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17
09
2022

(v.l..): Lothar Erbs, Christian Kremer, Peter Baumann und Michael Brehme am Gefallenen-Denkmal bei Ernstthal, wo der Rennsteig zu DDR-Zeiten endete. - Foto: Hans-Georg Kremer

Reise ans Ende des Rennsteig – In Erinnerung an den Lauf vor 50 Jahren – Dr. Hans-Georg Kremer berichtet

By GRR 0

Jenaer Sporthistorie: Gut 50 Kilometer des Höhenweges überschritten einst die innerdeutsche Grenze – Wandergruppe lief sie erneut ab

 Am 13. Mai 2023 findet der 50. GutsMuths-Rennsteiglauf statt. Seine Wurzeln liegen bei den Orientierungsläufern aus Weimar und Jena. Bereits 1971 gab es einen ersten Testlauf über den damals zugänglichen Rennsteig von 120 Kilometern.

1972 schließlich, vor exakt 50 Jahren, unternahmen die Akteure von 1971 einen zweiten Versuch. Wieder begannen sie am Bahnhof in Eisenach. Die Teilnehmer Erika Renner, Hans-Georg Kremer, Wolf-Dieter Wolfram und Jens Wötzel kamen alle von der Universität.

Die erste Etappe führte die kleine Gruppe zur Jugendherberge auf dem Inselsberg. Die Betreuung hatten die Eltern von Wolf-Dieter Wolfram mit ihrem Pkw Wartburg übernommen. Die zweite Etappe führte vom Inselsberg gen Oberhof. Ein Witterungsumsturz – die Temperaturen waren von 25 Grad am ersten Tag in der Nacht auf unter 10 Grad gesunken, sodass sich die kleine Gruppe aufgeteilt hatte, wovon sich zwei Läufer verliefen – führte zum Abbruch in Oberhof.

In Erinnerung an diesen Lauf vor 50 Jahren machten sich jetzt einige der Mitgründer von 1971 und 1972 in Neuhaus auf den Weg, um das „letzte“ Stück Rennsteig gemeinsam kennenzulernen. Bis zum Fall der Mauer im November 1989 endete der Rennsteig für DDR-Bürger hinter Ernstthal. Hier gab es am Ehrenmahl des Thüringer Wintersportvereins sogar ein offizielles Schild mit der Aufschrift „Ende des Rennsteigs“. Danach begannen die circa 50 Kilometer, wo der Rennsteig mehrfach die damalige Staatsgrenze zwischen der DDR und der BRD überschritt. Das gesamte Gebiet gehörte zur streng gesicherten Sperrzone, die nur mit besonderen Passierscheinen betreten werden durfte.

Mit dem Mauerfall 1989 wurde an ersten Stellen der Grenzzaun am Rennsteig geöffnet. Am 8. März 1990 organisierten schließlich der Rennsteigverein und der Frankenwaldverein eine offizielle Wanderung über den „östlichen“ Rennsteig, bei der insgesamt sieben Mal die noch vorhandenen Sperranlagen überschritten wurden.

Als im Mai 1990 die Hochschulsportgemeinschaft (HSG, heute USV) Uni Jena und die BSG Wismut Gera den „1. Gesamtdeutschen Rennsteiglauf“ durchführten, waren dann schon viele Übergänge offiziell vorhanden.

2022 mussten die fünf Wanderer: Peter Baumann, Michael Brehme, Lothar Erbs, Hans-Georg und Christian Kremer, alles ehemalige Orientierungsläufer, engagiert suchen, bis sie die Reste der ehemaligen Grenze fanden.

Dr. Hans-Georg Kremer in Thüringische Landeszeitung vom 14. September 2022

Dr. Hans-Georg Kremer
Ziegenhainer Str. 77
07749 Jena
Tel.: 03641-363094
WSV ProSeniores e.V.
Vorsitzender
Vereinskonto bei der Flessabank
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