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22
04
2023

Schloss Schönbrunn - Symbolbild für WIEN - Foto: Horst Milde

Rennen der Rekorde beim Wien-Marathon 2023?

By GRR 0

Beide Streckenrekorde und gleich drei markante Zeitbarrieren könnten am Sonntag beim 40. Vienna City Marathon fallen.

Während es für die afrikanischen Favoriten bei den Männern und Frauen um die Kursrekorde von 2:05:41 beziehungsweise 2:20:59 Stunden geht und möglicherweise um eine erste Frauen-Zeit unter 2:20:00 in Wien, könnten die österreichischen Rekorde erstmals auf unter 2:10 beziehungsweise unter 2:30 Stunden verbessert werden.

Rund 9.000 Läufer aus 130 Nationen werden am Sonntag um 9 Uhr (Live-Stream auf www.vienna-marathon.com) im Marathon starten. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, registrierten die Veranstalter fast 40.000 Anmeldungen.

Die Kenianer Bethwell Yegon und Samwel Mailu gelten als Favoriten. Dem 30-jährigen Yegon war beim Berlin-Marathon 2021 ein Durchbruch gelungen, als er von hinten kommend die komplette Spitzengruppe überholte und zeitweilig in Führung lag. Am Ende wurde er mit einer persönlichen Bestzeit von 2:06:14 Zweiter hinter dem Äthiopier Guye Adola und hatte unter anderen Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele hinter sich gelassen. „Dieses Ereignis damals hat mein Leben verändert. Es war auch das Resultat, das mich und meinen Trainer auf unserem Weg bestätigte und bestärkte“, sagte Bethwell Yegon.

Während sich Bethwell Yegon kurzfristig aufgrund seiner aktuell sehr guten Form für einen Start in Wien entschied, bereitete sich Samwel Mailu langfristig speziell auf den Vienna City Marathon vor. Der 30-Jährige, zu dessen Vorbildern auch Eliud Kipchoge zählt, war beim Mainova Frankfurt-Marathon im vergangenen Oktober ein überraschendes Debüt gelaufen. Als Tempomacher ins Rennen gegangen, lief er die komplette Distanz und wurde am Ende Zweiter in 2:07:19. „Meine Form ist zumindest genauso gut wie vor dem Rennen in Frankfurt“, sagte Samwel Mailu.

Sondre Moen ist sicherlich der prominenteste Name auf der Startliste des Vienna City Marathon und der schnellste. Der Norweger, der mit seiner Bestzeit von 2:05:48 zeitweise den Europarekord hielt, wird aber nicht in der ersten Gruppe mitlaufen sondern ein zurückhaltenderes Tempo wählen. Nach einer Corona-Erkrankung Anfang des vergangenen Jahres musste er sich im Sommer einer Fersenoperation unterziehen. „Zuletzt lief alles gut. Ich möchte mich nun zunächst mit einer Zeit unter 2:10 Stunden zurückmelden. Ich denke, wir laufen am Sonntag in einem 2:09-Tempo“, sagte Sondre Moen.

Der Gruppe von Sondre Moen wird sich auch Sebastian Hendel (LG Braunschweig) anschließen.

Nach seinem guten Marathon-Debüt in München im vergangenen Oktober, wo er nach 2:10:37 im Ziel war, will er auf dem Weg zu einem Olympia-Qualifikationsversuch nun zunächst den nächsten Schritt machen und eine Zeit von unter 2:10 erreichen. Vor wenigen Wochen zeigte er beim Berliner Halbmarathon mit einer Bestzeit von 61:52 Minuten gute Form. Auch der Österreicher Andreas Vojta wird voraussichtlich in seinem ersten ernsthaften Marathon versuchen, dieses Tempo zu laufen. „Ich habe gut trainiert. Ob es am Sonntag schon für eine 2:10 reicht, weiß ich nicht genau – aber ich weiß, dass ich das Potenzial dafür habe“, sagte Andreas Vojta, der österreichische Leichtathletik-Geschichte schreiben würde, wenn er als erster den nationalen Rekord auf eine Zeit von unter 2:10 Stunden drücken könnte.

Mit dem Leipziger Marcus Schöfisch geht noch ein deutscher Athlet aus der erweiterten nationalen Spitze in Wien an den Start. Er hat eine Bestzeit von 2:15:05.

Im Rennen der Frauen starten vier Athletinnen mit persönlichen Rekorden von unter 2:24:00 Stunden. Die Kenianerin Visiline Jepkesho führt die Liste mit 2:21:37 an, gefolgt von ihren Landsfrauen Magdalyne Masai (2:22:16), Rebecca Tanui (2:23:09) und Agnes Keino (2:23:26). Auch bei den Frauen zeichnet sich eine Streckenrekord-Jagd ab. „Ich möchte mich in Wien nach einer Pause aufgrund der Geburt meines zweiten Sohnes stark zurückmelden und meine Bestzeit unterbieten“, sagte Visiline Jepkesho. Geplant ist für die Frauen-Spitzengruppe ein Tempo, das zumindest im Bereich des Streckenrekordes liegt, den die Kenianerin Vibian Chepkirui im vergangenen Jahr auf 2:20:59 verbesserte.

In ihrem ersten ernsthaften Marathon will Julia Mayer auf Anhieb als erste Österreicherin eine Zeit unter 2:30:00 Stunden erreichen. Während der Corona-Pandemie war sie im Dezember 2020 im Wiener Prater in einem reinen Elite-Rennen schon einmal 2:46:35 gelaufen. In jenem Wettbewerb hatte Eva Wutti damals den aktuellen nationalen Rekord von 2:30:43 aufgestellt. Sie wird am Sonntag ebenfalls am Start sein.

Julia Mayer hat die entsprechende Form, um eine Zeit unter 2:30 zu erreichen. Im März lief sie einen Halbmarathon in 71:31, nachdem sie im vergangenen Jahr über diese Distanz mit 71:13 einen österreichischen Rekord aufgestellt hatte.

race-news-service.com

 

author: GRR