Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – Tagungsprogramm der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft – Motorischer Test für Kinder und Jugendliche – Ehrentitel für Ex-DTB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Dr. Gertrud Pfister – Sportlehrerverband mit neuer Geschäftsstelle

„Sportwissenschaft trifft Sportpraxis“ in 21 Veranstaltungen
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat ihr Tagungsprogramm für das Jahr 2008 vorgelegt: Insgesamt 21 Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen in den unterschiedlichen Disziplinen und Anwendungsbereichen der Sportwissenschaft laden Interessierte ein unter dem Motto „Sportwissenschaft trifft Sportpraxis“.

Die Veranstaltungen werden inhaltlich organisiert von den Sektionen und Kommissionen der dvs und sind nicht nur offen für Forscherinnen und Forscher, sondern auch für diejenigen, die das Forschungswissen gewinnbringend auf den verschiedenen (Spiel-) Feldern des Sports anwenden wollen: „Unsere Tagungen verstehen sich stets als ein offenes Forum der Sportwissenschaft. Wir laden dabei ausdrücklich auch Verantwortliche aus den Sportorganisationen zur Mitwirkung ein“, sagt Frederik Borkenhagen, der Geschäftsführer der dvs, die rund tausend Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler an den knapp 70 Sportinstituten in Deutschland vertritt.

Drei Highlights ragen im Tagungsprogramm für das Kalenderjahr 2008 heraus: Den Anfang macht die 40. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie mit dem Thema „Differentielle Sportpsychologie – Sportwissenschaftliche Persönlichkeitsforschung“, die vom 1. bis 3. Mai 2008 an der Universität Bern stattfindet und von einem Team mit dem früheren Tübinger bzw. Kieler Sportwissenschaftler Prof. Dr. Achim Conzelmann an der Spitze geleitet wird; mehr dazu auch auf der Tagungshomepage unter www.asp2008.ch.

Ebenfalls im Mai 2008 lädt die dvs-Sektion Sportpädagogik zu ihrer Jahrestagung an die Deutsche Sporthochschule Köln (22. bis 22. Mai) ein zu dem Thema „Schulen in Bewegung – Schulsport in Bewegung“. Diese Veranstaltung steht zeitlich und inhaltlich in Verbindung mit dem großen Bundeskongress „Schulsport bewegt alle“ des Deutschen Sportlehrerverbandes (DSLV). Ein dritter Höhepunkt ist dann vom 30. September bis zum 2. Oktober 2008 das 6. dvs-Sportspiel-Symposium, das diesmal unter dem Motto „Sportspielkulturen erfolgreich gestalten. Von der Trainerbank bis in die Schulklasse“ steht. Hier soll es im zeitlichen Nachfeld zu den O-lympischen Spielen in Peking auch darum gehen, die Erfolgsfaktoren näher zu bestimmen und zu analysieren, die u. a. zu den jüngsten Erfolgen in den Sportspielen Fußball, Handball und Hockey geführt haben:

Wie gelingt es, Mannschaften eine Vision glaubwürdig zu vermitteln, dass eine verbindende und tragfähige Erfolgszuversicht bei den Spielern bzw. Spielerinnen entsteht? So lautet eine der Fragen, für die in Vorträgen, Workshops und Arbeitskreisen nach Antworten gesucht werden soll; mehr im Internet unter www.uni-konstanz.de/dvs-sportspielsymposium2008.

Die weiteren dvs-Tagungen verteilen sich kalendarisch über das ganze Jahr: Den Auftakt bildet der Workshop „Videographie und sportpädagogische Forschung“ am 1. und 2. Februar 2008 in Osnabrück; es folgt im März beispielsweise die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Sportwissenschaftlicher Bibliotheken in Bonn. Nach der Sommerpause geht es im September u. a. in Chemnitz weiter mit „Sozialisation und Sport im Lebenslauf“ (Jahrestagung der dvs-Sektion Sportsoziologie), bevor die dvs-Kommission Geschlechterforschung in Oldenburg zum Thema „Geschlecht im Bildungsgang. Orte formellen und informellen Lernens von Geschlecht im Sport“ und das 34. Skiseminar in Hirschegg vom 18. bis 22. Dezember 2008 den Abschluss bilden.

Weitere Informationen zu diesen und allen anderen dvs-Tagungen einschließlich der jeweiligen Anmeldeformalitäten und Mitarbeitsmöglichkeiten im Internet unter www.sportwissenschaft.de sowie über die dvs-Geschäftsstelle (Postfach 73 02 29, 22122 Hamburg, Tel. (040) 67941212, Fax (040) 67941213,

Email: info@sportwissenschaft.de

Motorischer Test für Kinder und Jugendliche geplant

Auf ihrer jüngsten Sitzung in Neubrandenburg hat die Sportministerkonferenz (SMK) einen „Motorischen Test für Kinder und Jugendliche“ zustimmend zur Kenntnis genommen, der von einem gleichnamigen ad-hoc-Ausschuss der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös (Karlsruhe) zuvor erarbeitet worden war, um das Niveau (sport-)motorischer Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Schulalter sinnvoll zu erheben.

Der Präsident der dvs, Prof. Dr. Bernd Strauß (Münster), betonte gegenüber der SMK, dass es somit gelungen sei, „den motorischen Status von Jugendlichen und Kindern standardisiert und kontinuierlich mittels einer wissenschaftlich abgesicherten Testbatterie zu erheben“. Die SMK strebt nun ihrerseits Abstimmungsgespräche mit der Kultusministerkonferenz (KMK) an, um eine Erhebung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zu organisieren. Die Bundesländer Saarland und Nordrhein-Westfalen haben bereits ihr Interesse an der Mitwirkung an einer Pilotphase signalisiert. Die Initiative für einen solchen Motorischen Test ging im Oktober 2006 vom damaligen Vorsitzenden der SMK, dem Bremer Senator Thomas Röwekamp aus, der eine Anfrage an den Präsidenten der dvs gerichtet hatte.

Ehrentitel für Ex-DTB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Dr. Gertrud Pfister

Prof. Dr. Dr. Gertrud Pfister, Sporthistorikerin in Kopenhagen (früher u. a. Uni Bochum und FU Berlin) und bis November 2007 elf Jahre lang Vizepräsidentin für Gesellschaftspolitik im Deutschen Turnerbund (DTB), wurde von der Semmelweis Universität in Budapest (Ungarn) zur Doktorin „honoris causa“ (ehrenhalber) ernannt. Der amtierende Vizepräsident für Verbandsentwicklung und Bildung im DTB, Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke, wurde zum Wintersemester 2007/2008 als Professor für Sport- und Eventmanagement am Campus Hamburg der Macromedia Fachhochschule der Medien (MFM) berufen.

Weitere aktuelle Personalia aus der Sportwissenschaft: Prof. Dr. Ulrike Burrmann (bisher Potsdam) wechselte auf eine Professur für Sportpsychologie an die Universität Dortmund; der Bewegungs- und Trainingswissenschaftler Prof. Dr. Alfred O. Effenberg (bisher Deutsche Sporthochschule Köln) lehrt und forscht jetzt an der Leibniz Universität Hannover, und Prof. Dr. Petra Wagner (bisher Bayreuth) hat einen Ruf auf eine Professur für Sportwissenschaft an die Technische Universität Kaiserslautern angenommen.

Sportlehrerverband mit neuer Geschäftsstelle in Landau

Der Deutsche Sportlehrerverband (DSLV) hat seine Geschäftsstelle verlegt. Der bisher tätige Bundesgeschäftsführer Mike Bunke (Dannewerk) hat sein Amt zum Jahreswechsel niedergelegt. Für ihn ist jetzt Eva Gröne-Bentz tätig. Die Adresse der neuen Bundesgeschäftsstelle lautet: Fortstr. 7, 76829 Landau/Pfalz, Tel. 06341-280-219, Fax -345, Email: info@dslv.de.

Der im Jahre 1949 gegründete DSLV ist der einzige Berufsverband für Sportlehrkräfte in Deutschland und hat derzeit rund 12.000 Mitglieder in 16 Landes- und sechs Fachlehrerverbänden. Der Sportlehrerverband vertritt vornehmlich die Belange des Schulsports und des Sportunterrichts in allen Bereichen des öffentlichen Lebens; mehr auch im Internet unter www.dslv.de.

Hochschulsportverband legt Jahresbericht für 2007 vor

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) hat seinen Jahresbericht für 2007 vorgelegt. Das 30-seitige Heft gibt einen differenzierten Überblick über die zurückliegenden Verbandsaktivitäten. Im Zentrum stehen dabei der Wettkampfsport (nationale und internationale Meisterschaften) und die Bildungsseminare (z.B. im Bereich von Fitness und Gesundheit). Umrahmt wird die Broschüre mit einem „Lagebericht“ und den Berichten der innerverbandlich eingesetzten Ausschüsse sowie den nach außen gerichteten Repräsentanzen des Verbandes. Der adh hat sich in letzter Zeit nachhaltig um die Verbesserung der Situation von studierenden Spitzensportlerinnen und -sportlern bemüht, respektive durch seine Initiative „Partnerhochschule des Spitzensports“, die im letzten Jahr zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung von Sportministerkonferenz, Kultusministerkonferenz, Hochschulrektorenkonferenz und dem Deutschen Olympischen Sportbund geführt hat. Mehr zum adh auch im Internet unter www.adh.de.

Nico Sperle (Aachen) ist neuer Vorstandsvorsitzender des adh

Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) hat auf seiner 102. Vollversammlung in Hamburg einen neuen Vorstand gewählt: Bernd Lange (Kiel) stand nach fünfjähriger Amtszeit nicht mehr für das Amt des Vorstandsvorsitzenden zur Verfügung. Sein Nachfolger ist Nico Sperle, Leiter des Hochschulsports an der TH Aachen und in den 1980er Jahren u. a. hauptamtlicher Bildungsreferent im adh. Als neue studentische Vorstandsmitglieder sind jetzt tätig: Iris Olberding (Lüneburg) für das Ressort Chancengleichheit und Personalentwicklung sowie Mischa Lumme (Göttingen) für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Als amtierende Vorstandmitglieder im adh wurden bestätigt: Roland Jochim (Darmstadt) für Finanzen, Dr. Arne Göring (Göttingen) für Bildung und Wissenschaftsarbeit, ferner Dorit Deeken (Karlsruhe) für den adh-Wettkampfsport. Als adh-Generalsekretär gehört Olaf Tabor weiterhin dem siebenköpfigen Vorstand an. Der adh wurde im April 1948 in Bayrischzell gegründet und vertritt heute über 160 Mitglieds-Hochschulen in Deutschland mit rund 1,6 Millionen Studierenden und 400.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Neues Heft der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ erschienen

Das neue Heft (3/2007) von „Sport und Gesellschaft. Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte“ enthält einen für den in Vereinen und Verbänden organisierten Sport äußerst interessanten Beitrag, und zwar mit dem Titel „Demografischer Wandel und organisier-ter Sport – Projektionen der Mitgliederentwicklung des DOSB für den Zeitraum bis 2030“, in dem die beiden Autoren Dr. Dirk Steinbach und Stephan Hartmann (Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln) die Daten der (damaligen) DSB-Bestandserhebungen mit denen der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung in Beziehung gesetzt haben.

Danach kommt es für den organisierten Sport zu erheblichen Verlusten in allen Altersgruppen mit Ausnahme der über 60-jährigen, für die eine relative Steigerung von 53% prognostiziert wird. In einem zweiten Hauptbeitrag schreibt der Sportsoziologe Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette (Darmstadt) über „Sporthelden. Zur Soziologie sozialer Prominenz“.

Die Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ erscheint in der Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft, 70184 Stuttgart, Gerokstraße 51; mehr auch im Internet unter: www.luciusverlag.com.

Dr. Detlef Kuhlmann