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27
07
2007

In einem zweiseitigen Gastkommentar skizziert der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Michael Vesper, die wachsende Bedeutung der Kooperation von Sportwissenschaft und Sportorganisationen (DOSB, Spitzenverbände, Landessportbünde etc.).

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – Neues Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen – Symposium der Arbeitsgemeinschaft der Sportmuseen in Maulbronn – Bücher: Helmut Digel/Ommo Grupe

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Neues Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen – Gastkommentar von DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper

Das Heft zwei des Jahres 2007 der Zeitschrift Sportwissenschaft ist erschienen. Die neueste Ausgabe des international renommierten Fachorgans enthält insgesamt sechs Hauptbeiträge, darunter zwei sporthistorische und einen zu der interessanten Frage „Warum die Amerikaner Football lieben“ von Prof. Dr. Dr. Gertrud Pfister (Kopenhagen, früher Berlin) und Gerald Gems (Naperville, USA).
Um theoretische Fragen der Sportvereinsentwicklung geht es in dem Artikel von Privat-Dozent Dr. Siegfried Nagel (Chemnitz). Er geht aus akteurstheoretischer Sicht u. a. der Frage nach, wie es zu strukturellen Veränderungen in den Sportvereinen kommt. Dabei unterscheidet er die Mitglieder eines Vereins in ihren Funktionen als individuelle und als korporative Akteure.
Die beiden türkischen Sportwissenschaftler Osman Imamoglu und Hakki Coknaz beschäftigen sich in einem weiteren Beitrag mit der „Einwirkung der Supplementation mit Kreatin auf die wiederholte Sprintleistung, Beinkraft und Vertikalsprunghöhe von Amateurfußballern“.

In einem zweiseitigen Gastkommentar skizziert der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Michael Vesper, die wachsende Bedeutung der Kooperation von Sportwissenschaft und Sportorganisationen (DOSB, Spitzenverbände, Landessportbünde etc.).
Die großen Herausforderungen des Sports (z.B. Leistungsdiagnostik und Leistungssteuerung, Doping, soziale Integration und gesundheitliche Prävention) können nach seinen Worten „ohne wissenschaftliche Beratung nur sehr unzureichend gemeistert“ werden.
Der DOSB benötigt daher verlässliche Partnerschaften mit Universitäten, resp. den dort ansässigen Instituten für Sportwissenschaft – mehr noch und mit Blick auf die schwierige Haushaltssituation an den Hochschulen: „Der Deutsche Olympische Sportbund wird sich in dieser Situation auch künftig für den Erhalt der sportwissenschaftlichen Strukturen in Deutschland engagieren“, schreibt Dr. Vesper weiter und schlägt einen Katalog mit wichtigen Sachthemen vor, den es gemeinsam zeitnah zu erstellen gilt, um daraufhin nach sinnvollen Lösungen zu suchen.

Die Zeitschrift Sportwissenschaft erscheint im 37. Jahrgang und wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) und dem DOSB gemeinsam herausgegeben. Sie wurde einst von Prof. Dr. Dr. h. c. Ommo Grupe (Tübingen) als Geschäfts-ührender Herausgeber begründet.
Heute ist Prof. Dr. Michael Krüger (Müns-ter) der federführende Geschäftsführende Herausgeber. Das Redaktions-Sekretariat wird von Klaus Prange (ebenfalls Münster) geleitet.
Zum 15-köpfigen Herausgeberkollegium gehen u. a. Prof. Dr. Achim Conzelmann (Bern), Prof. Dr. Helmut Digel (Tübingen) und Prof. Dr. Petra Wolters (Vechta). Das aktuelle Heft der Zeitschrift, die im Verlag Hofmann (Schorndorf) erscheint, enthält neben vier Buchbesprechungen auch „gelbe Seiten“ mit wissenschaftsnahen Informationen aus dem DOSB.

Symposium der Arbeitsgemeinschaft der Sportmuseen in Maulbronn

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) veranstaltet vom 5. bis 6. Oktober 2007 ihr 2. Symposium, das unter dem Motto „Sicherung und Erschließung von Kulturgut des Sports“ steht.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg und der Stadt Maulbronn statt. Schirmherr des Symposiums ist der Präsident des Deutschen Olympi-schen Sportbundes (DOSB), Dr. Thomas Bach, der im Rahmen der Eröffnung der Tagung ein Grußwort sprechen wird. Eingeladen sind neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Museumsbereich auch Sporthistoriker und -historikerinnen sowie Interessierte aus den Sportorganisationen, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit Sammlungen und Archiven auf dem Gebiet des Sports bzw. einzelner Sportarten beschäftigen oder dafür verantwortlich zeichnen.

Das Tagungskonzept sieht Vorträge und Diskussionen in vier sog. Sektionen vor: In einem ersten Durchgang werden beispielhaft Sportarchive vorgestellt (z.B. das Saarländische Sportarchiv), ferner wird über die Arbeit verschiedener Museen und Sammlungen berichtet (z.B. über das Deutsche Skimuseum in Planegg).

Höhepunkt und Abschluss ist dann ein Einblick in Aufbau und Inhalt des Olympischen Archivs des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne. Das detaillierte Tagungsprogramm des 2. DAGS-Symposiums ist auch im Internet abrufbar unter
www.dag-s.de;
Anmeldungen sind an das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg zu richten:
Postfach 47, 75429 Maulbronn,
Tel. 07043-10316 bzw. per Email:
ifs@maulbronn.de.
Die Tagungsgebühr beträgt 45 €.
Anmeldeschluss ist der 15. September 2007; Tagungsort ist die Stadthalle Maulbronn (ehemaliger Fruchtkasten des Klosters).
Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen wurde 2003 in Köln gegründet; Vorsitzender ist der Sporthistoriker Dr. Karl Lennartz (St. Augustin).

Bücher

Helmut Digel/Ommo Grupe (Hrsg.):
Über Ethik, Globalisierung, Frieden und Olympismus. On Ethics, Globalization, Peace an Olympism.
Tübingen 2007. 162 S. (mit Zeichnungen und Aquarellen von Eberhard Stroot).

Am 2. Mai 2007 ist der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Dr. Jacques Rogge, 65 Jahre alt geworden. Ihm ist das Buch gewidmet, das jetzt von den beiden Tübinger Sportwissenschaftlern Prof. Dr. Helmut Digel und Prof. Dr. Ommo Grupe in deutscher und englischer Sprache herausgegeben worden ist.

Das Buch selbst hat eine kleine Vorgeschichte, die wiederum mit der Person des IOC-Präsidenten eng verbunden ist: Im September 2005 fand in der Frankfurter Paulskirche das erste „Internationale Olympia Forum Frankfurt“ statt. Hauptredner hier war Dr. Jacques Rogge.
Bei der anschließenden Diskussion war auch der Tübinger Theologe Prof. Dr. Hans Küng als Präsident der Stiftung „Weltethos“ vertreten. Bei diesem Zusammentreffen richtete Küng die Einladung an Rogge, im Frühjahr 2006 in Tübingen die „6. Weltethos-Rede“ zu halten, die jeweils an renommierte Persönlichkeiten (u. a. Kofi Annan, Horst Köhler) vergeben wird.

Der Tag der von Dr. Jacques Rogge gehaltenen Weltethos-Rede zum Thema „Weltsport und Weltethos“ fiel noch mit zwei weiteren bedeutsamen akademischen Ereignissen zusammen: Dem IOC-Präsidenten wurde auf Anregung der Tübinger Sportwissenschaft von der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde verliehen, und es wurde auf Vorschlag des Exekutivkomitees der Internationalen Vereinigung der Sportwissenschaftlichen Universitätsinstitute (AISEP) der sog. „IOC-President’s Prize“ an den langjährigen Tübinger Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ommo Grupe, zugleich der Nestor der Sportwissenschaft in Deutschland, vergeben.
Das Buch spiegelt so gesehen auch den verbalen Glanz dieser besonderen Ereignisse wider – geht aber ebenso weit darüber hinaus und widmet sich gemäß Titel jenen wichtigen Fragen und Antworten „Über Ethik, Globalisierung, Frieden und Olympismus“ in insgesamt sechs allesamt äußerst lesenswerten Beiträgen von Küng, Rogge, Digel und Grupe.

Schon im gemeinsam verfassten Vorwort skizzieren die beiden Herausgeber Helmut Digel und Ommo Grupe die möglichen Beiträge des olympischen Sports zum Weltethos, wobei der Sport zunächst seine eigenen Sinnmuster klären und sich seiner eigenen Werte vergewissern muss: „Der olympische Sport folgt eben auch immer noch allzu gern (und leichtfertig) dem Motiv des immer höher, schneller, weiter, besser, größer und nimmt dabei manche Deformation insgeheim oder offen in Kauf.
Tatsächlich setzt er jedoch mit diesem Leistungsmotiv, wenn es nicht durch Fairness, Solidarität, Hilfsbereitschaft, gegenseitigen Respekt und Internationalität eingeschränkt und gezügelt wird, in sich einen selbstzerstörerischen Mechanismus in Gang“.
Rogge selbst schließt seine ebenfalls abgedruckte Weltethos-Rede optimistisch und zukunftssicher: „Sport und die olympischen Spiele gehören ja nicht dem IOC, der FIFA oder anderen Gremien, sondern der ganzen Menschheit. Es ist unsere Aufgabe, dieses Feuer, diesen Traum und diese erzieherische Botschaft im Sport am Leben zu halten und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben“.

Dr. Detlef Kuhlmann

Weitere INFOS & NEWS bei German Road Races:

10.06.2007:
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – „Die dvs verurteilt Doping!“ – Verstoß gegen Prinzipien des Sports – Karl-Feige-Preis 2007 an Dr. Gorden Sudeck – 40. Deutscher Sportärztekongress in Köln – Sport und Gesellschaft – neue Ausgabe erschienen – Jahrbuch 2007 der Initiativgruppe Diabetes und Sport – BISp-Report 2006/07 – Bilanz und Perspektiven –
https://www.germanroadraces.de/24-0-2125-prof-dr-detlef-kuhlmann-hat-den-berblick.html
INFO & NEWS

17.05.2007:
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst: Woche des Sports – Ruhrfestspiele Recklinghausen – Fachtagung zur „Sportförderung auf dem Prüfstand“ – Beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag geht es sportlich zu – Sportpädagogen tagen in Augsburg – Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft – neues Heft erschienen –
https://www.germanroadraces.de/24-0-1950-prof-dr-detlef-kuhlmann-hat-den-berblick.html
INFO & NEWS

author: GRR

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