Natur ist Trumpf: Weite Teile der verschiedenen Strecken beim Hunsrück-Marathon führen über gut ausgebaute Radwege durchs Grüne ©road races
RWE Hunsrück Marathon – Auf den Spuren des Schinderhannes – Die Vorstellung der GRR-Mitgliedsläufe aus dem GRR Heft 2013 in Kooperation mit „aktiv laufen“
Es ist unbestritten: der Hunsück-Marathon ist ein großartiger Landschaftslauf. Eingebettet zwischen den artverwandten Veranstaltungen wie dem Rennsteiglauf im Thüringer Wald, dem Schwäbischen Alb Marathon im Württembergischen oder dem Oberelbe- Marathon in Dresden blüht die Veranstaltung in der Augustmitte in Rheinland- Pfalz prächtig. Wenngleich sie im Vorfeld der großen Stadtmarathonläufe im Herbst in Berlin, Köln, München oder Frankfurt eher ein Nischendasein führt. Mit zwölf Auflagen und einem Stamm von durchweg 2000 Teilnehmern ist der Hunsrück-Marathon von der Laufevent- Karte aber nicht mehr wegzudenken, seit 2012 zudem auch Mitglied bei German Road Races, der Vereinigung der großen deutschen Läufe.
Ein fein verästeltes Wegenetz zwischen den zahlreichen Dörfern und Kleinstädtchen in der vergleichsweise dünn besiedelten Hochfläche zwischen Rhein, Mosel und Nahe bietet sich gewiss an für den Ausdauersportler, gleichgültig ob in Laufschuhen oder auf Inline-Rollen. Noch dazu kam, dass die Bahnstrecke zwischen Boppard und Simmern in den 1990-er Jahren stillgelegt und ein asphaltierter Radweg im Mai 2000 in Betrieb genommen und nach dem als Schinderhannes bekannten Klein-Ganoven Johannes Bückler benannt wurde. Dieser Schinderhannes-Radweg spielt sodann beim Hunsrück-Marathon für die Marathonläufer auf ihrem Weg von Emmelshausen nach Simmern eine gewichtige Rolle.
Das 8000 Einwohner kleine Städtchen Simmern, an der B 50 gelegen, ist bei der Schaffung des Hunsrück-Marathons zur Drehscheibe für die Ausdauersportler aller Generationen geworden. Der Zieleinlauf befindet sich im 1708 erbauten Schloss, in der nahe liegenden Hunsrückhalle ist die Startnummern-Ausgabe und die kleine, aber feine Marathonmesse untergebracht. Eine logistische Herausforderung sind für Marathon-Chef Ottmar Berg und die vielen ehrenamtlichen Helfer die unterschiedlichen Startorte wie Emmelshausen (Marathon für Läufer und Inliner), Kastellaun (Halbmarathon), Ebschied (Halbmarathon Inliner) und Neuerkirch (Fun Run über 6,3 km).
Mit viel Engagement wurden alle Hürden mit Bravour überwunden, schließlich kann der Hunsrück-Marathon auf nunmehr zwölf Auflagen zurückblicken. Auf dem durchgängig asphaltierten Kurs lässt sich schnell laufen, das hat Seriensieger Marco Diehl bei nunmehr sieben Siegen immer wieder bewiesen, 2012 aber auch Tobias Sauter mit 2:30:58 Stunden. Aber den meisten der zweitausend Startern, wobei leider nur ein Zehntel über die klassische olympische Distanz startet, kommt es vielmehr darauf an, die Landschaft mit den „grünen" Radwegen, dem weiten Blick über Felder, Wiesen, Hügel und Täler zu erleben und die herzliche Atmosphäre in den kleinen Dörfern mit viel Fachwerk und Schindeldächern zu genießen.
Mehr Informationen zum RWE Hunsrück Marathon finden Sie hier.
Entnommen dem GRR Sonderheft 2013 in Kooperation mit "aktiv laufen".
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