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02
2011

„Medikamentenmissbrauch im Fitness-Studio" - ein Beitrag klärt auf - Kongress in Karlsruhe: „Kinder bewegen - Energien nutzen" - „Team 2011" - Schul- und Vereinskampagne des DFB zur Frauen-WM

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst: Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen – 41. Studienkurs des Arbeitskreises Kirche und Sport – Geschichte des Frauenfußballs – Jahres-Report des Bundesinstituts für Sportwissenschaft

By GRR 0

Neue Ausgabe der Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen

 Die vierte und letzte Ausgabe des Jahres 2010 der Zeitschrift Sportwissenschaft ist jetzt erschienen. Das Organ wird gemeinsam vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft im Verlag Springer (Heidelberg) herausgegeben und bringt wissenschaftliche Beiträge aus allen Disziplinen der Sportwissenschaft.

Im aktuellen Heft geht es u. a. in dem Aufsatz eines Wuppertaler Autorenteams um das Modell des sog. informellen Sporttreibens (z.B. in „bunten" Fußballligen, bei Volksläufen) und seinen besonderen Handlungsstrukturen bezüglich der Vermittlung des Sports. In einem weiteren Artikel beschäftigen sich Mediziner des Universitätsklinikums Charité Berlin mit „Körperbild und Körperzufriedenheit im Leistungssport" und hier insbesondere mit der Einschätzung von gesunden und krankheitswertigen Zuständen.

Im Editorial würdigen die beiden Geschäftsführenden Herausgeber der Zeitschrift Prof. Michael Krüger (Münster) und Prof. Eike Emrich (Saarbrücken) den Geburtstag „60 Jahre Deutscher Sportbund". Dazu schreiben sie gleich am Anfang: „Sechzig Jahre Deutscher Sportbund sind eine Erfolgsgeschichte. Die Idee eines Dachverbandes des Sports auf freiwilliger und freiheitlich-demokratischer Grundlage, die damals in die gesellschaftliche und kulturelle Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland umgesetzt wurde, bedeutete einen bewussten Neuanfang nach einer Zeit nicht akzeptabler politischer Inanspruchnahme des Sports im Nationalsozialismus.

Deshalb wurde der Sport ideell, moralisch und strukturell neu begründet: Er sollte autonom, frei und unabhängig vom Staat, aber auch von der Wirtschaft sein und von Bürgerinnen und Bürgern selbst in eigener Verantwortung organisiert werden". Das neue Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft schließt mit fünf Buchbesprechungen (hier u. a. zum Fußball, zum Sport als Abiturfach in der Schule) und zwei Berichten von Tagungen sowie mit wissenschaftsnahen Informationen der drei institutionellen Herausgeber, darunter auf zwei Seiten auch wieder Nachrichten aus den Geschäftsbereichen des DOSB und der Deutschen Sportjugend. Mehr zu der Zeitschrift auch im Internet unter: www.sportwissenschaft.springer.de.

 

41. Studienkurs des Arbeitskreises Kirche und Sport

 

Der Arbeitskreis Kirche und Sport in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veranstaltet vom 28. Januar bis zum 5. Februar 2011 seinen 41. Studienkurs in Sils/Maria (Schweiz). Die Tagung, zu der wiederum Theologen und Interessierte aus kirchlichen Einrichtungen und den Sportorganisationen erwartet werden, steht unter dem Thema „`Solange die Erde steht …` Verantwortung zur Nachthaltigkeit". Eine Ausgangsthese dazu lautet, dass das „größer, teurer und schneller verbraucht" die innere Logik des weltweiten Wirtschaftens und Handelns darstellt und dass diese Logik menschliche und natürliche Ressourcen zunehmend zerstört.

Nachhaltigkeit steht dagegen als eine Botschaft zum Umdenken. Vor dem Hintergrund der Bewerbung von München als Ausrichter für die Olympischen Winterspiele im Jahre 2018 und der Erhaltung besonders gefährdeter Naturräume in den Alpen soll der Blick in Vortrag und Diskussion ausdrücklich auch auf den Sport gelenkt werden. Zu den Referierenden gehören neben dem Sportbeauftragten des Rates der EKD, Prälat Dr. Bernhard Felmberg (Berlin) und dem Olympiapfarrer der EKD, Thomas Weber (Gevelsberg) auch der Geschäftsführende Vorsitzende der Bewerbungs-Gesellschaft München 2018 GmbH, Bernhard Schank sowie Andreas Klages als stellvertretender Direktor Sportentwicklung beim Deutschen Olympischen Sportbund und die frühere Ski-Weltmeisterin und heutige Präsidentin des Bayrischen Skiverbandes, Miriam Voigt.

 

Tagung zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland

 

Die Schwabenakademie Irsee (Allgäu) lädt von Freitag, dem 4. bis Sonntag, dem 6. Februar 2011 zu einer Tagung über die (junge) Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland ein. Aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft der Frauen im Frühsommer 2011 in Deutschland soll bei dieser Veranstaltung (vermutlich erstmals) die Historie des Frauenfußballs unter den Schlagworten „Anfänge – Verbote – Widerstände – Durchbruch" interdisziplinär und mit vier Schwerpunkten nachgezeichnet werden.

Dabei geht es um die Entstehung dieses von der Männerdomäne losgelösten Spiels für Mädchen und Frauen, die Gründung von Frauenfußball-Abteilungen in den Vereinen des Deutschen Fußball-Bundes sowie in der DDR und in Österreich, die Etablierung des Frauenfußballs als Schulsport und in den Hochschulen sowie um die Präsentation des Frauenfußballs in den Künsten und Medien. Bei den Vorträgen werden auch lokale Entwicklungen des Frauenfußballs (u. a. in Frankfurt/Main und in Wien) sowie im Fokus einzelner Fußballvereine (z. B. dem 1. FC Kaiserslautern), aber auch unter regionalen Aspekten (z.B. zwischen Ostsee und Erzgebirge) präsentiert.

Weitere drei Referate beziehen sich auf die mediale Berichterstattung des Frauenfußballs im deutschsprachigen Raum: Hier beschäftigt sich beispielsweise Daniela Schaaf von der Deutschen Sporthochschule Köln speziell mit dem Thema „Vom `Mannweib` zur `sexy Kickerin` – Veränderungen und Kontinuitäten im Rahmen der redaktionellen Auswahlprozesse von Fußballerinnen". Anmeldemodalitäten und das detaillierte Programm zu dieser Tagung können im Internet eingesehen werden unter: www.schwabenakademie.de.

 

Jahres-Report des Bundesinstituts für Sportwissenschaft erschienen – Bilanz und Perspektiven zu Forschungsförderung und Wissenstransfer

 

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), das Ende letzten Jahres in Anwesenheit von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière in Bonn sein 40-jähriges Bestehen feiern konnte, hat seinen aktuellen „BISp-Report 2009/10" mit dem Untertitel „Bilanz und Perspektiven" vorgelegt. In der 130-seitigen informativen Broschüre werden die Arbeitsschwerpunkte des BISp vorgestellt und wichtige Erkenntnisse aus neuesten Forschungsförderungen kompakt und verständlich dargestellt.

In seinem Vorwort bilanziert BISp-Direktor Jürgen Fischer den Berichtszeitraum der letzten beiden Jahre: „Die Sicherung eines zielgruppenspezifischen Wissenstransfers praxisrelevanter Forschungserkenntnisse ist eine Kernaufgabe des Bundesinstituts. Zur Optimierung des Wissens- und Transfermanagements hat sich das BISp in den letzten Jahren verstärkt mit dieser Thematik auseinandergesetzt und vielfältige Forschungs- und Transfermaßahmen initiiert."

Das Bundesinstitut, das bis vor einigen Jahren seinen Sitz räumlich in der Nähe der Deutschen Sporthochschule in Köln hatte, gliedert sich strukturell in drei große Fachbereiche: Forschung und Entwicklung (z.B. in der Trainingswissenschaft, im Behindertensport), wissenschaftliche Beratung (z.B. in Bezug auf Literaturrecherche und Mediendokumentation sowie bezüglich Sportanlagen) und den Fachbereich Grundsatz und Controlling (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Internationales).

Der Aufgabenbereich Dopingbekämpfung ist dazu übergreifend direkt dem Direktor unterstellt. Bei der wissenschaftlichen Unterstützung des Spitzensports – dem zentralen Tätigkeitsgebiet des BISp – agiert die Bundesbehörde mit einigen weiteren Partnern im sog. „Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungsport" (WVL), zu denen auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gehört. Oberstes Steuerungsgremium dabei ist der 2006 konstituierte Strategieausschuss, dessen Vorsitz und Geschäftsführung alle zwei Jahre zwischen BISp und DOSB wechseln.

Die jetzt erschienene BISp-Broschüre gliedert sich in insgesamt vier thematische Blöcke, in denen in Wort und Bild über Projekte und weitere Aktivitäten des BISp informiert wird. In der ersten Rubrik „BISp aktuell" geht es beispielsweise um die Paralympics in Vancouver 2010 aus der Sicht der Teilnehmerin und BISp-Mitarbeiterin Andrea Esau im Skilanglauf bzw. Biathlon.

Das zweite Kapitel „Gut zu wissen" bringt u. a. Artikel zur Dopingbekämpfung im Sport und um Krafttraining im Nachwuchsleistungssport, während im dritten Abschnitt zwei Beiträge zur „Forschungsförderung" folgen, bevor das Heft mit „Wissenstransfer" abschließt – hier u. a. mit einer ausführlichen Darstellung der im Berichtszeitraum erstellten Transferprodukte des BISp. Zu dieser breiten Palette gehören Publikationen in Buchform genauso wie Aufbau und Pflege von Datenbanken und die Durchführung (internationaler) Veranstaltungen.

Weitere Informationen zur Arbeit des BISp mit Bestellmöglichkeiten des BISp-Reports und anderer Publikationen auch im Internet unter www.bisp.de bzw. postalisch über Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Graurheindorfer Str. 198, 53117 Bonn, Tel. 0228-6400; E-Mail info@bisp.de.

 

„Medikamentenmissbrauch im Fitness-Studio" – ein Beitrag klärt auf

 

Das neue Heft (Nr. 3/2010) der Zeitschrift Sport und Gesellschaft, die sich wesentlich den Gebieten Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie und Sportgeschichte widmet, enthält u. a. einen Beitrag mit dem Titel „Körper-Tuning. Medikamentenmissbrauch im Fitness-Studio", der über die Dopingpraktiken in herkömmlichen kommerziellen Sporteinrichtungen aufzuklären versucht.

Der Autor Dr. Micha Kläber (TU Darmstadt) schreibt dazu in der Zusammenfassung: „Im Schatten des im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehenden Hochleistungssports und der dort vorfindbaren Dopingpraktiken hat sich insbesondere in Fitness-Studios seit Jahrzehnten ein Milieu etabliert, in dem Medikamente missbräuchlich und ohne Skrupel eingesetzt werden". Die Zeitschrift Sport und Gesellschaft erscheint als Organ der Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft im Verlag Lucius & Lucius (Stuttgart). Mehr dazu auch im Internet unter: www.luciusverlag.com.

 

Kongress in Karlsruhe: „Kinder bewegen – Energien nutzen"

 

Das Karlsruher Institut für Technologie, das Forschungszentrum für den Schulsport in Karlsruhe, der Badische Turnerbund, die Universität Konstanz und die AOK Baden-Württemberg veranstalten gemeinsam von Donnerstag, dem 17. bis Samstag, dem 19. Februar 2011 einen Kinderturnkongress unter dem Motto „Kinder bewegen – Energien nutzen". In Referaten und praktischen Workshops geht es vor allem darum, neue Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und junge Heranwachsende aufzuzeigen, Anregungen und Tipps für  Bewegungsangebote zu geben, die veränderte Ernährungssituationen zu diskutieren sowie aktuelle Fitnesszustände zu erklären und daraus mögliche Interventionsprogramme abzuleiten und vorzustellen.

Spezielle Workshopthemen lauten dabei: „Fitnesshits für Grundschulkids" und „Bewegtes Lernen in rasenden, flimmernden und lärmenden Zeiten". Die Impulsreferate unter den insgesamt rund 150 Beiträgen erörtern Themen wie (ausreichend) Schlaf, Anti-Aggression und Schulsportkleidung.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Anmeldmöglichkeiten sind im Internet abrufbar unter: www.kinderturnkongress.de.

 

„Team 2011" – Schul- und Vereinskampagne des DFB zur Frauen-WM

 

Vom 26. Juni bis 17. Juli dieses Jahres findet in unserem Lande erstmals die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat aus diesem Anlass schon im Vorfeld eine bundesweite Schul- und Vereinskampagne gestartet und zahlreiche Materialien und Unterrichtshilfen entwickelt, die kostenlos beim DFB angefordert werden können:

Die 30-seitige Broschüre „Team 2011. Die DFB-Schul- und Vereinskampagne" enthält alle wichtigen Informationen zur Teilnahme an dem Wettbewerb und erklärt ausführlich das sog. Baustein-Prinzip, für das man sich je nach Erreichen von Bedingungen nacheinander bis zum vierten Baustein qualifizieren kann. Bei diesem Wettbewerb können sowohl einzelne Schulen als auch Vereine mitmachen. Das Ziel ist es, eine möglichst nachhaltige Kooperation von beiden im Fußball zu begründen.

Die 28-seitige Broschüre „Schule und Fußball: Ein starkes Team" blickt zurück auf die vom DFB 2006 im Rahmen der Weltmeisterschaft der Männer in Deutschland gestarteten Schulfußball-Offensive, an der rund 21.000 Grundschulen aus allen Landesverbänden des DFB teilgenommen hatten. Weitere Broschüren erhalten die Schulen bzw. Sportlehrkräfte, wenn Sie sich bei den diversen derzeit noch laufenden Projekten (z.B. beim Sepp-Herberger-Tag oder beim Fußball-Lehrgang „20.000plus") teilnehmen.

Mit dem TuS Westfalia Neuenkirchen hatte sich zum Jahreswechsel bereits der 10.000 Verein zur Mitwirkung bei der DFB-Aktion angemeldet. Damit ist die Teilnehmerzahl zusammen mit den rund 6.300 Schulen auf 16.300 gestiegen. Bis zum Meldeschluss am 30. April 2011 heißt das Ziel der Verantwortlichen von Team-2011 beim DFB, die Schallmauer von 17.000 Vereinen und Schulen zu knacken.

Weitere Informationen zu den Teilnahmemöglichkeiten bei der DFB-Kampagne auch im Internet unter www.team2011.dfb.de.

 

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover

 

 

author: GRR

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