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25
06
2017

Kenenisa Bekele (ETH) zeigt nach dem Lauf im Hotelzimmer seine Blessuren, die er sich während des Sturzes beim Dubai Marathon zugezogen hatte. ©privat

Rückblick auf die internationale Straßenlaufszene im ersten Halbjahr 2017: Weltrekorde und „Breaking2“ – Teil 2 – Helmut Winter berichtet

By GRR 0
Durch den Sturz Kenenisa Bekeles beim Start des Standard Chartered Dubai Marathon scheiterte ein weiteres Mal ein Angriff auf die globale Bestmarke im Marathon, die seit 2014 Dennis Kimetto (KEN) mit 2:02:57 hält.
 
Nach dem Rennen in Dubai stellte sich heraus, dass die Verletzungen zwar nicht ernsthafter Natur  aber doch schwerwiegender waren, als zunächst angenommen. Dies hatte in der Vorschau Konsequenzen für die nächste Chance des Äthiopiers, den Marthon-Weltrekord zu attackieren.
 
Denn die Vorbereitung auf dem London-Marathon Mitte April wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Und wie bekannt: auch sein nächster Versuch in Sachen Weltrekord scheiterte (s. später).

Am 22. Januar lief Peter Kirui (KEN) beim Mitja Maraton International im spanischen Santa Pola in 1:00:55 eine erste Topzeit über die Halbmarathon-Distanz. Gleiches galt für Antonia Kwambai (KEN) in 1:09:49 bei den Frauen. Eine Woche später gelang es beim 36. Osaka Womens Marathon nicht die Zeit aus Dubai zu unterbieten. Die Japanerin Risa Shihetomo gewann nach 2:24:22. Gute Zeiten wurden am gleichen Tag aus Marrakech in Marokko gemeldet, wobei man bei Veranstaltungen in diesen Regionen leider stets Vorbehalte über korrekte Abläufe anbringen muss. Adihana Gebretsadik (ETH) gewann dort den Marathon in guten 2:08:55, im Halbmarathon war Mohammed Ziani (MAR) in 1:00:28 vorne. Im Marathon der Frauen siegte Ashu Rabo (ETH) in 2:30:18.

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Callum Hawking (GBR) gewann den Halbmarathon im japanischen Marugame. (c) Veranstalter

Traditionsgemäß begann die Serie der japanischen Frühjahrs-Marathon in Beppu-Oita am 5. Februar, wo der Japaner Kenataro Nakamoto in 2:09:32 vor der afrikanischen Konkurrenz als Erster das Ziel erreichte. Am gleichen Tag, nur wenige 100 km entfernt, glänzte ein weiteres Mal der Brite Callum Hawkins mit einer Galavorstellung beim 71. Kagawa Marugame International Half Marathon, den er in genau einer Stunde (1:00:00) vor starker Konkurrenz gewann. Nicht unbedingt in guter Erinnerung wird er dabei die militärische Siegerpose beim Zieleinlauf im Stadion behalten, dieser Unsinn kostete ihm nämlich am Ende eine Zeit von unter einer Stunde. Auch bei den Frauen ganz es durch Eunice Kirwa (ETH) mit 1:08:07 eine schnelle Zeit.

Und Halbmarathon wurde ebenfalls am 5. Februar im spanischen Grannolers gelaufen, wo Matthew Kisorio (KEN) in 1:01:30 gewann und beim Halbmarathon in Neapel gab es ein Fotofinish zwischen Philip Tarbei und Eliud Macharia (beide KEN), für die 1:01:21 gestoppt wurde.

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Peres Jepchirchir (KEN) sorgte beim Halbmarathon mit ihrem Weltrekord von 1:05:06 für das erste Glanzlicht der Saison 2017. (c) H. Winter

Einen ersten großen Höhepunkt des Jahres gab es dann – nicht ganz unerwartet – beim Halbmarathon im Vereinigten Arabischen Emirat Ras Al Khaimah, der schon seit Jahren die Szene über diese Distanz bei Männern sowie Frauen dominiert. Im Gegensatz zum ungeliebten Nachbarn im Süden war das Unternehmen Weltrekord am Ende erfolgreich. Mit einem hochklassigen Elitefeld gingen die Frauen die ersten 2 km in jeweils 3 Minuten zu schnell an, worauf als überzogene Reaktion ein Kilometer in 3:17 folgte.Danach hatten aber vor allem die männlichen Tempomacher die Sache unter Kontrolle und näherten sich nun zunehmend den Splits für die Weltrekordmarke von 1:05:09 durch Florence Kiplagat.rak-2017-proj-wmDie Projektionen beim Halbmarathon der Frauen in Ras Al Khaimah als Funktion der Streckenlänge: Nach erratischem Beginn ging es kontrolliert in Richtung Weltrekord. (c) H. Winter

Bei 18 km war man in RAK schneller als Kiplagat und bis am Rande der völligen Erschöpfung schaffte Peres Jepchirchir (KEN) mit 1:05:06 eine Verbesserung des Rekords um 3 Sekunden. Auch eine Ex-Weltrekordlerin über diese Distanz, Mary Keitany (KEN), deutete als Zweite in 1:05:13 eine großartige Form an. Im April beim London Marathon solte sich dies bestätigen. Die Drittplatzierte Joyciline Jepkosgei (KEN) lag mit 1:06:08 zwar eine Minute zurück, sollte aber zwei Monate später in Prag von sich reden machen. Bei den Männern siegte souverän der in Japan lebende Kenianer Bedan Karoki in 59:10, der bis dato schnellsten Zeit des Jahres 2017, vor dem großen äthiopischen Nachwuchstalent Yigrem Demelash (ETH) in 59:19.

In einer gewissen Ironie des Schicksals ging die entthronte Weltrekordlerin Florence Kiplagat (KEN) zwei Tage später am 12. Februar beim Halbmarathon in Barcelona an den Start, hatte aber auch nicht in Ansätzen die Form, sich die globale Bestmarke zurückzuholen. Schon bei 10 km in 31:50 war klar, dass es nach den Weltrekorden in den beiden letzten Jahren diesmal nicht in diese Regionen gehen würde, Hoch überlegen gewann Kiplagat, im Ziel wurden für die aber „nur“ 1:08:15 gestoppt, mehr als 3 Minuten hinter der neuen Rekordmarke. Das Rennen der Männer gewann Leonard Langat (KEN) in 1:00:52.

In ähnliche Regionen lief man am gleichen Tag in Verona, wo Edwin Koech (KEN) in 1:00:24 und Gebregeiorges Belete (ETH) in 1:09:15 siegten. Ungewöhnlich gute äußere Bedingungen nutzen die Männer beim Standard Chartered Hong Kong Marathon zu einem neuen Streckenrekord von 2:10:31 durch Melaku Belachew (ETH). Bei den Frauen war seine Landsfrau Gulume Tollesa in 2:33:39 vorne. Auch das japanische Lauf-Unikum und Vielstarter Yuki Kawauchi machte an diesem Tag von sich reden, als er beim 55. Ehime Marathon in der japanischen Provinz in 2:09:54 zum elften Mal in seiner Karriere unter 2:10 Stunden blieb.

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Die Erstplatzierten beim Sevilla Marathon. (c) Veranstalter

Am 19. Februar gewann Erik Titus (KEN) den Sevilla Marathon in ausgezeichneten 2:07:43 und konnte dabei den Kursrekord um eine halbe Minute steigern. Gleichfalls am selben Tag im selben Land gewann Abraham Girma (ETH) in 2:12:18 den 7. Marató Castelló.

Helmut Winter

Teil 3 folgt.

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author: GRR

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