sabrina Mockenhaupt:

Ehrlich gesagt: Ich wüsste derzeit nicht, was ich sonst machen sollte. Ich plane zunächst einmal bis Rio. Irina Mikitenko hat es uns ja vorgemacht, wie lange man auf höchstem Niveau laufen kann.

Ich werde so lange dabei bleiben, wie es mir mein Gefühl sagt. Und da habe ich eigentlich immer richtig gelegen.

Das Interview führte Wilfried Raatz

 

Themengleich

 

Ein Schritt in die Zukunft – Erstmals wurden in Düsseldorf 10 km-Meisterschaften in eine große Laufveranstaltung integriert – Wilfried Raatz berichtet

Favoritensiege durch André Pollmächer und Sabrina Mockenhaupt – Deutsche 10 km-Meisterschaft beim Kö-Lauf in Düsseldorf – Wilfried Raatz berichtet

Stadtwerke Düsseldorf Kö-Lauf am 7. September 2014 – Pasta Party mit André Pollmächer – REHACARE Düsseldorf setzt Zeichen für Inklusion

Kö-Lauf in Düsseldorf mit 10-km-Meisterschaften: Pollmächer und Mockenhaupt starten

10 km-Meisterschaften auf der Düsseldorfer Kö: Sabrina Mockenhaupt möchte ihren 40. Titel holen – Wilfried Raatz berichtet

Stadtwerke Düsseldorf Kö-Lauf – Lauftreff am 24. August 2014

.

 

 

 

 

 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply