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21
05
2009

Nach einem erneuten Erfolg hatte es im Vorfeld nicht unbedingt ausgesehen, denn Christian war im Frühjahr mehrere Wochen verletzt und konnte so nur wenig Lauftraining absolvieren.

Rückblick auf den 37. GutsMuths-Rennsteiglauf 2009 (2) – Heute: Der Marathon über 43,5 km von Neuhaus nach Schmiedefeld – Von Dietmar Knies

By GRR 0

Auch auf der Marathonstrecke ist Rennsteiglaufgeschichte geschrieben worden, und das gleich in zweifacher Hinsicht.

Zunächst holte der Erfurter Christian Seiler den dritten Sieg in Folge und seinen nunmehr sechsten Sieg insgesamt. Denn zuvor hatte er auch dreimal hintereinander beim Halbmarathon ganz oben auf dem Podest gestanden. „Ich bin auf dem Rennsteig bisher also unbesiegt“, war sein stolzes Resümee kurz nach dem Zieleinlauf.

Nach einem erneuten Erfolg hatte es im Vorfeld nicht unbedingt ausgesehen, denn Christian war im Frühjahr mehrere Wochen verletzt und konnte so nur wenig Lauftraining absolvieren. „Es war mein erster Wettkampf in diesem Jahr und ich war voller Ungewissheit.“ Doch nachdem er die Schrecksekunde bei Kilometer 20, als er auf steinigem Untergrund umgeknickt war, überwunden hatte, hielt ihn nichts mehr auf – und bei Kilometer 30 lag er schon deutlich an der Spitze. Dass er am Ende seinen Vorsprung auf immerhin viereinhalb Minuten ausbauen konnte (im Vorjahr waren es „nur“ dreieinhalb Minuten), zeugt davon, dass er in den Wochen zuvor gar nicht viel an Ausdauer und Tempohärte eingebüßt hat.

„Offensichtlich haben das Schwimmen und Radfahren mir nicht geschadet“, vermutete er. „Bergab wollte ich nicht zu schnell laufen, dafür aber bergan ordentlich Druck machen.“ Was ihm offensichtlich auch recht gut gelungen ist. Und wer freut sich über diesen Erfolg wohl am meisten? „Sicherlich mein Trainer Dieter Hermann!“  Auf Rang zwei kam mit Thomas Geisenberger ein Rennsteiglauf-Neuling. Doch wenn man weiß, dass er aus der Gruppe um Christian Stork und Thomas Miksch stammt, verwundert dieser Erfolg keineswegs. Mit Ulf Kersten auf Rang drei meldete sich der Marathonsieger von 2002 zurück, und Vierter wurde schließlich Seilers Vereinskamerad Marcel Knape.

Ganz anders hingegen verlief der Wettbewerb bei den Frauen. Eindeutige Favoritin war die Potsdamerin Diana Lehmann, die bereits in den Jahren 2005, 2006 und 2008 den Lauf gewinnen konnte. Und auch diesmal lag sie lange Zeit in Führung, ehe sie sich doch noch geschlagen geben musste. „

Ich hatte tatsächlich schon mit dem vierten Sieg geliebäugelt, doch kurz vor dem Ziel verließen mich die Kräfte.“ Das war die Gelegenheit für Anja Jakob aus Klingenthal, die einen guten Kilometer vor dem Ziel an Diana vorbeizog, noch eine knappe Minute herauslief und beim Zieleinlauf fast noch übersehen wurde. „Das war mein erster größerer Sieg überhaupt“, konnte sie es kaum fassen, „denn ich mache sonst gar nicht so viele Läufe, sondern betreibe in erster Linie Wintersport.“

Und Plätze plant sie nach eigenen ohnehin nicht ein, sondern sieht mehr auf die Zeiten. Da lag sie mit ihren gelaufenen 3:25:18 recht gut im Plan. Im Vorjahr hätte diese Leistung allerdings nicht zum Sieg gereicht, doch nun gehört die 1,56 m große und 47 kg schwere Bauingenieurin zu den ganz Großen auf dem Rennsteig. Diana Lehmann zeigte sich als faire Sportsfrau und zollte ihrer Konkurrentin Respekt und Anerkennung.

Den dritten Platz erkämpfte sich Johanna Schreier aus Arnstadt, die sich damit um zwölf Minuten und fünf Plätze gegenüber dem Vorjahr verbesserte. „Besser konnte es für mich eigentlich gar nicht laufen“, freute sich die Ärztin nach ihrer dritten Rennsteiglauf-Teilnahme. Vierte wurde wie bereits 2008 Anna Herzberg von der Uni Jena.       

Marathon Männer
1. Christian Seiler (LC Erfurt) 2:42:33

2. Thomas Geisenberger (Jahn Kempten) 2:47:01

3. Ulf Kersten (BLV Ilsenburg) 2:48:41

4. Marcel Knape (LC Erfurt) 2:49:46

5. Sebastian Schlott (PTSV Jahn Freiburg) 2:50:35

6. Patrick Ratzka (Uni Jena) 2:51:44

Marathon Frauen
1. Anja Jakob (VSC Klingenthal) 3:25:18

2. Diana Lehmann (USV Potsdam) 3:26:17

3. Johanna Schreier (Motor Arnstadt) 3:30:17

4. Anna Herzberg (Uni Jena) 3:31:58

5. Heike Schlüter (Sporthaus Evelyn) 3:34:43

6. Katrin Schütze (Berlin) 3:35:37

Dietmar Knies

Quelle: 

Verein zur Förderung des Ultramarathonslaufs in Deutschland

author: GRR

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