A Life Devoted to Inclusive Sport and Physical Education - Prof. Dr. Gudrun-Doll-Tepper - Foto: DOSB
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper vollendet 75. Lebensjahr – Renommierte Sportfunktionärin weltweit geschätzt und vernetzt
Prof. Dr. Gudrun-Doll-Tepper, langjährige Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Ehrenmitglied im Landessportbund Berlin, vollendet am Mittwoch, dem 5. Oktober 2022, ihr 75. Lebensjahr.
Die Jubilarin gehörte bereits dem Gründungspräsidium des DOSB unter Präsident Dr. Thomas Bach an und schied im Dezember letzten Jahres nach über 15-jähriger Tätigkeit als längstes bzw. letztes Mitglied aus dem ersten DOSB-Präsidium von 2006 aus.
Gudrun Doll-Tepper ist aber weiterhin im verbandlichen Sport auf Bundesebene tätig: u.a. als Vorstandsvorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie Willi Daume (DOA) in Frankfurt am Main und als Vorstandsvorsitzende des Vereins und der Stiftung des Deutschen Sport & Olympia Museums (DSOM) in Köln. Auf Wunsch des amtierenden DOSB-Präsidiums hat sie auch weiter-hin den Vorsitz des Kuratoriums zur Vergabe des Ethikpreises des DOSB inne, dessen siebte Bewerbungsfrist gerade abgelaufen ist.
Bei der Programmgestaltung für die Feierlichkeiten aus Anlass der 50. Wiederkehr der Olympischen Spiele 1972 war Gudrun Doll-Tepper für die DOA beim Wiedersehenstreffen der (ost- und west-) deutschen Medaillengewinnerinnen und -gewinner in München involviert, wo sie selbst 1972 als Betreuerin der britischen Delegation im Olympischen Studentenlager des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh) bei den Spielen und vorher schon beim weltweiten Wissenschaftskongress dabei war.
Die Berliner Sportwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Sportpädagogik leitete hauptberuflich bis Ende letzten Jahres als Seniorprofessorin den von ihr im Jahre 2004 begründeten Arbeitsbereich Integrationspädagogik, Bewegung und Sport an der FU Berlin, nachdem das dortige Institut für Sportwissenschaft, an dem sie einst die Fächer Sport und Englisch studiert und später u.a. als Akademische Rätin gewirkt hatte, nach einer (umstrittenen) Entscheidung des Berliner Senats um die Jahrtausendwende „ersatzlos“ geschlossen worden war.
Gudrun Doll-Tepper verfügt über mehrere Ehren- und Gastprofessuren, sie hat zwei Ehrendoktorwürden von Universitäten in Belgien und Kanada. Im Zuge ihrer vielschichtigen inter-nationalen Ämter und Tätigkeiten ist sie auch als renommierte Funktionärin im Sport und in der Sportwissenschaft weltweit geschätzt und vernetzt. Herausragend und stellvertretend für eine Vielzahl anderer ehrenamtlicher Engagements sei hier die zwölf Jahre lange Präsidentschaft für den Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung (ICSSPE) genannt. Nach ihrem Ausscheiden 2008 wurden ihre großen Verdienste mit der Ehrenpräsidentschaft gewürdigt.
Auch den Amtssitz dieser größten Weltorganisation der Sportwissenschaft hatte sie seinerzeit nach Berlin geholt. Im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) war Gudrun Doll-Tepper u.a. mehrere Jahre in den Kommissionen „Women and Sport“ und „Olympic Education“ tätig, dieser Kommission gehört sie bis heute an, sie ist außerdem derzeit noch Mitglied der „ANOC Culture and Education Commission“.
Gudrun Doll-Tepper hat rund ein Dutzend internationale Kongresse und wissenschaftliche Symposien federführend organisiert, darunter 1989 das Internationale Symposium „Adapted Physical Activity“, 2004 den Internationalen Kongress „Sport, Women and Leadership“, den „World Summit on Physical Education“ 1999 und 1994 den AIESEP Welt-Kongress Sport: „Veränderungen und Herausforderungen“ – übrigens alle in Berlin.
Apropos Berlin: In ihrer Heimatstadt steht auch schon das nächste „Arbeits-Highlight“ für sie an. Denn im kommenden Jahr finden hier erstmals die Special Olympics World Games statt, wo sie u.a. im Weltspiele-Komitee mitwirkt. Besonders freut es sie, dass sie von der Begründerin der Special Olympics, Eunice Kennedy Shriver, 1983 zu den Spielen eingeladen wurde und sie dazu beitragen konnte, dass dieses große Sportereignis nun 40 Jahre später in Berlin stattfinden wird.
Für ihr großartiges Wirken in der Sportwissenschaft und für nationale und internationale Sportorganisationen während rund eines halben Jahrhunderts wurde Gudrun Doll-Tepper mehrfach ausgezeichnet. Aus der zweistelligen „Ehrentafel“ seien beispielhaft erwähnt: das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2012), der Jürgen Palm Award der TAFISA (2009), der Paralympische Orden (2002), der Paralympic Scientific Award des IPC (2009), als erste Frau überhaupt die Goldene Ehrennadel der dvs (2017) und der Margherita-von-Brentano-Preis (2005) der FU Berlin – eine Auszeichnung, die Frauen- und Geschlechterstudien sowie Gleichstellung nicht nur würdigt, sondern auch nachhaltig unterstützt. Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde sie ferner 2021 mit dem Lynn Vendien International Leadership Award der „International Association of Physical Education and Sport for Girls and Women (IAPESGW)“ ausgezeichnet.
Schon in ihrer Laudatio zum 70. Geburtstag heißt es an einer Stelle in der DOSB-Presse: „Gudrun Doll-Tepper lebt die Werte des Sports wie Fair Play, Teamgeist, Leistung und Chancengleichheit“, mit diesen Worten gratulierte seinerzeit Ulrike Spitz, die damalige Leiterin Verbandskommunikation im DOSB. Auch mit jetzt 75 Jahren wird sich für Gudrun Doll-Tepper daran nichts groß ändern.
Ihren Ehrentag verbringt die „Power-Team-Playerin“, die früher u.a. selbst im Basketball, Handball, Skilauf und in der Leichtathletik aktiv war, mit Ehemann Hartmut auf Reisen
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse