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29
09
2015

Franz-Josef Kemper, Walter Adams, Harald Norpoth und Bodo Tümmler - Weltrekord mit der 4 x 880 yards Staffel in Fulda ©Sportmuseum Berlin - AIMS Marathoneum

Prof. Dr. Franz-Josef Kemper feiert seinen 70. Geburtstag – Erfolgreiche Laufbahn als Mittelstreckler und Ministerialbeamter

By GRR 0

Prof. Dr. Franz-Josef Kemper feiert am 30. September 2015 seinen 70. Geburtstag. Der in Hopsten im westfälischen Tecklenburgerland (Kreis Steinfurt) geborene ehemalige Weltklasse-Mittelstreckenläufer beendete seine berufliche Laufbahn im Jahre 2010 als Leiter der Sportabteilung des Ministeriums des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz.

Nach seiner Pensionierung erhielt er 2011 einen Ruf als Professor an die private accadis Hochschule in Bad Homburg, wo er bis heute den Fachbereich International Sports Management vertritt.

Franz-Josef Kemper setzte seine akademische Karriere nach dem Studium der Fächer Germanistik, Publizistik und Leibeserziehung in Heidelberg, Innsbruck und Münster an der (damaligen) Technischen Hochschule Darmstadt fort, wo er nach einem Kontaktstudium im Fach Soziologie 1980 mit einer Arbeit zum Thema „Motorik und Sozialisation“ promoviert wurde, die später als Band 4 der Reihe „Beiträge zur Bewegungsforschung im Sport“ (herausgegeben von Hermann Rieder) erschienen ist.

Sein beruflicher Einstieg als Ministerialbeamter erfolgte noch im gleichen Jahr, als er die Stelle als Referent für Grundsatzfragen der Sportförderung und Freizeitpolitik im hessischen Sozialministerium in Wiesbaden antrat, die er bis zum Bundeslandwechsel nach Rheinland-Pfalz 1994 inne hatte, wo er von 2004 bis 2006 auch Beauftragter des Landes für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland war. Sein großes Fachwissen hat er durchgängig auch in zahlreichen Lehraufträgen an den Hochschulen in Darmstadt, Mainz, Heidelberg, Marburg und zuletzt in Bad Homburg an Studierende weitergegeben.

Seine sportliche Laufbahn als Leichtathlet hat Franz-Josef Kemper, der für DJK Arminia Ibbenbüren und LG Ratio Münster startete, mit zwei Olympiateilahmen 1968 in Mexico City und 1972 in München über 800m ebenso gekrönt wie 1966 mit einem Europarekord über die gleiche Distanz (1:44,9 Min.) bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover sowie mit einem Weltrekord über 1.000 m (2,16,2 Min.) und einem in der 4x800m Staffel (zusammen mit Manfred Kinder, Walter Adams, Dieter Bogatzki in Wiesbaden) und über 4×880 Yards (mit Bodo Tümmler, Walter Adams, Harald Norpoth in Fulda).

Franz-Josef Kemper war hier stets als Schlussläufer unterwegs.

Bei den Olympischen Spielen in München belegte er in Folge einer noch nicht auskurierten schweren Nierenentzündung „nur“ den 4. Platz; später musste ihm sogar eine Niere entfernt werden; die Beendigung der Leistungssportkarriere erfolgte im Alter von 27 Jahren.

In Erinnerung bleibt uns bis heute seine „unaufgeregte“ Renntaktik: In der ersten Runde ganz gelassen am Ende des Feldes, holte er danach Platz um Platz auf und konnte meist das Rennen mit einem spannenden Finish für sich entscheiden: „Ich wusste, dass ich im Vergleich zu den anderen eine schnelle zweite Runde laufen konnte. Daher war es für mich gefährlich, schnell anzugehen“, schildert Kemper sein Erfolgsrezept.

Neben seinen beruflichen Tätigkeiten hat Prof. Franz-Josef Kemper auch zahlreiche Ehrenämter im Sport ausgeübt bzw. ist hier auch heute noch tätig – stellvertretend für andere Funktionen sei daran erinnert, dass er schon Anfang der 1980er Jahre Behindertensportbeauftragter im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) war. Kemper gehörte von 1989 bis 1993 dem Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes als Breitensportwart an und war von 1989 bis 1998 im Deutschen Sportbund Mitglied im Bundesausschuss Breitensport sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Sport und Gesundheit“.

Heute hält sich Prof. Franz-Josef Kemper, der mit seiner Ehefrau Sylvia Schenk in Frankfurt lebt, nach einem Exkurs im Marathon (3:12 Std.) vor allem mit Joggen, Tennis, Golf und Radfahren fit.

Wer Prof. Franz-Josef Kemper im sportlichen Wettkampf begegnet ist, musste damit rechnen, gegen ihn zu verlieren.

Wer mit ihm im Beruf bzw. im Ehrenamt zusammenarbeiten darf, lernt ihn schnell als verlässlichen Partner kennen und schätzen: mit hoher Fachkompetenz und Weitsicht in seinen Entscheidungen, gepaart mit dem Gespür für Diplomatie – und das alles ganz gelassen wie einst auf der Aschenbahn.

Auch mit 70 Jahren wird sich daran hoffentlich nicht all zu viel  ändern!

Prof. Detlef Kuhlmann   

author: GRR

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