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28
06
2022

Renata Kokowska siegt in Berlin - Foto: Veranstalter

Renata Kokowska – Eine Berliner Marathon-Legende – Drei Siege beim BERLIN-MARATHON.

By GRR 0

Die Geschichte des polnischen Frauenmarathons ist kürzlich in ihr fünftes Jahrzehnt getreten. Gemessen an der mehr als 100-jährigen Geschichte unserer heimischen Leichtathletik ist dieser Wettbewerb relativ jung. Dennoch haben die letzten vier Jahrzehnte einige herausragende Persönlichkeiten hervorgebracht, die einen bleibenden Eindruck in der Geschichte des internationalen Marathons hinterlassen haben.

Ein polnischer Fan der Königin des Sports kann wahrscheinlich drei Namen nennen. Das größte Symbol für den „Marathonlauf“ der Frauen sind zweifellos Wanda Panfil, die offizielle polnische Rekordhalterin Małgorzata Sobańska und Karolina Nadolska, die sich in den letzten zehn Jahren in den internationalen Wettbewerben sehr gut geschlagen hat. Aber nur wenige erinnern sich an Renata Kokowska, die auf Platz 3 der polnischen Bestenliste steht.

Die längste olympische Distanz ist ein bisschen wie Tennis. Nicht nur Medaillen bei den Olympischen Spielen oder anderen internationalen Veranstaltungen zeugen von der Größe eines Sportlers. Es gibt auch Grand Slam-Veranstaltungen. Wahrscheinlich kann man die Marathons in New York, London, Boston oder Berlin so nennen. Wer mindestens einen von ihnen gewonnen hat, hat einen ewigen Platz in der Weltgeschichte des Laufsports.

Renata Kokowska gewann gleich dreimal in Berlin

Dreimal, 1988, 1991 und 1993, überquerte sie als Erste die Ziellinie des Berlin-Marathons. Innerhalb von zehn Jahren stand sie bereits acht Mal auf dem Podium. Obwohl sie an anderen Orten zumindest gute Ergebnisse erzielte, war es Berlin, das sie zur Legende machte.

Im Tennis gibt es Turniere, bei denen bestimmte Spieler bevorzugt werden, wie z. B. Roland Garros für Rafael Nadal, der von 21 Grand-Slam-Turnieren 13 Mal in Frankreich gewonnen hat. Renata Kokowska wurde von Berlin favorisiert. Sie wurde zu einem der Symbole des dortigen Marathons.

Davor war Renata Kokowska auf dem Laufband und in den Loipen gut unterwegs. Im Alter von 21 Jahren, noch unter ihrem Mädchennamen Pyrr, erzielte sie bei den Cross-Country-Weltmeisterschaften in Glasgow eine gute Performance. Sie belegte den 27. Platz und trug zum 5. Platz in der Mannschaftswertung bei, womit sie hinter Celina Sokołowska die zweite in unserem Team war.

In den 1980er Jahren gewann sie fast alles, was es auf der nationalen Bühne zu gewinnen gab. Sie gewann 11 Titel der polnischen Meisterin in 3000, 5000, 10000m und im Crosslauf. Sie stellte mehrere bedeutende Rekorde auf, wobei sie in zwei Fällen nur wenige Zehntelsekunden vor dem „Durchbrechen“ der Grenzen stand – 9 Minuten für 3000 und 33 Minuten für 10000 m. 9:00,24 und 33:00,60 sind immer noch Teil ihrer sportlichen Erfolge.

Das Niveau ihrer Fähigkeiten und ihrer Weltklasse wurde jedoch zweifellos beim Marathon deutlich. Sie debütierte 1986, als der Frauenmarathon noch in den Kinderschuhen steckte, aber fast sofort erkennbare Markenzeichen in Form von Spitzenathletinnen in ihren Reihen hatte. Joan Benoit, Grete Waitz, Rosa Mota und Ingrid Kristiansen brachten den neuen Wettbewerb schnell auf das höchste Niveau. Sie waren nicht anonym. Nach langjährigen Stadionkarrieren haben sie eine effiziente und effektive Metamorphose zu Marathonläufern vollzogen. Kokowska startete in Belin auf die gleiche Weise mit vielversprechenden 2:36:11 und Platz 4 in der deutschen Hauptstadt. Auf der Liste der weltbesten Athletinnen belegte sie in der Saisonzusammenfassung Platz 64. In den folgenden zwei Jahren gehörte sie zu den Spitzenläuferinnen beim Osaka-Marathon der Frauen. Die Plätze 4 und 5 mit Ergebnissen von knapp über 2:33 bestätigten die Qualitäten des eingeschlagenen Weges.

1988 wurde sie mit 2:29:16 wurde sie Erste beim Berlin-Marathon.

Der wirkliche Durchbruch gelang ihr jedoch im September 1988, als sie einen für damalige Verhältnisse fantastischen polnischen Rekord aufstellte, indem sie als erste polnische Frau die Strecke von 42 km und 195 m in weniger als zweieinhalb Stunden zurücklegte. In dieser Zeit wurde sie Erste beim Berlin-Marathon in 2:29:16. In der folgenden Saison bestätigte sie ihre Marke mit zweiten Plätzen in Osaka, Stockholm und Berlin. Die Organisatoren der großen Marathons der Welt hatten die Garantie, dass Renata Kokowska ihnen einen Wettkampf auf höchstem Niveau bieten würde.

Renata Kokowska als Siegerin beim 15. BERLIN-MARATHON am 9.10.9088 – Ausriss aus einer englischen Zeitung

Und das tat sie. Am häufigsten startete sie in Osaka, London und Berlin und belegte jedes Mal einen der vorderen Plätze. Trotz ihrer hervorragenden Klasse vermied sie Marathons bei Meisterschaften. Die materiellen Vorteile, die sich aus ihren hervorragenden Leistungen bei kommerziellen Veranstaltungen ergaben, waren unvergleichlich höher als der Kampf um Medaillen bei Europa- oder Weltmeisterschaften, der an der Wende der 1980er und 1990er Jahre sicherlich von großer Bedeutung war.

Mit 35 stellte sie ihre persönliche Bestzeit von 2:26:20 auf und gewann in Berlin.

Im Jahr 1990 belegte sie den 8. Platz auf der Liste der weltbesten Marathonspezialisten, einschließlich des Boston-Marathons, dessen Ergebnisse als inoffiziell gelten. Ein Jahr später triumphierte sie in Berlin zum zweiten Mal mit einer hervorragenden Zeit von 2:27:36, die sie wieder in die Liste der zehn besten Athletinnen der Welt brachte. In der Saison 1992 belegte sie den zweiten Platz bei den „Grand Slams“ – London und Berlin. Im Alter von 35 Jahren stellte sie schließlich eine persönliche Bestzeit von 2:26:20 auf und triumphierte damit zum dritten Mal in Berlin.

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre gelang es ihr, trotz ihres Alters und des zunehmenden Niveaus des Marathonlaufs in der Welt, ihren Platz zu finden. Beim Berlin-Marathon stand sie noch zweimal auf dem Podium. Im Jahr 1996 wurde sie Zweite mit einer großartigen Zeit von 2:27:41, und zwei Jahre später, drei Monate vor ihrem 40sten Geburtstag, wurde sie Dritte. Zudem gewann sie 1990  den Amsterdam Marathon und verbesserte dreimal den polnischen polnischen Rekord im 10.000-Meter-Lauf.

Trotz ihrer Leistungen und ihrer großen sportlichen Klasse blieb Renata Kokowska ein bescheidener Mensch.

Und das war sie auch während ihrer Karriere. Hätte es die digitalen Medien schon zu Zeiten ihres sportlichen Ruhms gegeben, wären die Seiten ihrer Fans nicht zu zählen. Wäre die Medienberichterstattung vor 30 Jahren auf dem gleichen Stand wie heute, würden wir Interviews mit der Berliner Meisterin nicht vergeblich suchen. Renata konzentrierte sich auf das Training und die Erfüllung der Verpflichtungen, die von den Organisatoren der größten Marathons der Welt erwartet werden.

Renata Kokowskas Top 10 Marathons (Durchschnitt 2:28:49:

N Ergebnis Ort Marathon Jahr
1 2:26:20 1 Berlin 1993
2 2:27:36 1 Berlin 1991
3 2:27:41 2 Berlin 1996
4 2:28:21 8 London 1997
5 2:28:50 2 Berlin 1990
6 2:29:16 1 Berlin 1988
7 2:29:38 5 Berlin 1997
8 2:29:59 2 London 1992
9 2:30:12 6 London 1991
10 2:30:15 4 Osaka 1991

Persönliche Rekorde:
800m – 2:06,52 (Sopot, 1982)
1000m – 2:41,7 (Spała, 1978)
1500m – 4:13.91 (Sopot, 1984)
3000m – 9:00.24 (Grudziądz, 1986)
5000m – 15:56.19 (Grudziądz, 1986)
10000m – 33:00.60 (Sopot, 1987)
Marathon – 2:26,20 (Berlin, 1993)

Platzierungen in den jährlichen Zusammenfassungen der Weltmarathonsaison, einschließlich der nicht reglementierten Strecken:
1986 – 64 (2:36:11, Berlin)
1987 – 48 (2:33:07, Osaka)
1988 – 12 (2:29:16, Berlin)
1989 – 26 (2:31:19, Osaka)
1990 – 8 (2:28:50, Berlin)
1991 – 9 (2:27:36, Berlin)
1992 – 23 (2:29:59, London)
1993 – 8 (2:26:20, Berlin)
1995 – 40 (2:30:35, London)
1996 – 11 (2:27:41, Berlin)
1997 – 29 (2:28:21, London)
1998 – 68 (2:31:54, Berlin)

Es beginnt in Berlin:

Jahr Position Punktzahl
1986 4 2:36:11
1988 1 2:29:16
1989 2 2:32:04
1990 2 2:28:50
1991 1 2:27:36
1992 2 2:30:57
1993 1 2:26:20
1996 2 2:27:41
1997 5 2:29:38
1998 3 2:31:54

Horst Milde nach Information von Henryk Paskal 
President
Polish Running Association
Al. Powstancow Wlkp. 164
64-920 PILA
POLAND
Tel. +48 67 212 01 11
Tel. mobile: +48 601 76 74 48

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