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2007

Die wirtschaftlichen Wirkungen eines großen Marathonlaufes werden beispielsweise für New York mittlerweile auf 220 Millionen Dollar beziffert.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – Zehn Jahre Mitternachtssport in Hannover – Weltrekord-Trikot von Haile – Schulsport bewegt alle – Marathon-Symposium in Marathon – Bücher

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Seit genau zehn Jahren gibt es in Hannover einen sog. Mitternachtssport für Jugendliche als Bestandteil der Jugendhilfe. Jetzt wird bei einer Tagung unter dem Motto „Vom Mitternachtsspektakel zu kontinuierlicher Jugendarbeit“ Bilanz gezogen, um gleichzeitig neue Perspektiven für das nächste Jahrzehnt daraus abzuleiten. Dabei geht es auch um Aspekte wie Geschlechtergerechtigkeit Integration, Kooperation und die Finanzierung dieser Angebote.
Die Tagung findet von Freitag, 14. Dezember (Beginn: 15 Uhr) bis Samstag, 15. Dezember 2007 (Ende gegen 14.30 Uhr) in der Akademie des Sports beim Landessportbund Niedersachsen in Hannover statt. Die Tagungsleitung hat Michael Lockmann, Sportkoordinator im Fachbereich Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover.
Zu den eingeladenen Referenten gehören auch die beiden Hannoveraner Sportwissenschaftler Prof. Dr. Gunter A. Pilz und Prof. Dr. Lorenz Peiffer. Anmeldungen sind möglich unter Tel. 0511-16846430; weitere Informationen auch im Internet unter:
www.mitternachtssport-hannover.de.

Weltrekord-Trikot von Haile Gebrselassie im Berliner Sportmuseum

Am 30. September dieses Jahres hat Haile Gebrselassie beim 34. Berlin-Marathon einen neuen Weltrekord über die Distanz von 42,195 km in 2:04:26 Std. aufgestellt und damit den Kenianer Paul Tergat abgelöst, der 2003 ebenfalls in Berlin 2:04:55 gelaufen war. Jetzt hat der Äthiopier Haile Gebrselassie sein Weltrekord-Trikot (bestehend aus Laufhemd und Laufhose) mit Autogramm dem Berliner Sportmuseum übergeben.
Auch seine Trinkflasche von km 35 wurde von einem Begleitradfahrer eingesammelt und gehört nun ebenfalls zu den Ausstellungsstücken, die in der „Schatzkammer“ des Museums zu sehen sind, das sich im Olympiapark Berlin (neben dem Olympiastadion) befindet.
Das Sportmuseum Berlin ist zugleich das einzige offizielle internationale Marathon-Museum (AIMS Marathon Museum of Running), das auch u. a. weitere Exponate der früheren Weltrekordlerinnen Tegla Laroupe (Kenia) und Naoko Takahashi (Japan) beherbergt.

„Schulsport bewegt alle“ – Sportlehrerkongress in Köln

Unter dem Motto „Schulsport bewegt alle“ hat der Deutsche Sportlehrerverband (DSLV) einen zweitägigen Kongress ausgeschrieben, der am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Mai 2008 an der Deutschen Sporthochschule in Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) stattfinden soll.
Der Kongress richtet sich an Sportlehrkräfte an allen Schulformen bzw. Schulstufen, aber ausdrücklich auch an Übungsleiter und Übungsleiterinnen sowie Trainer und Trainerinnen in allen für den Schulsport relevanten Sportarten. Interessierte können jetzt Beitragsangebote u. a. zu folgenden Themenbereichen abgeben: Beispiele gelungener Schulsportentwicklung, Einsatz von Schülermentoren, Sportassistenten und Jugendbegleitern im Schulsport und im Betreuungsangebot (z.B. in Ganztagsschulen) sowie Sucht- und Doping-Prävention in der Schule.

Auf dem Kongress soll auch das „Memorandum für den Schulsport“ verabschiedet werden, das der DSLV zusammen mit der dvs, dem Fakultätentag Sportwissenschaft und dem Deutschen Olympischen Sportbund derzeit vorbereitet. Der DSLV ist die Interessenvertretung der Sportlehrkräfte in Deutschland mit derzeit fast 12.000 Mitgliedern, die territorial in Landesverbänden und in sog. Fachsportlehrerverbänden (z.B. Verband Deutscher Tauchlehrer) zusammengefasst sind.
Einen bundesweiten Sportlehrerkongress des DSLV hatte es zuletzt im Jahre 2000 in Augsburg gegeben. Kontakt zum DSLV-Kongress 2008 über die DSLV-Vizepräsidentin für Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ilka Seidel, Universität Karlsruhe, Kaiserstr. 12, Gebäude 40.40, 76131 Karlsruhe,
Tel. 0721-6088514, Fax -4841 oder per
E-Mail: seidel@dslv.de.

„Marathonlauf als Festival des Sportes und des Fair Play“ – Premiere für internationales Marathon-Symposium in Marathon

Erstmals hat die Internationale Marathon- und Straßenlauf-Vereinigung AIMS (Association of International Marathons and Road Races) in Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband (IAAF), dem griechischen Leichtathletikverband (SEGAS), der Stadt Marathon und dem Veranstalter des Athen-Marathons ein internationales Symposium mit dem Thema „Marathon – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“ am Ursprungsort dieses klassischen Rennens über 42,195 km in der griechischen Kleinstadt Marathon veranstaltet:
„Es ist das Ziel eines Marathonlaufes, Menschen aus aller Welt bei einem Festival des Sportes und des Fair Play zusammenzubringen“, erklärte der griechische Kulturminister Michalis Liapis bei der feierlichen Eröffnungszeremonie an der Gedenkstätte für die legendäre (Kriegs-) Schlacht von Marathon im Jahre 490 vor Christus im Beisein weiterer hochrangiger Vertreter der griechischen Regierung.

Einer der eingeladenen Hauptreferenten beim Symposium war der Hambur-ger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Maennig, der über die wirtschaftlichen Effekte von Straßenrennen in den Städten und Metropolen referierte: „Wenn man die Anzahl der Sportlerinnen und Sportler zugrunde legt, die an einem Event teilnehmen, dann sind die Straßenläufe die größten Sportevents der Welt“, scheute der Ruder-Olympiasieger im Achter von 1988 in Seoul keinen Vergleich zwischen dem Laufsport und den Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften.
Die wirtschaftlichen Wirkungen eines großen Marathonlaufes werden beispielsweise für New York mittlerweile auf 220 Millionen Dollar beziffert.

Am Ende des Kongresses konnte Horst Milde, ehemaliger Renndirektor des Berlin-Marathons in seiner Funktion als Vorsitzender des Organisationskomitees für das Marathon-Symposium ein äußerst positives Fazit ziehen:
„Wir sind zu unseren Wurzeln zurückgekehrt. Alle Laufveranstalter weltweit müssen noch intensiver darüber nachdenken, wie sie Kinder- und Jugendläufe attraktiv in ihre Rennen integrieren und den Gesundheitscharakter des Laufens der Bevölkerung nahe bringen.“
Das Marathon-Symposium in griechi-schen Marathon soll nun nach der gelungenen Premiere mit rund 100 Teilnehmern aus aller Welt zu einer (jährlich) festen Einrichtung werden: „Für ein derartiges Symposium gibt es keinen besseren Ort“, bilanzierte denn auch Pierre Weiss, der Generalsekretär der IAAF.

Bücher

Achilles’ Verse von Achim Achilles halten Läufer den Spiegel vor – Zwei Bücher von Deutschlands bekanntestem Freizeitläufer

Achim Achilles kennt jeder. Jedenfalls der, der irgendwann mal bei Spiegel-Online im Internet gesurft hat, kann mit dem Namen etwas anfangen – vorausgesetzt, er ist bei den Kolumnen hängen geblieben, die dort als „Achilles` Verse“ von einem gewissen Achim Achilles Woche für Woche neu eingestellt werden.
Daraus sind längst zwei Taschenbücher geworden: Zuerst 49 „Achilles` Verse“ und neuerdings „Achilles Laufberater“ als eine Art Fortsetzung.
Beide rangieren auf den Bestseller-Listen zum Laufsport ganz oben und sor-gen für viel Gesprächsstoff in Läuferkreisen …

Achim Achilles lässt die Leserinnen und Leser an seinem „Leben als Läufer“ (Untertitel des ersten Buches) teilhaben. Er durchläuft dabei weniger Höhen als Tiefen, die das Läuferleben so mit sich bringen. Er „schlägt sich mit den drängenden Fragen von Millionen Läufern herum und lässt in seinem Tagebuch alle daran teilhaben“, so steht es schon im hinteren Klappentext.
Seine Schreibe ist gut lesbar, seine Themen kommen spöttisch, manchmal ironisch daher. Meist hat er die Lache auf seiner Seite. Mit dem, was Achim Achilles schildert, hält er sich selbst und manchem aus der Laufgemeinde im Lande den Spiegel vor. Er spricht aus, was andere immer schon mal sagen wollten, aber sich nie trauen würden.
Kostprobe gefällig? Viele kurze Sätze von Achim Achilles gerinnen so zu seinen eigenen Achilles-Aphorismen: „Laufen, das ist die universellste und einfachste Sprache der Welt, ob barfuß in den Slums oder auf 350-Dollar-Sohlen in Malibu“ (S. 10) oder: „Laufen ist Krieg. Wer nicht durchhält, endet wie Joschka Fischer“ (S. 107) und: „Regeneration kann zur Sucht werden“ (S. 223).

Speziell im zweiten Band will Achim Achilles allen Laufambitionierten und solchen, die es werden wollen, eine einzige These näher bringen und „lebenslaufmäßig“ erläutern: Alle Läufer sind gleich, weil sie alle sieben Leben haben, die sie an einem Tag, in einer Woche oder eben ein ganzes Leben lang permanent durchlaufen, und zwar im Buch dann kapitelweise und mit diesen Überschriften bzw. Lebensthemen:
Unser Leben als ewige Anfänger (1), Unser Leben mit Gewichtsproblemen (2), Unser Leben in der Motivationskrise (3), Unser Leben mit der Laufsucht (4), Unser Leben mit Verletzungen (5), Unser Leben für den optimalen Wettkampf (6), Unser Leben als total entspannte Zen-Läufer (7). Sieben Läuferleben in einem Band …

Inzwischen hat sich Achim Achilles geoutet: Achim Achilles ist im richtigen Leben nämlich Dr. Hajo Schumacher (Jahrgang 1964), aufgewachsen im westfälischen Münster, studierte er Journalistik, Politologie und Psychologie.
Er arbeitete von 1990 bis 2000 beim Magazin Spiegel, zuletzt als Co-Leiter des Berliner Büros. Von 2000 bis 2002 war er Chefredakteur der Zeitschrift Max. Ferner hat sich Schumacher bereits einen Namen gemacht u. a. als Buchautor von „Kopf hoch, Deutschland“ und jüngst als Schreiberling der Biografie von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit.
Dr. Hajo Schumacher, gern gesehener Gast, weil eloquenter und kompetenter Redner in TV-Talk-Shows und bei Podiumsdiskussionen. Er lebt als freier Autor und als freier Läufer in Berlin.

Achim Achilles:
Achilles´ Verse. Mein Leben als Läufer.
(Heyne: München 2006; 222 S.; € 7,95 €)

Achim Achilles (mit Dr. Fernando Dimeo und Jens Karraß):
Achilles` Laufberater. Training, Idealgewicht, Gesundheit, Motivation – Antworten auf alle Läufer-Fragen. (Heyne: München 2007; 256 S.; 7,95 €)

author: GRR

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