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12
2007

Diese Bilanz erscheint in noch besserem Licht, wenn man den Fakt in Betracht zieht, dass die Anzahl der Laufveranstaltungen in Deutschland erneut gewachsen ist und dass eine große Anzahl von Läufen geringere Teilnehmerzahlen als in den Vorjahren aufwiesen

Rennsteiglauf: erfolgreich, aber kein Selbstläufer

By GRR 0

Bad Blankenburg. Der Rennsteiglauf behält seinen Titel „größter Crosslauf Europas“. Dies konnte der Präsident des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins, Jürgen Lange im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins am vergangenen Samstag in Bad Blankenburg resümieren. Anlass für diese Feststellung war die Einordnung des Kultlaufes im Teilnehmer-Ranking europäischer Laufveranstaltungen.

Die Jahresanalysen 2007 weisen den Rennsteiglauf erneut als größten Naturlauf Europas aus und mit 1733 Finishern auf der langen Strecke war er zugleich der teilnehmerstärkste Ultralauf Europas. Unter den größten Marathons Deutschlands rangiert der Rennsteig-Marathon auf Platz sechs. Hierbei ist er in der Rangfolge jedoch der erste Crosslauf hinter den großen Stadtmarathons.

Diese Bilanz erscheint in noch besserem Licht, wenn man den Fakt in Betracht zieht, dass die Anzahl der Laufveranstaltungen in Deutschland erneut gewachsen ist und dass eine große Anzahl von Läufen geringere Teilnehmerzahlen als in den Vorjahren aufwiesen. Für die Rennsteiglauf-Organisatoren ist dies jedoch kein Ruhepolster. Angesichts der gewachsenen Konkurrenz will man weitere Anstrengungen unternehmen, um Service und Atmosphäre weiter zu verbessern. In der Diskussion der Mitgliederversammlung, in der ja vor allem auch aktive Läufer das Wort ergreifen, wurden dann auch einige Schwachstellen genannt.

So kritisierten die Läufer vor allem die Atmosphäre im Startort Eisenach und das Engagement touristischer und gastronomischer Einrichtungen entlang des Rennsteiges. Die Mitarbeiter der Rennsteiglauf GmbH versprachen den Mitgliedern, Schwerpunkte für die Vorbereitung des 36. Rennsteiglaufes in der Verbesserung dieser Kritikpunkte zu sehen.

Als ein besonders erfreuliches Phänomen wurde im Rahmen der Versammlung die Treue zum Rennsteiglauf heraus gestellt. So kann der Rennsteiglauf auf ein Potenzial von Wiederholungs-Startern zählen wie kein anderer Lauf in Deutschland. Mit über 100 Athleten mit mehr als 30 Teilnahmen und über 500 Läufern mit mehr als 25 Teilnahmen ist der Slogan „Dem Rennsteig die Treue“ gelebte Realität. „Wir sind uns aber auch der besonderen Verantwortung für diese Läufer bewusst.“, erklärte Lange in der Versammlung. Jörg Brömel, Gesamtleiter des Laufs und Chef der Rennsteiglauf GmbH verwies aber auch auf eine positive Tendenz bei „Erstlingsläufern“. Hier soll die Werbung vor allem in den alten Bundesländern, insbesondere im angrenzenden Hessen und Bayern, weiter verstärkt werden.

Der Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, Rolf Beilschmidt, der selbst auch aktiver Rennsteigläufer ist, erklärte in der Versammlung, der Rennsteiglauf sei von einer perfekten Organisation geprägt. „Wenn ich außerhalb Thüringens weile, spricht man 1. von den Erfolgen der Thüringer Wintersportler und 2. vom Rennsteiglauf.“, so Beilschmidt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde er dann auch Mitglied des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins. Dem Verein kommt bei der Organisation des Laufes eine große Bedeutung zu.

Umso erfreulicher, dass der Präsident den Neuzugang von 66 Mitgliedern im Jahr 2007 vermelden konnte. Mit über 1.100 Mitgliedern bleibt der Rennsteiglaufverein damit einer der größten Vereine des Landessportbundes Thüringen. Der Schwerpunkt bleibt allerdings die Gewinnung jüngerer Läufer, Organisatoren und Freunde des Laufes. Die Mitglieder des Vereins zeigten sich in jedem Fall mit der Arbeit ihres Präsidiums zufrieden. So wurden der Präsident Jürgen Lange, die Vizepräsidenten Angelika Großenbach, Dieter Greiner und Klaus Thielemann sowie das Präsidium nahezu unverändert wieder gewählt.

Die Mitglieder des Rennsteiglaufvereins haben sich für die kommenden Jahre große Ziele gesetzt. So will man die Zahl der Starter auf dem Supermarathon auf 2.000, auf dem Marathon auf 4.000, beim Junior-Cross auf 1.000 und die der Umsteiger vom Halbmarathon auf den Marathon auf 500 erhöhen. Auch dem Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld traut man bei konsequenter Umsetzung des Blockstarts noch Steigerungspotenzial zu.

Die konstruktive Atmosphäre der Mitgliederversammlung des Vereins am vergangenen Samstag gibt Zuversicht, dass diese Ziele realistisch sind.

author: GRR

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