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20
07
2010

Großglocknersiegerin Anna Frost trifft auf Vorjahressiegerin Angela Mudge – Helmut Schiessl erklärter Favorit bei den Männern – Wie stark ist das Nachwuchsass René Stöckert?

Reizvolles Frauen-Duell am Karwendelberglauf – Wilfried Raatz berichtet

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„Narrisch steil“ nennt Veranstalter Kurt König den außergewöhnlich steilen Berglauf im Karwendelgebirge, direkt an der deutsch-österreichischen Grenze. Und er zieht Jahr für Jahr einige Topathleten mit internationaler Klasse an.

Es ist zweifellos ein spektakulärerer Lauf, den der einstige Spitzenläufer Kurt König gerne mit der Streif vergleicht, die für Skifahrer das Nonplusultra bedeutet, so ist der Karwendelberglauf für Bergläufer eine nicht minder große Herausforderung. Nur dass diese nicht bergab führt, sondern ausschließlich bergauf. 1425 Höhenmeter auf 11 Kilometer Länge, das sind die Bemessungen beim Karwendellauf, 2008 sogar Austragungsort der deutschen Berglaufmeisterschaften.

Bei der 2010er Ausgabe erwartet König am Karwendel nicht nur einen erneut großen Zuspruch. Bei „Kaiserwetter“ ist mit einer Rekordbeteiligung zu rechnen, Insider rechnen mit 380 Anmeldungen. „Das ist die absolute Grenze“, verrät Kurt König.

Nagelprobe ist dabei weniger die Strecke, die durch hochsensibles Naturschutzgebiet führt, sondern die Bergbahn, die weder die Gepäckstücke der Starter noch die Fans und Zuschauer rechtzeitig zur Bergstation der Karwendelbahn bringen kann, bevor der Sieger die Ziellinie überquert.

Bei der 2010er Ausgabe könnte es sogar einen erneuten Streckenrekord bei den Frauen geben, denn die Vorjahreserste und Streckenbeste Angela Mudge aus Schottland trifft auf eine derzeit in Bestform laufenden Anna Frost aus Neuseeland, die vor Wochenfrist den Großglockner-Berglauf mit acht Minuten Vorsprung für sich entscheiden konnte. Die Marke der früheren  Berglauf-Weltmeisterin Mudge liegt bei 1:13:38 Stunden.

Bei den Männern fehlt der zuletzt dreimal in Folge siegreiche Timo Zeiler, der einzige zur Weltklasse zählende Deutsche. Der 29jährige befindet sich mit der Nationalmannschaft im Höhentrainingslager auf der Bettmeralp im Wallis und möchte nach einer bislang nicht recht überzeugenden Saison die Jahreshöhepunkte in der Abgeschiedenheit der Schweizer Berglandschaft vorbereiten.

Somit könnte der Weg frei sein für Helmut Schiessl, den früheren Langdistanz-Weltmeister aus dem Allgäu. Er wird am Sonntag (25. Juli) auf den hochtalentierten deutschen Nachwuchsläufer René Stöckert treffen, der zwar auch wie Timo Zeiler derzeit ein Höhentrainingslager auf der Bettmeralp bestreitet, dieses jedoch für den Karwendellauf unterbrechen wird.

Schließlich zählt der Karwendelberglauf als Qualifikation für die Berglauf-Weltmeisterschaften in Kamnik/ Slowenien (5. September).   

Wilfried Raatz

author: GRR

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