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2016

Arne Gabius war nicht ganz so schnell wie erwartet, belegte aber einen vierten Rang. ©Camera 4

Richard Mengich gewinnt 36. Berliner Halbmarathon 2016, Arne Gabius, Philipp Pflieger und Julian Flügel erfüllen Olympia-Leistungsnachweis

By GRR 0

Deutschlands beste Marathonläufer werden erstmals seit dem Jahr 2000 wieder beim Männerrennen der Olympischen Spielen starten. Das steht nach dem Berliner Halbmarathon am Sonntag fest.

Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg), Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Julian Flügel (Asics Team Memmert) erreichten in Berlin erwartungsgemäß den geforderten Leistungsnachweis des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Nachdem das Trio im vergangenen Jahr bereits die Marathon-Norm von 2:14:00 Stunden unterboten hatte, reichte ihnen am Sonntag in Berlin ein Ergebnis unter 66:30 Minuten als Nachweis über die „halbe Distanz“. Gabius wurde Vierter mit einer deutschen Jahresbestzeit von 62:45, Pflieger lief auf Rang 16 in 64:58, Flügel erreichte 65:29 und Platz 20.

Damit werden, sofern sich keiner verletzt, sogar alle drei Olympia-Startplätze besetzt sein.

An der Spitze des Rennens dominierte der Kenianer Richard Mengich am Tag seines 27. Geburtstages mit einer persönlichen Bestzeit von 59:58 Minuten vor Simon Tesfay (Eritrea/61:00) und seinem Landsmann Emmanuel Ngatuny (62:07). Für Arne Gabius lief es wiederum nicht optimal beim Berliner Halbmarathon. Im vergangenen Jahr war er aufgrund von Magenproblemen weit abgeschlagen. So schlimm war es dieses Mal nicht, doch die avisierte deutliche Steigerung seiner Bestzeit von 62:09 Minuten gelang einmal mehr nicht.

Für die 36. Auflage des größten und hochklassigsten deutschen Halbmarathons hatten 32.753 Läufer aus 103 Nationen gemeldet.

Das Rennen der Männer

Bei seinem vierten Start beim Berliner Halbmarathon lief Richard Mengich zum größten Erfolg seiner Karriere. Nach 12 Kilometern ließ er seinen schärfsten Konkurrenten, Simon Tesfay, hinter sich und rannte fortan alleine an der Spitze. Der ehemalige Halbmarathon-Weltmeister Wilson Kiprop (Kenia) hatte das Rennen aufgegeben.

„Es wurde etwas windig auf der zweiten Hälfte, aber ich wollte unbedingt unter einer Stunde laufen“, sagte Richard Mengich, der seinen vor einem Jahr in Berlin aufgestellten persönlichen Rekord um genau eine Sekunde unterbot. 2015 war er Vierter mit 59:59.

Arne Gabius lief in der Anfangsphase in der Spitzengruppe, verlor dann aber nach rund acht Kilometern den Kontakt und konnte das Tempo nicht mehr halten. In der zweiten Hälfte des Rennens war er auf sich alleine gestellt. „Es hätte schneller sein können, aber ich bin auf einem guten Weg in Richtung Olympia in Rio“, sagte Arne Gabius, der zunächst in drei Wochen den London-Marathon laufen wird.

Immerhin erreichte mit Arne Gabius erstmals seit 1999 wieder ein deutscher Läufer eine Platzierung unter den Top Ten beim Berliner Halbmarathon.

Das gelang auch Manuel Stöckert (SC Ostheim/Röhn), der sich als Achter auf 63:57 Minuten verbesserte, und dem zehntplatzierten Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid/64:06). Beide werden in drei Wochen in Düsseldorf noch versuchen, die Olympia-Norm zu unterbieten. Kurz hinter Pfeiffer wurde zudem Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) zeitgleich Elfter.

Während André Pollmächer (Rhein Marathon Düsseldorf) kurzfristig auf seinen Start verzichtete, bestätigten die deutschen Läufer ihren guten Leistungstrend.

Das Rennen der Frauen

Im Rennen der Frauen führte lange Zeit überraschend Susan Jeptoo (Frankreich), die sich mit hohem Tempo an die Spitze gesetzt hatte. Doch erwartungsgemäß gingen der aus Kenia stammenden Läuferin auf der zweiten Hälfte die Kräfte aus. Elizeba Cherono kam immer dichter heran und überholte Jeptoo schließlich auf dem letzten Kilometer. „Ich freue mich sehr über diesen Sieg und plane nun einen Start bei den Halbmarathon-Europameisterschaften“, sagte die seit kurzem für die Niederlande startende Läuferin, die in 70:43 gewann.

Die deutsche EM-Norm unterbot überraschend Isabell Teegen.

„Es war mein Wunsch, in meinem ersten Halbmarathon gleich die Norm zu unterbieten. Aber am Ende wurde es richtig hart. Das ist etwas anderes als ein 5.000-Meter-Rennen auf der Bahn“, sagte die 22-Jährige.

Nur zwei Plätze hinter ihr lief Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) auf Rang neun mit einer persönlichen Bestzeit von 74:20. Sie wird in zwei Wochen den Hamburg-Marathon laufen.

Race Director Mark Milde konnte in der abschließenden Pressekonferenz im Café Moskau ein äußerst positives Resümee der leistungssportlichen Ergebnisse der deutschen Athleten und Athletinnen ziehen.

In Berlin war alles "stimmig" vom Wetter her, von der Atmosphäre, der Begeisterung der etwa 250.000 Zuschauern an der Strecke und den Leistungen der Athleten – keine negativen Vorfälle jedweder Art, es war das größte Breitensport-Ereignis im Berliner Frühjahr!

race-news-service.com

Meldezahlen 2016 – 36. Berliner Halbmarathon

32.753     Läufer/innen
  1.518     Inline Skater/innen
       19     Handbiker
        1      Rollstuhlfahrer

34.291 Teilnehmer/innen insgesamt aus 103 Nationen

Läufer-Nationen

Deutschland      21.531
Dänemark           3.229
Niederlande        1.058
Großbritannien      866
Italien                    672
Polen                      548

Berlins laufstärkste Bezirke 2016

Pankow                              2.435
Mitte                                   1.579
Charlottenburg-Wilmersdorf  1.400
Friedrichshain-Kreuzberg      1.349
Steglitz-Zehlendorf               1.072
Lichtenberg                            706
Neuköln                                 676
Treptow-Köpenick                   533
Reinickendorf                         466
Marzahn-Hellersdorf               376
Spandau                                304

 

author: GRR

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