Rekordzahl von Nationen gewinnt Gold bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften Oregon22

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Oregon22 boten ideale Bedingungen für die besten Leichtathleten der Welt, um auf einer globalen Bühne zu glänzen, mit berauschenden und rekordverdächtigen Leistungen sowohl von Einzelathleten als auch von Nationalmannschaften.

Mehr als 1700 Athleten aus 179 Ländern (plus das Athleten-Flüchtlingsteam) traten in Oregon vor fast 150.000 Zuschauern an und stellten drei Weltrekorde auf.

Was die Leistungen anbelangt, so wird dies als die universellste Ausgabe in der Geschichte des globalen Ereignisses in die Geschichte eingehen.

Der Rekord für die Anzahl der Länder, die bei einer Meisterschaft Goldmedaillen gewinnen, wurde gebrochen: 29 Länder standen auf der obersten Stufe des Podiums, 2017 waren es 26.

In Oregon haben mehr Länder als je zuvor Athleten in das Finale der Wettbewerbe gebracht. Die Liste von 81 Ländern ist gegenüber 76 Ländern in Doha 2019 gestiegen, wobei Liberia, Niger, Pakistan, Samoa, die Philippinen und Guatemala zum ersten Mal in der Geschichte der Weltmeisterschaften ein Finale erreichten.

Wie vielfältig und global die Leichtathletik ist, zeigt sich daran, dass es in jedem Kontinent mindestens zwei Weltmeister gibt. Peru, Kasachstan und Nigeria gewannen ihre ersten Goldmedaillen überhaupt, und auch Indien und Burkina Faso erzielten ihre besten Medaillenergebnisse (Silber).

Das Team der USA brach den Rekord für die meisten Medaillen bei einer einzelnen Meisterschaft und gewann insgesamt 33, davon 13 Goldmedaillen.

Dazu trugen auch die Medaillengewinne über 100 m, 200 m und im Kugelstoßen der Männer bei. Jamaika holte mit allen drei Medaillen im 100-m-Lauf der Frauen ebenfalls einen kompletten Medaillensatz.

Die peruanische Läuferin Kimberly Garcia war die beste Einzelleistung der Meisterschaften und holte Doppelgold im Gehen. Wäre sie mit einer eigenen Mannschaft angetreten, hätte sie im Medaillenspiegel den siebten Platz belegt.

Neben den herausragenden Leistungen gab es aber auch viele knappe Zieleinläufe und umkämpfte Finals. Nur zwei Hundertstelsekunden trennten die Medaillengewinner bei den 100 m der Männer. Auch bei den 10.000 m der Frauen gab es ein knappes und spannendes Finale, und das Kugelstoßen der Männer sorgte einmal mehr für ein spannendes Crescendo. Sogar das 35-km-Gehen der Männer war ein spannendes Rennen, bei dem nur eine Sekunde zwischen Gold und Silber lag.

„Heute Abend hatten wir ein spektakuläres Ende einer bahnbrechenden Meisterschaft – mit zwei Weltrekorden und atemberaubenden Rennen in einem leidenschaftlich ausverkauften Stadion, um den ersten Weltmeisterschaften im Freien in den USA den letzten Schliff zu geben“, sagte Sebastian Coe, Präsident von World Athletics. „Wir hatten mehr Länder, die Gold gewannen, als je zuvor, und mehr Länder, die das Finale erreichten, als je zuvor. Dies wäre ohne die harte Arbeit unseres lokalen Organisationskomitees, das Engagement des Bundesstaates Oregon und der örtlichen Behörden sowie den Einsatz unserer Mitgliedsverbände, Funktionäre und Volunteers nicht möglich gewesen. Ich danke ihnen allen, dass sie diese Weltmeisterschaften zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben, aber vor allem danke ich den Athleten, die wieder einmal die beste Show der Welt geboten haben.“

Zu den weiteren in Oregon erzielten Leistungen gehören:

• Weltrekorde von Sydney McLaughlin im 400-m-Hürdenlauf (50,68), Tobi Amusan im 100-m-Hürdenlauf (12,12) und Mondo Duplantis im Stabhochsprung (6,21 m)
• 13 Meisterschaftsrekorde und 30 Weltbestleistungen
• 3 Weltrekorde, 19 Gebietsrekorde, 92 nationale Rekorde, 1 U20-Weltrekord
• Die schnellsten Marathons aller Zeiten bei einer großen Meisterschaft
• Zum ersten Mal haben drei Frauen die Neun-Minuten-Marke für den 3000-m-Hindernislauf unterboten
• Allyson Felix baute ihren Medaillenrekord auf 20 aus, nachdem sie Gold über 4×400 m der Frauen und Bronze über 4×400 m der Männer gewonnen hatte.

Berichterstattung und soziale Medien

Unser US-Übertragungspartner NBC berichtet, dass diese Meisterschaften bereits mehr Zuschauer (13,7 Millionen) erreicht haben als alle vorherigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften, wobei die Einschaltquoten für drei Tage (Freitag-Sonntag) noch nicht vorliegen.

Die Berichterstattung des Senders NBC am ersten Wochenende (durchschnittlich 2,0 Millionen Zuschauer) war die meistgesehene Leichtathletik-WM seit Osaka 2007 und bedeutete einen Zuwachs von 159 % im Vergleich zur NBC-Berichterstattung über die Ausgabe 2019. Es wird erwartet, dass diese Zahlen noch beeindruckender sein werden, wenn Anfang dieser Woche die letzten drei Wettkampftage gemeldet werden.

Die Weltmeisterschaften haben auch zu einem beträchtlichen Wachstum und einer starken Interaktion auf den Social-Media-Plattformen von World Athletics geführt: 400.000 neue Follower, mehr als sieben Millionen Interaktionen und mehr als 41 Millionen Videoaufrufe.

Engagement

World Athletics und parkrun haben sich zusammengetan, um die Gemeinden Eugene und Springfield in Oregon bei der Eröffnung von Parkrun-Veranstaltungen als Vermächtnis der Leichtathletik-Weltmeisterschaften Oregon22 zu unterstützen.

Da es in Oregon bereits eine Parkrun-Veranstaltung gibt, wird dies die Zahl der Möglichkeiten für Bürger und Besucher des Staates erhöhen, sich aktiv und sozial in der freien Natur zu betätigen. Die erste Veranstaltung im Rahmen dieser Zusammenarbeit soll in den kommenden Monaten stattfinden und den Weg für viele weitere im ganzen Bundesstaat und darüber hinaus ebnen.

Derzeit gibt es 53 Parkrun-Standorte in den Vereinigten Staaten. Weltweit haben bereits mehr als sieben Millionen Menschen an Parkrun teilgenommen.

Horst Milde nach Informationen von World Athletics