Im Bremer Weserstadion lieferte Julian Flügel mit seinem sechsten Platz bei den Deutschen 10.000 m-Meisterschaften auf der Bahn eine enormen Leistungssteigerung ab.
PSV-Erfolgs-Serie geht weiter: Anna Hahner Deutsche Vizemeisterin / Julian Flügel wieder stark
Dort, wo normalerweise Diego, Pizarro und Co. zaubern, schrieb der PSV Grün-Weiß Kassel nun einen weiteren Teil seiner jüngeren Erfolgsgeschichte.
Im Bremer Weserstadion lieferte Julian Flügel mit seinem sechsten Platz bei den Deutschen 10.000 m-Meisterschaften auf der Bahn eine enormen Leistungssteigerung ab. Zu rechnen war damit nach den tollen Leistungen im Winter (Hessen-Crossmeister, Neunter DLV-Cross und Zehnter DLV Halbmarathon) oder seiner zweiten Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Halbmarathon 2009 (nach 10 kM Junioren 2006). Mit einer klugen Renneinteilung mit durchgehenden Drei-Minuten-Abschnitten pro 1.000 m bis Kilometer sieben lief er zu seiner bisher besten Einzelplatzierung bei Deutschen Meisterschaften.
Die Zeit von 30:18,77 Minuten ist seit Jahren in Nordhessen von keinem Athlet mehr gelaufen worden (zuletzt 1990 Mathias Rüdiger 29:23,30). Überglücklich taumelte er nach einer schnellen letzten Runde (68 Sekunden) ins Ziel und fiel seinen wartenden Vereinskameradinnen in die Arme. Sein nächstes Ziel sind die ADH–Meisterschaften in zwei Wochen in Darmstadt, wo er nach den Plätzen drei und zwei endlich über 5.000 m den Titel holen will. „Wahnsinn“, war das Erste, was Julian nach dem Zieleinlauf sagte. Zeitweise, so der 22-Jährige, habe er sich „wie im Traum gefühlt.“
Ein Erfolgserlebnis gab’s für Anna Hahner: Sie sicherte sich die Vizemeisterschaft bei den Juniorinnen und den fünften Platz bei den Frauen. Damit setzte die 19-Jährige auch an der Weser ihre erstklassigen Leistungen der letzten Monate fort. Mit der sensationellen Leistungssteigerung verbesserte Anna Hahner ihre bisherige Straßenbestleitung von der DM 2008 um fast zwei Minuten. Mit 35:09,85 Minuten holte sie sich auch einen neuen Nordhessenrekord. Der alte Rekord (35:33,9) bestand 28 Jahre (!) und wurde von Trainer-Ehefrau Angelika Stephan gehalten. Anna lief bei ihrem Rennen nur um 25 Sekunden an der Norm für die U 23-Europameisterschaft in Kaunas vorbei. Leider war der erste Kilometer schon knapp 20 Sekunden zu langsam.
Mit Siegerin Susi Lutz (Regensburg) und Christina Kröckert (Leverkusen) lag Anna bis 9000 m in abwechselnder Führung und absolut hielt ein gleichmäßiges Tempo von 3:30 Minuten pro 1.000 m. Im Ziel hatte sie knapp zehn Sekunden Abstand. Eine kleine Hoffnung auf die Qualifikation besteht noch, in der bereinigten europäischen Juniorinnen-Liste zum Quali-Zeitpunkt ist sie Achte der Liste. „Ich habe mich gut gefühlt und wollte schnell laufen. Dass es so gut läuft, damit habe ich nicht gerechnet“, so die überglückliche Anna.
Eine fantastische Leistungssteigerung schaffte auch Lisa Hahner. Mit 35:52,16 wurde die Annas Zwillingsschwester Vierte bei den Juniorinnen. „Ich hatte für beide eigentlich Zeiten knapp über 36 Minuten im Plan“, staunte ein begeisterter Trainer Jürgen Stephan. Lisa ist jetzt hinter ihrer Schwester, Angelika Stephan (LG Baunatal/Kassel und Britta Ringk,1986, PSV) viertschnellste Frau in Nordhessen. Beide wollen nun in zweieinhalb Wochen die Qualifikation in Koblenz über 5.000m angehen.
Für alle (mit Dörte Nadler, HLV-Meisterin 10 km Straße der Juniorinnen) war das Trainingslager auf Texel (Niederlande) und der dort herrschende Mannschaftsgeist der entscheidende Faktor für diese Leistungsexplosion. „Wir wollen uns aber nicht ausruhen, sondern werden sicherlich weiter für tolle Zeiten sorgen und die nordhessische Leichtathletik über Kassel hinaus präsentieren. Wir freuen uns schon auf deutsche Meisterschaften 2011 im Auestadion“, so Trainer Jürgen Stephan.
Jürgen Austin-Kerl führt Hahn zur WM-Norm
Der „alte Hase“ hat wieder hervorragende Arbeit abgeliefert. Beim Düsseldorfer Metro Group Marathon führte Jürgen Austin-Kerl (PSV Grün-Weiß Kassel) als Tempomacher gemeinsam mit Edwin Yano (Kenia) die Saarbrückenerin Susanne Hahn bei ihrem Sieg zur neuen Bestzeit von 2:29:26 Stunden – und zur Norm für die Weltmeisterschaft in Berlin im August.
Jürgen und Susanne waren bereits bei einigen anderen Rennen als bewährtes Team aufgetreten. Mit 2:32:38 lief Jürgen dann nach getaner Arbeit noch locker durch und kam als 16. ins Ziel.
Michael Küppers
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