Die Woche des Sports bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen geht zurück auf eine Idee des Gründungspräsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), Willi Daume, der Mitte der 1960er Jahre damit den Zusammenhang von Sport, Kultur und Kunst herauszustellen versuchte
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst: Woche des Sports – Ruhrfestspiele Recklinghausen – Fachtagung zur „Sportförderung auf dem Prüfstand“ – Beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag geht es sportlich zu – Sportpädagogen tagen in Augsburg – Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft – neues Heft erschienen –
Vom 24. Mai bis 3. Juni 2007 findet im Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen wieder die Woche des Sports statt mit zahlreichen Veranstaltungen in verschiedensten Sportarten wie Fechten, Fußball, Handball, Tischtennis und Leichtathletik. Die Wettkämpfe und Turniere werden umrahmt von der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, dem 24. Mai um 19 Uhr im Rathaus Recklinghausen und der Abschlussveranstaltung am Sonnabend, dem 3. Juni um 16 Uhr auf dem Neumarkt.
Zum diesjährigen Programm gehört auch eine Fachtagung, bei der die „Sportförderung auf dem Prüfstand“ (so der Titel) steht, und zwar insbesondere im Netzwerk von Land, Kommune und dem organisierten Sport.
Dazu sind drei Impulsreferate von Sportwissenschaftlern aus Nordrhein-Westfalen vorgesehen, und zwar von Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun (Paderborn) zum Thema „Ehrenamt im Sport als sozialer Kitt für die Bürgergesellschaft?“. Prof. Dr. Horst Hübner (Wuppertal) stellt die Frage nach: „Sportstätten für die Weltmeister im Zuschauen?“, während es bei Prof. Dr. Nils Neuber (Münster) um „Sportangebote als Motor gesellschaftlicher Entwicklung?“ geht.
An der anschließenden Podiumsdiskussion nimmt auch der Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch teil. Die Fachtagung findet direkt im Anschluss an die offizielle Eröffnung statt.
Die Woche des Sports bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen geht zurück auf eine Idee des Gründungspräsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), Willi Daume, der Mitte der 1960er Jahre damit den Zusammenhang von Sport, Kultur und Kunst herauszustellen versuchte. Im Jahre 1966 kam es zum ersten „Ruhrfestspielschwimmen“ als Städtewettkampf um den „Preis des Bergmanns“. Als Geburtsjahr für die „Woche des Sports“ gilt das Jahr 1973.
Bei der diesjährigen Woche des Sports geht es schwerpunktmäßig um Fragen der Weiterentwicklung von Bündnissen zwischen Staat und Sport: „Es sollen Wege erarbeitet und aufgezeigt werden, wie die Aktivitäten von Staat und dem ehrenamtlich geführten Sport noch besser vernetzt werden können“, schreibt der Generaldirektor des DOSB, Dr. Michael Vesper, dazu in seinem Geleitwort.
Beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag geht es sportlich zu – Gesprächsforum: „Regeln, Räume, Rituale: Wie religiös ist der Sport?“
Beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) vom 6. bis 10. Juni 2007 in Köln geht es auch sportlich zu: Erstmals in der Geschichte dieser 1949 ins Leben gerufenen evangelischen Laienbewegung gehört ein „Forum Sport“ als Ganztagesveranstaltung zum reichhaltigen Programm, das unter dem Bibelspruch „Lebendig und kräftig und schärfer“ steht. Die thematischen Angebote beim Kirchentag sind unterteilt in die drei Gruppen „Mensch – Gemeinschaft – Welt“. Beim Forum Sport, das am Donnerstag, 7. Juni (Fronleichnam) von 11 bis 18 Uhr in der Halle 10.2.3 auf dem Messegelände stattfindet, steht der (Sport treibende) Mensch im Mittelpunkt.
Das Forum beschäftigt sich am Vormittag in Gesprächsrunden zunächst mit der Frage: „Räume, Regeln, Rituale: Wie religiös ist der Sport?“. Nach einem Auftaktreferat des Berliner Sportphilosophen Prof. Dr. Gunter Gebauer folgen u. a. Statements der Fußball-Nationalspielerin Sonja Fuss, des Präsidenten von Hertha BSC Berlin, Bernd Schiphorst und von Oberkonsistorialrat Dr. Bernhard Felmberg, dem Initiator der Kapelle im Berliner Olympiastadion.
Der Nachmittag ab 15 Uhr steht unter dem Motto „Zum Glück gibt es den Sport“. Hier spricht zunächst der Arzt, Theologe und erfolgreiche Buchautor („Lebenslust“) Dr. Manfred Lütz zum Thema „Bewegung für alle! Heilmittel für alles?“. Es folgt eine Podiumsdiskussion u. a. mit der sportpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion der SPD, Dagmar Freitag, und dem sportpolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Wilfried Hermann.
An dieser Diskussion nimmt auch der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Michael Vesper teil. Sportlich umrahmt wird die gesamte Veranstaltung u. a. mit Aufführungen vom Bewegungs-theater der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Wolfgang Tiedt und einem Tischtennismatch mit dem Paralympics-Sieger, Pastor Rainer Schmidt. Moderiert wird das Forum Sport von Johannes Ostermann und Jessica Sturmberg (Deutschland Radio Kultur Berlin bzw. Köln).
Im Anschluss an das Forum Sport findet um 19 Uhr ein Charity Fun Run für Kirchentagsbesucher und Gäste über ca. 6,666 km (eine sog. ökumenische Meile) mit Start und Ziel im ASV-Stadion (Olympiaweg 3 in Müngersdorf) durch den Kölner Stadtwald statt. Der traditionelle Kirchentagslauf steht diesmal unter dem Motto „Gemeinschaft verwirklichen – Bälle für Bethel“.
Das Startgeld in (Mindest-) Höhe von drei Euro kommt vollständig der Bewegungs- und Sporttherapie in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel (Bielefeld) zugute. Spenden dafür können auch auf das Konto 4077 bei der Sparkasse Bielefeld (BLZ 48050161) überwiesen werden (mehr auch im Internet unter www.bethel.de).
Wer das über 600-seitige Programm mit den rund 3.000 Veranstaltungen zum 31. DEKT aufmerksam durchblättert, der findet unter den prominenten Mitwirkenden nicht nur Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundespräsident Dr. Horst Köhler neben mehreren Bundministerinnen (u. a. Ulla Schmidt) und Bundesministern (u. a. Horst Seehofer), sondern beispielsweise auch den ARD-Sportmoderator Reinhold Beckmann im Bühnenprogramm zum Thema „Glauben im Scheinwerferlicht“.
Beim Treffpunkt „Tanz und Bewegung“ können sich die Kirchentagsgäste mit Hip-Hop, Tango oder beim meditativen und im klassischen Tanz entspannen. Ein sportliches Highlight unter den Filmangeboten im Zentrum Jugend ist die „Frauenfußball-Filmnacht“ des Arbeitskreises Mädchen- und Frauenfußball. Zu den sportlichen Unterstützern des Kirchentages gehören u. a. der 1. FC Köln, der ASV Köln und die Kölner Haie; mehr zum 31. DEKT auch im Internet unter www.kirchentag.de.
Sportpädagogen tagen in Augsburg
Die Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) findet vom 7. bis 9. Juni 2007 in Augsburg statt. Sie steht unter dem Thema „Sportpädagogik im Spannungsfeld gesellschaft-licher Erwartungen, wissenschaftlicher Ansprüche und empirischer Befun-de“. Zu den Hauptreferenten gehört der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj), Ingo Weiss. Er spricht über „Qualitätsentwicklung im Kinder- und Jugendsport am Beispiel des Rahmenmodells zur Förderung psychosozialer Ressourcen“.
Die weiteren Plenarvorträge halten Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Universität Paderborn) und Prof. Dr. C. Roger Rees von der Adelphi University (USA). Zur Veranstaltung gehören ferner insgesamt 15 thematisch akzentuierte Arbeitskreise (u. a. zur Gesundheitsförderung durch Sportunterricht, zur Bewegungserziehung im Kindergarten und zu motorischen Basisqualifikationen von Kindern).
Weitere Informationen und Anmeldungen zur Tagung sind erhältlich über: über Prof. Dr. Helmut Altenberger, Universität Augsburg, Institut für Sportwissenschaft, Tel. 0821-5982805, Fax -28, per Email: dvs@sport.uni-augsburg.de oder im Internet unter:
www.sport.uni-augsburg.de/dvs2007.
Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft – neues Heft erschienen
Das Heft eins des Jahrgangs 2007 der Zeitschrift „SportZeiten“, Sport in Ge-schichte, Kultur und Gesellschaft ist erschienen. Das 120-seitige Heft ent-hält neben drei Hauptbeiträgen acht Berichte und Buchbesprechungen, darunter drei zum Fußballspiel. Der Hauptbeitrag von Privat-Dozent Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe (Göttingen) beschäftigt sich mit der Geschichte des Versehrtensports, dem Vorläufer des heutigen Behindertensports in der Zeit des Nationalsozialismus und im Übergang zur Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete sich im Jahre 1951 zunächst eine „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport“, aus der ein Jahr später der „Deutsche Versehrten Sportverband“ hervorging. Dieser be-nannte sich im Jahre 1975 in den heutigen Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS) um. Die Zeitschrift „SportZeiten“ erscheint im Verlag Die Werkstatt (www.werkstatt-verlag.de) und wird herausgegeben von Prof. Dr. Thomas Alkemeyer (Oldenburg), Privat-Dozent Dr. Wolfgang Buss (Göttingen), Prof. Dr. Bero Rigauer (Oldenburg) und Prof. Dr. Lorenz Peiffer (Hannover) als geschäftsführender Herausgeber.
Dr. Detlef Kuhlmann