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2024

Die Spitze beim 10 km-Lauf in Griesheim mit dem Schnellstarter Abdi Uya (2304) und dahinter von links Aaron Dorn (1684), Simon Knarr (1686), dem späteren Sieger Lukas Bugar (2061) und Hannes Butters (2428). - Foto: Wilfried Raatz

Rekordbeteiligung zum Jahresabschluss – Vor 55 Jahren startete in Griesheim bei Darmstadt einer der ersten Silvesterläufe in Deutschland – Ludwig Reiser berichtet

By GRR 0

Beim Turn- und Sportverein Griesheim, einem Mehrspartenverein vor den Toren der südhessischen Metropole Darmstadt, muss man in den Vereinsannalen viele Seiten zurückblättern, bis man auf die erste Austragung des Silvesterlaufes stößt.

„Vor 55 Jahren“, so erinnert sich mit Horst Raatz der damalige Organisationsleiter und passionierter Läufer, „sind wir mit 60 Läufern gestartet. Es war für unsere Leichtathletik-Abteilung der Auftakt zu einer großartigen Veranstaltungsserie, die im Verbund mit dem 25 km-Straßenlauf, der 1993 gemäss der internationalen Entwicklung zum Halbmarathon wurde, für bundesweites Aufsehen sorgte!“

Nach einigen Jahren des Stillstandes, bedingt durch einen vereinsinternen Umbruch und der klaren Hinwendung zum Straßenlauf mit den deutschen Meisterschaften über die Halbmarathondistanz als Höhepunkt, besann man sich beim TuS Griesheim wieder der Silvesterlauf-Tradition und setzte mit dem Restart ein neues Zeichen. Inzwischen ist man in der 25.000 Einwohner-Stadt mit der großen Lauftradition bei 28. Austragungen angelangt.

Gelaufen wird dabei im leider ziemlich geschädigten Waldgelände hinter der Gerhart-Hauptmann-Schule auf Forst- und Waldwegen, die angesichts zahlreicher Wurzeln und Steine keineswegs ein Hochgeschwindigkeitskurs sind. Und dennoch sind die Zeiten über die vermessenen 5 km- und 10 km-Distanzen durchaus ansehnlich.

Dies vor allem bei der 28. Auflage, die bei leichten Regenschauern und einer Rekordbeteiligung von über 800 Anmeldungen am späten Silvestervormittag über die Runden ging. Angesichts der starken Triathleten der Region mit den Bundesligavereinen DSW 1912 Darmstadt und TuS Griesheim war es freilich durchaus nachvollziehbar, dass vorrangig Triathleten auch in den Hauptrennen den Ton angeben konnten.

Doch das 10 km-Rennen mit letztlich 345 Finishern entschied mit Lukas Bugar ein talentierter 16jähriger vom VfL Münster REA Card Tri-Team nach 32:48 Minuten und deutlichem Vorsprung vor Sebastian Hauf (33:18) und dem früheren 800 m-Spitzenläufer Abdi Uya (33:31) im Trikot des LC Mengerskirchen, der mit dem einst zur nationalen Elite zählenden Trainer Norbert Rautenberg und einer großen Laufgruppe aus dem Oberhessischen angereist war. Für den Vorjahressieger Simon Knarr (SSF Bonn Triathlon) blieb in diesem schnellen Rennen lediglich Rang sechs (34:43).

Die Frauenwertung bestimmten mit Simone Raatz und Petra Wassiluk zwei überaus namhafte Läuferinnen des ASC Darmstadt. Für die 46jährige Masters-Berglauf-Weltmeisterin Simone Raatz war der Sieg in starken 37:28 Minuten letztlich das i-Tüpfelchen über eine erfolgreiche Saison. Über zwei Minuten zurück folgte mit Carlotta Schäfer, die zu den größten hessischen Nachwuchstalenten gehört, die Tageszweite.

Die inzwischen 51jährige zweifache Olympiastarterin Petra Wassiluk rundete mit 39:42 Minuten als Dritte ein interessantes Podium ab.

Ganz im Zeichen junger Lauftalente stand der 5 km-Lauf. Die zuletzt bei der Cross-EM in Brüssel die deutschen Farben vertretende Carolina Schäfer gewann nach auf dem Naturboden starken 17:17 Minuten vor der 18jährigen Sarah Köcher (17:31), bei den Männern war dies der U23-Läufer Silas Schmitt in 15:42 und einem einminütigen Vorsprung auf den U20-Sieger Marlon John.

Ludwig Reiser

author: GRR