Impression vom Berliner Havellauf - Protest gegen Einführung Finisher-Gebühr für Laufteilnehmer - Schreiben des Pro Sport Berlin 24 e.V. an Dr. Prokop ©Helmut Winter
Protest gegen Einführung Finisher-Gebühr für Laufteilnehmer – Schreiben des Pro Sport Berlin 24 e.V. an Dr. Prokop
Sehr geehrter Herr Dr. Prokop,
als Vertreter eines großen Vereins mit über 6000 Mitgliedern, davon 60 Marathonläufer/ Leichtathleten, protestieren wir gegen den Beschluss des Verbandsrats des DLV vom 20.02.2105, ab 2016 eine „Finisher-Gebühr" von einem Euro zu erheben.
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
Als Breitensportverein haben wir uns vor über 25 Jahren der Laufbewegung durch Organisation eigener Läufe angeschlossen und dem Volkslaufgedanken unter gesundheitlichen Aspekten aufgegriffen.
Aus dieser Szene heraus ist unser Havellauf, seit zwölf Jahren die Beteiligung am KKH-Lauf sowie die Organisation diverser kleiner Läufe entstanden.
Alle diese Initiativen sind ohne Unterstützung seitens des Berliner- oder des Deutschen Leichtathletik-Verbandes entstanden.
Der Verband ist wenig überzeugend mit der Argumentation, die zukünftig einzunehmenden Finisher-Gebühren würden zur „Förderung der Laufbewegung" und zur Finanzierung der „Infrastruktur des Sports" eingesetzt.
Die Ausbildung von Trainern, Übungsleitern und Kampfrichter ist satzungsgemäße Aufgabe der Fachverbände und wird über die Mitgliedsbeiträge der Vereine bereits abgedeckt.
Auch das Argument, es handle sich um eine „Genehmigungsgebühr" ist nicht stichhaltig, da der Leichtathletikverband in unserem Fall weder tatsächlich Genehmigungsbehörde ist noch Verantwortung im Zusammenhang mit der Laufveranstaltung übernimmt.
Alle Vertreter der Basis, mit denen wir über dieses Thema gesprochen haben, sind der Meinung, dass diese Einnahmen lediglich der Finanzierung der Verbandsstrukturen und des Spitzensports dienen werden.
Die Vereine betrachten die Finisher-Gebühr als reine „Abzocke" und überlegen, wie sie diese zukünftig umgehen können. Daneben empfinden es viele ehrenamtlichen Helfer als ungerecht, lediglich eine geringe Aufwandspauschale zu erhalten, während der Verband ohne jede Leistung zusätzliche Gebühren erhebt.
Für unseren Verein werden wir in den nächsten Wochen folgende Überlegungen anstellen.
1) Austritt aus dem Berliner Leichtathletik-Verband, um nicht mehr den Verbandsrecht zu unterliegen. Unsere Leichtathleten werden wir dann einem anderen Fachverband melden, der den Breiten- und Gesundheitssport tatsächlich fördert.
2) Zahlungsverweigerung bei der Erhebung der Finisher-Gebühr und Eingehen des Risikos eines Rechtsstreits mit dem Verband und ggf. Sammelklage mit anderen Laufveranstaltern gegen den Verbandsratsbeschluss vom 20.02.2015.
Wir empfehlen Ihnen und den Verantwortlichen im Verband deshalb dringend, den Beschluss nochmals zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Eichstädt
Präsident
PS: Pro Sport Berlin 24 e.V. wird einen entsprechenden Antrag an den Verbandstag des Berliner Leichtathletik-Verband stellen.
Michael Schenk
Geschäftsführer
Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
German Road Races e.V. (GRR) auf facebook:
https://de-de.facebook.com/germanroadraces
German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
https://twitter.com/germanroadraces
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