Allerdings gibt es jüngst einen rückläufigen Trend zu beobachten, was die Teilnehmerzahlen beim Marathon anbelangt.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst: Vier Landeshauptstädte laden am Sonntag, 8. Mai zu Läufen ein – Konfirmanden kicken – Medizinische Versorgung – Gesund aufwachsen – Der CVJM bringt Menschen in Bewegung
42,195 km zu Fuß: Start zu den City-Marathons im Frühjahr – Vier Landeshauptstädte laden am Sonntag, 8. Mai zu Läufen ein
Die Monate April, Mai und Juni sind die Höhepunkte der Frühjahressaison der Marathonläufe in Deutschland, bevor im September mit weiteren großen Metropolen-Marathons folgen – allen voran der 38. Berlin-Marathon, der allerdings jetzt schon „ausverkauft" ist.
Für andere Läufe über 42,195 km bzw. über kürzere Distanzen sind dagegen noch Startplätze frei und Anmeldungen meist sogar kurzfristig am Veranstaltungstag möglich: Nach den Läufen in Freiburg, Bonn und Leipzig stehen jetzt der Globus-Marathon in St. Wendel (1. Mai) und danach am Sonntag, dem 8. Mai Marathons in vier Landeshauptstädten (Zufall oder Absprache?) auf dem Kalender. Das sind die Veranstaltungen in Dresden (Sachsen), Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), Hannover (Niedersachsen) und Mainz (Rheinland-Pfalz). Wer jedoch lieber „abseits" der Landesregierungssitze laufen will, kann dies am gleichen Tag noch ländlich und in freier Natur" in Lage (Lippe) und in Rüthen (Südwestfalen) oder eine Woche später auf der Insel Helgoland, die dann mehrfach umrundet werden muss.
Die offiziellen Deutschen Meisterschaften im Marathon sind in diesem Jahr integriert in den Haspa Marathon Hamburg mit Start und Ziel am Millerntorplatz eingangs der Reeperbahn (Heiligengeistfeld). Dieser Lauf wird entgegen frührer Zeiten erst am Sonntag, dem 22. Mai ausgetragen wird, ist aber mit rund 15.000 (erwarteten) Finishern nach wie vor der zweitgrößte Marathon in Deutschland.
Am gleichen Sonntag gibt es weitere Startmöglichkeiten in Kassel (hier übrigens mit einer gesonderten Wertung für Angehörige der Polizei sowie für Studierende und Bedienstete von Hochschulen). Am Ende des Monats folgen dann noch Mittelrhein-Marathon in Koblenz (Samstag, 28. Mai) und der 28. Rhein-Ruhr Marathon Duisburg (Sonntag, 29. Mai), bevor im Juni weitere 13 Läufe folgen (u. a. in Regensburg und Fürth jeweils am 5. Juni). Der 8. Europa-Marathon Görlitz-Zgorzelec steht unter dem grenzüberschreitenden Motto „Ein Lauf durch zwei Länder": Er führt über einen Rundkurs nach Polen mit Start und Ziel in Görlitz.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich die Marathonszene in Deutschland immer mehr ausgeweitet: „Deutschland besitzt weltweit die größte Marathondichte", hat der Laufexperte Manfred Steffny, Begründer und Herausgeber des Fachmagazins „Spiridon" und einst selbst Olympiateilnehmer im Marathonlauf, einmal ermittelt.
Allerdings gibt es jüngst einen rückläufigen Trend zu beobachten, was die Teilnehmerzahlen beim Marathon anbelangt. Längst haben die Laufveranstalter erkannt, neben der Langdistanz auch kürzere Strecken ins Programm aufzunehmen. So finden beispielsweise von den 20 größten Halb-Marathonläufen in Deutschland mehr als die Hälfte zeitgleich zusammen mit einem Marathonlauf statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben hier demnach die Wahl zwischen „kurz" oder lang". Inzwischen entscheiden sich die meisten für die „halbe" Distanz.
Egal ob Ulm oder Tübingen, ob Bremen oder Leverkusen, Potsdam oder Stralsund – Stadtläufe gehören mindestens einmal im Jahr zum „bewegten" Stadtbild der Kommunen, die damit ihr sportives Profil öffentlich in Szene setzen können. Angefangen hat das alles vor genau 30 Jahren im Mai 1981 in Berlin, als auf Initiative der franzosischen Besatzungsmacht erstmals ein Lauf über 25 km durch die Westberliner City organisiert wurde. Den Lauf gibt es immer noch, allerdings nicht mehr unter französischer Regie, sondern als „BIG 25 Berlin" mit professionellem Veranstalter. Der Lauf gilt mittlerweile als der schnellste der Welt über diese Distanz und hat im letzten Jahre grandiose Sportgeschichte geschrieben:
Erstmals in der Geschichte der Leichtathletik wurden bei einem Straßenlauf Weltrekorde bei den Männern und Frauen gleichzeitig aufgestellt. Mehr zu allen Läufen mit Terminen mit weiteren Informationen zur Teilnahme und Anmeldemöglichkeiten in den einzelnen Portalen der Veranstalter
Konfirmanden kicken … bis zum Finale bei der Frauen-WM in Berlin
Die Idee kommt vom Arbeitskreis Kirche und Sport der Evangelischen Kirche (EKD) in Deutschland und strahlt in diesem Jahr im weltmeisterschaftlichen Glanz: der „Konfi-Cup" als bundesweites Fußballturnier für alle Konfirmanden und Konfirmandinnen unter der Schirmherrschaft von Präses Nikolaus Schneider, dem Vorsitzenden des Rates der EKD und Dr. Theo Zwanziger, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Gegenwärtig finden die Ausscheidungsturniere in insgesamt 14 Landeskirchen statt (von Baden über Kurhessen-Waldeck bis Westfalen und Mitteldeutschland). Jedes Team besteht aus sechs Jugendlichen, darunter müssen immer mindestens zwei des gleichen Geschlechts auf dem Spielfeld sein.
Mit diesem Fußballprojekt sollen Kirchgemeinden und Sportvereine „vor Ort" zusammengeführt werden. Die gemeindliche und die sportliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen soll dabei wechselseitig bereichert werden – sei es mit Blick auf Gewaltprävention und Integration oder in Hinsicht auf Genderarbeit: „Fair Play for Fair Life" lautet denn auch das Motto in Anlehnung an die weltweite Aktion „Brot für die Welt". Premiere hatte der bundesweite Konfi-Cup vor sechs Jahren – in diesem Jahr finden erstmals die EKD-weiten Finalspiele am Samstag, dem 25. Juni in Berlin mit einem großen Rahmenprogramm statt, wo einen Tag später die Frauen-Weltmeisterschaft mit dem Auftaktspiel Deutschland gegen Kanada eröffnet wird.
Medizinische Versorgung bei Laufveranstaltungen verbessern
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) und das Institut für Physiologie und Anatomie der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln wollen jetzt in Zusammenarbeit mit German Road Races (GRR), dem Interessenverband und Zusammenschluss deutscher Laufveranstalter die medizinische Versorgung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei Laufveranstaltungen weiter optimieren.
Dazu wurde ein „Fragebogen zur Gesundheit" für Interessierte entwickelt, der online ausgefüllt werden kann. Inzwischen konnte die Forschungsgruppe „Leistungsepidemiologie" an der DSHS rund 13.000 Befragungsdaten analysieren. Erklärtes Ziel ist es, die Laufaktiven in ihrem eigenverantwortlichen Handeln bezüglich ihrer Gesundheit zu unterstützen und die sanitätsdienstliche und ärztliche Betreuung bei den Läufen noch effizienter zu gestalten; mehr zu dem Projekt auch unter www.dshs-koeln.de/pace.
Gesund aufwachsen – Tagung zur Prävention in Bonn
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Medizinische Hochschule Hannover veranstalten mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 18. und 19. Mai 2011 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn eine bundesweite Tagung zum Thema „Gesund aufwachsen in Kita, Schule, Familie und Quartier". Zu dieser Tagung sind auch Interessierte aus Sportorganisationen eingeladen – zumal die über 90.000 Sportvereine in Deutschland zu jenen Einrichtungen gehören, in denen sich gesundheitsrelevante Verhaltensweisen im Kindes- und Jugendalter ebenso ausprägen.
Eröffnet wird die Tagung von der Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Elisabeth Pott. Zum weiteren Programm gehören dann auch zwei Workshops, die sich thematisch mit „Anforderungen und Hürden" sowie mit „Anpassung von Programmen" für die vier oben genannten Einsatzfelder etc. beschäftigen.
Anmeldungen und weitere Informationen zur Tagung über Ortrud Michael an der Medizinischen Hochschule Hannover unter Tel. 0511/532-5375 oder per Fax -5376 oder per Email: michael.ortrud@mh-hannover.de.
Der CVJM bringt Menschen in Bewegung – bundesweite Aktionswoche
Der Gesamtverband CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) in Deutschland will mit einer bundesweiten Aktionswoche vom 14. bis 22. Mai Menschen in Bewegung bringen. Unter dem einladenden Motto „cvjm bewegt" sollen in den CVJM-Vereinen vor Ort unterschiedliche Aktivitäten stattfinden – sei es in Gruppen oder in Kooperation mit den örtlichen Sportvereinen oder als Werbeaktionen zusammen mit Schulen. Zum sportlichen Programm gehören auch innovative Bewegungsformen und Spiele – beispielsweise das herkömmliche „Ball über die Schnur" mit einem sog. Luftmatz, der mit Wasser gefüllt oder mit Schmierseife bestrichen wird.
Mit dieser Aktionswoche möchte der CVJM Gesamtverband im Sinne seiner ganzheitlichen Arbeit auch „bewegte" Verantwortung für die Gesundheit der anvertrauten Menschen im Blick auf Körper, Seele und Geist anbieten. Zur Gestaltung der Aktionswoche werden den beteiligten Vereinen umfangreiche Arbeitshilfen und eine Starterbox zur Verfügung gestellt; ebenfalls wird ein Innovationspreis in Höhe von 2.000 Euro ausgelobt.
Die CVJM-Kampagne wird auch von Sabrina Mockenhaupt, der Marathonläuferin und mehrfachen Deutschen Meisterin über 5.000 und 10.000 m unterstützt. Der CVJM lehnt sich damit an verschiedene gesundheitsbezogene Initiativen des Deutschen Olympischen Sportbundes an: „Der Sport nimmt eine immer wichtigere Rolle in unserer zunehmend bewegungsarmen Gesellschaft ein. Insofern freut es mich besonders, dass der CVJM als Mitgliedsverband des DOSB mit der Kampagne seine Mitglieder und Gäste in Bewegung bringen möchte", sagt Dr. Thomas Bach als DOSB-Präsident.
Mehr zu der Aktionswoche des CVJM auch im Internet unter www.cvjm-bewegt.de.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover
EN