Die Führungs-Akademie des DOSB wurde im Dezember 1980 im Berliner Stadtteil Schöneberg (Priesterweg neben der Sportschule des Landessportbundes Berlin) als „Führungs- und Verwaltungsakademie Berlin des Deutschen Sportbundes" eröffnet;
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst: Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft legt Tagungskalender vor – „Starker Sport – starke Kommunen“ – Seminarprogramm der DOSB Führungs-Akademie – Wettkampf- und Bildungsranking der Hochschulen des adh
Sportwissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis umsetzen – Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft legt Tagungskalender vor
Das Jahresprogramm 2011 der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) ist jetzt auch als gedruckter Veranstaltungskalender erschienen. In der 52-seitigen Broschüre sind alle 26 Tagungen mit Terminen und Themen ausführlich beschrieben, die noch bis zum Jahresende verteilt auf ganz Deutschlands stattfinden.
Die Tagungen richten sich sowohl an Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Disziplinen der Sportwissenschaft, sind aber auch offen ausgeschrieben für Interessierte aus dem organisierten Sport, insbesondere Verantwortliche aus Vereinen und Verbänden: „Mit unseren Tagungen wollen wir das breite Anwendungsfeld der Sportwissenschaft aufzeigen und vor allem mit den Personen ins Gespräch kommen, die sportwissenschaftliche Erkenntnisse in ihrem Bereich praktisch umsetzen können", sagt Jennifer Franz, die Geschäftsführerin der dvs, die ihren Sitz in Hamburg hat.
Zu den nächsten Tagungen im April gehören ein zweitägiger Workshop der dvs-Sektion Trainingswissenschaft mit dem Thema „Kernspin und Tospin -das Spektrum der universitären Trainingswissenschaft" am 7. und 8. April an der TU München und die Jahrestagung der dvs-Sektion Biomechanik in Jena vom 14. bis 16. April. Sowohl die Sportökonomen als auch die Sportpädagogen tagen in diesem Jahr in Heidelberg: Zuerst geht es am 6. und 7. Mai um die „Ökonomie der Sportspiele", sodann um „Kinder- und Jugendsport zwischen Gegenwarts- und Zukunftsorientierung" vom 23. bis 25. Juni.
Aus Anlass der Gründung des ersten Turnplatzes der Welt vor genau 200 Jahren in Berlin auf der Hasenheide im Stadtteil Kreuzberg findet in Zusammenarbeit u. a. mit dem Berliner Sportmuseum die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 16. bis 18. Juni in Berlin statt. Die dvs-Kommission „Sport und Raum" reist diesmal sogar ins Ausland: Sie tagt vom 5. bis 7. September zum Thema „Zukünftige Räume für Menschen im Sport" zunächst in Kiel und bricht dann per Schiff auf zur Exkursion nach Oslo (Norwegen), wo eine Besichtigung von Sportstätten stattfindet. Im November beschäftigt sich dann in Bochum die dvs-Sektion Sportsoziologie mit „Sportentwicklung als Gegenstand soziologischer Forschung und Beratung".
Zentraler Höhepunkt des dvs-Veranstaltungskalenders 2011 ist der 20. Sportwissenschaftliche Hochschultag, der vom 21. bis 23. September in Halle/Saale stattfindet und unter dem dreigliedrigen Motto „Kreativität – Innovation – Leistung" steht. Das sind drei Schlüsselbegriffe der Moderne, denen sich die Sportwissenschaft stellt: Durch Kreativität kann Innovation entstehen. Innovative Ideen beeinflussen Leistungen in ihren unterschiedlichen Bedeutungen.
Das können sportliche Leistungen sein oder bewegungstherapeutische Leistungen im rehabilitativen und primär-präventiven Kontext, deren Wirksamkeit überprüft wird. Der Sportwissenschaftliche Hochschultag der dvs 2011 ist auf der Suche nach kreativen und innovativen Forschungsansätzen und konzeptionellen sowie theoretischen Ideen, welche die Sportwissenschaft in ihrer Vielfalt und in ihrer Interdisziplinarität voranbringt.
Hinweise zum Programm und zum Anmeldeverfahren finden sich im Internet unter www.dvs2011.de.
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) wurde 1976 gegründet und ist eine Personenvereinigung der an sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland in Lehre und Forschung tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die dvs hat derzeit knapp tausend Mitglieder und sieht ihre Aufgabe u. a. darin, Forschung auf allen Gebieten des Sports anzuregen und zu unterstützen. Sie gliedert sich verbandsintern in disziplinenbezogene Sektionen (z.B. zur Trainingswissenschaft, zur Sportsoziologie, zur Sportgeschichte), in themenbezogene Kommissionen (z. B. zu Gesundheit, zu den Sportspielen) sowie in sog. ad-hoc-Ausschüsse (z. B. derzeit zum Schulsport, zu sportwissenschaftlichen Tests).
In der verbandseigenen Schriftenreihe werden Forschungsergebnisse aus dvs-Veranstaltungen in Buchform publiziert. Die Reihe umfasst aktuell inzwischen über 200 („gelbe") Bände; mehr dazu im Internet unter: www.sportwissenschaft.de.
Das Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2011 ist dort ebenfalls abrufbar, kann aber auch als gedruckte Broschüre kostenlos per Email angefordert werden: info@sportwissenschaft.de.
„Starker Sport – starke Kommunen" – Ein Blick in den Kongressband – Krise der öffentlichen Haushalte – inwiefern ist der Sport betroffen?
Vor genau einem Jahr fand in München der bundesweite Kongress „Starker Sport – starke Kommunen" statt. Die dort aufgezeigten Wege für eine zukunftsfähige Partnerschaft zwischen der Sportselbstverwaltung und der öffentlichen Sportverwaltung in Deutschland sind aktueller denn je. Das ist auch ein Grund mehr für die (nochmalige) Lektüre des eindrucksvoll aufbereiteten Kongressbandes – egal, ob man zu den rund 450 Gästen der Tagung selbst zählte, und erst recht, wenn man am 5. und 6. März 2010 in München nicht dabei sein konnte.
Die 226-seitige Broschüre (Redaktion: Andreas Klages und Christian Siegel) enthält u. a. alle Redebeiträge der Eröffnungs- und Schlussveranstaltung sowie die Mitschriften der zwölf thematisch akzentuierten Arbeitskreise.
Im gemeinsamen Vorwort der Veranstalter mit Dr. Petra Roth, der Präsidentin des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer, dem Präsidenten des Städte- und Gemeindebundes sowie Dr. Thomas Bach als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wird die enge Zusammenarbeit von Kommune und Sportorganisation für die weitere Entwicklung des Sports in den Städten und Gemeinden betont.
Beide Seiten sind aber auch „einem starken gesellschaftlichen Veränderungsdruck ausgesetzt und mit eine Krise der öffentlichen Haushalte konfrontiert". Davon spricht ganz offen bereits Münchens Oberbürgermeister Christian Ude in seinem Hauptreferat. Seine wesentlichsten Stichworte sind u. a. der demografische Wandel, der Sport in der Ganztagsschule, der Aspekt Sport und Integration sowie die Sportentwicklung generell, zu denen er sich programmatisch aus kommunaler Sicht äußert. Ganz am Ende geht er noch explizit auf das Kongressmotto ein: „Ist das Motto dieses Kongresses wirklich eine realistische Beschreibung?
Noch schaut es ganz gut aus. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass die Stärke der Kommunen, den Sport stärken zu können, derzeit gefährdet ist wie seit Jahrzehnten nicht".
Damit stehen die Ergebnisse der zwölf Arbeitskreise im Fokus, wo zukunftsfähige Lösungsansätze für die drängenden Probleme in Fachvorträgen von Expertinnen und Experten präsentiert und zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert wurden. Die breite Palette der Themen während der zweitätigen Veranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt reichte von „Leistungssportförderung vor Ort – Erfolgsfaktor für den Spitzensport" über „Sport fördert die Lebensqualität aller Generationen vor Ort" bis hin zum „Streit um Lärm – Lärmschutz: Engpassfaktor der Sportentwicklung?".
Im Arbeitskreis „Bürgerschaftliches Engagement in der Kommune – sportliche Ansätze und kommunale Strukturen" wurde sogar ein Blick über den Zaun geworfen: Lars Schäfer vom Landsfeuerwehrverband Hessen stellte dort einen „Leitfaden zur Gewinnung von Engagierten und Stärkung von Freiwilligen Feuerwehren in Hessen" vor, der eine Handlungshilfe für die Feuerwehren vor Ort darstellt, um vor allem bisher unterrepräsentierte Gruppen noch stärker einzubinden. Inwiefern können Sportvereine daraus lernen?
Im hinteren Teil des Dokumentationsbandes zum Kongress findet sich neben einer Bildleiste, der Erklärung des Präsidiums des DOSB und den Schluss-Statements der Veranstalter auch der komplette Wortlaut der Kooperationsvereinbarung zwischen dem DOSB, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund mit dem Titel „Starker Sport – starke Städte und Gemeinden".
In dieser vier Abschnitte umfassenden gemeinsamen Erklärung werden auch die derzeit acht zentralen Handlungsfelder mit ihren spezifischen Handlungsempfehlungen skizziert. Sie bilden quasi den Kern der Resolution und betreffen der Reihe nach: die Sport-, Sportstätten- und Stadtentwicklung (1), Sport und Ehrenamt (2), Sport und Bildung (3), den Wettkampf- und Leistungssport (4), Sport und Gleichstellung (5), Sport und Gesundheit (6), Sport und Integration (7) sowie den Aspekt Sport und Umwelt (8).
Der Dokumentationsband kann kostenlos angefordert werden per E-Mail office@dosb.de. Für weitere Informationen steht im DOSB auch Referent Christian Siegel (Tel. 069 6700-360) zur Verfügung
Führungs-Akademie des DOSB mit umfangreichem Seminarprogramm – Bundesweite Serviceeinrichtung für Weiterbildung und Beratung
Insgesamt 45 terminierte Tagungen für das laufende Kalenderjahr 2011 enthält das umfangreiche Seminarprogramm der Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Köln, das jetzt auch als 46-seitige Broschüre gedruckt vorliegt.
Alle Veranstaltungen sind vornehmlich für haupt- und ehrenamtliche Funktionsträger und Funktionsträgerinnen aus Vereinen und Verbänden bundesweit ausgeschrieben. Die Führungs-Akademie versteht sich als zentrale Serviceeinrichtung für die Mitgliedsorganisationen des DOSB, und zwar insbesondere zu Fragen des Sportmanagements und der Sportentwicklung.
Das Programm lässt sich auch thematisch akzentuiert in drei Säulen differenzieren: Zur Weiterbildung gehören alle Tagungen, mit denen eine praxisnahe (Weiter-)Qualifizierung für Verantwortliche aus den Sportorganisationen angeboten wird. Zur Beratung gehören jene (Klausur-)Tagungen, bei denen sich gezielt einzelne Verbände für eine strategische Zukunftsorientierung unterstützen lassen können.
Und schließlich gibt es das Forum als dritte wichtige Säule, wo aktuelle Probleme der Sportentwicklung und der Sportpolitik erörtert und möglichst einer tragfähigen Lösung näher gebracht werden sollen. Zu diesem Veranstaltungssegment gehört auch die seit 2006 einmal im Jahr stattfindende sog. Kölner Sportrede, die in diesem April von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude gehalten wird.
In ihrem gemeinsamen Vorwort zur Broschüre verweisen der Akademie-Vorstandsvorsitzende und DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch und die Akademie-Direktorin Gabriele Freytag auf alle Neuerungen im Seminarprogramm für 2011 hin. Dazu gehört beispielsweise auch die Tagung zur „Zusammenarbeit im Präsidium – mit Kompetenz, Integrität und persönlicher Stärke" am 16. und 17. Juni unter der fachlichen Leitung von Joachim Tetenborn (Rorschacherberg/Schweiz).
Hierzu sind speziell Präsidiums- und Vorstandsmitglieder der Mitgliedsverbände des DOSB eingeladen. Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Training 4 Volunteers" sollen in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern erstmals erfolgreiche Qualifizierungsmodelle für ehrenamtliches Engagement in Sportorganisationen anderer EU-Staaten beleuchtet werden.
Um ehrenamtliches Engagement geht es aber auch z.B. bei der Veranstaltung „Strategien zur Gewinnung und Bindung von freiwillig Engagierten" am 19. und 20. Mai: „Mitarbeitergewinnung funktioniert nicht auf Zuruf, sie bedarf der systemischen und konsequenten Arbeit", heißt es dazu in der Ausschreibung, die zu jeder Tagung in der Broschüre jeweils auf einer Seite nachzulesen ist.
Die Führungs-Akademie des DOSB wurde im Dezember 1980 im Berliner Stadtteil Schöneberg (Priesterweg neben der Sportschule des Landessportbundes Berlin) als „Führungs- und Verwaltungsakademie Berlin des Deutschen Sportbundes" eröffnet; im Februar 1988 erhielt sie den Namenszusatz „Willi Weyer Akademie" (benannt nach dem ehemaligen Präsidenten des DSB).
Seit 2003 hat die Führungs-Akademie ihren Standort in Köln. Das hauptamtliche Team mit Gabriele Freytag als Direktorin wird unterstützt von einem rund 30-köpfigen Stamm an ausgewiesenen Dozentinnen und Dozenten. Der Akademieleitung steht ein Vorstand mit fünf Personen aus den Mitgliedverbänden unter Vorsitz von Walter Schneeloch vor.
Das aktuelle Akademie-Programm für das Jahr 2011 kann bezogen werden über die Führungs-Akademie, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln, Tel. 0221/22122013, per Email info@fuehrungs-akademie.de; weitere Informationen zu den Veranstaltungen auch im Internet unter: www.fuehrungs-akademie.de.
adh präsentiert Wettkampf- und Bildungsranking der Hochschulen
Übergreifende Vergleiche fördern den Wettbewerb unter den Hochschulen und führen zu mehr Qualität und zu noch größerer Akzeptanz bei den Aktiven. Das ist die grundsätzliche Idee bzw. Zielsetzung, warum der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) seit einigen Jahren ein nationales Ranking durchführt, um die Leistungen seiner Mitgliedshochschulen bzw. der Studierenden und Bediensteten dort „tabellarisch" nachvollziehbar zu würdigen.
Dieses Ranking gibt es inzwischen für den Bildungs- und für den Wettkampfbereich. Beide Formen beziehen sich jeweils auf das zurückliegende Kalenderjahr. Dabei wird auch die Größe der teilnehmenden Hochschulen nach Studierendenzahlen zugrunde gelegt, um eine angemessene Vergleichssituation abbilden zu können.
Gesamtsieger für 2010 beim adh-Ranking im Wettkampfbereich ist die Wettkampfgemeinschaft (WG) Köln, zu der auch die Deutsche Sporthochschule und die Universität zu Köln gehören. Die Summe der Rankingpunkte setzt sich hierbei zusammen aus den tatsächlichen Leistungen der Aktiven bei den verschiedenen Wettbewerben (z.B. Platzierungen bei einer Deutschen Hochschulmeisterschaft), dem Teilnahmeranking (Anzahl der Aktiven) und dem Ausrichterranking (z.B. örtlicher Gastgeber von Turnieren).
Hinter Köln erreichten die WG Mainz und die WG Karlsruhe die Plätze zwei und drei. Insgesamt 100 Hochschulen sind auf der bundesweiten Rankingliste des adh ausgewiesen.
Beim Bildungsranking der großen Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden siegte im zurückliegenden Jahr die Universität Potsdam vor der Leibniz Universität Hannover und der Georg-August-Universität Göttingen. Bei den kleineren Hochschulen steht die TU Kaiserslautern auf Platz eins vor der Hochschule Fulda und der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung (ehemals VFH Wiesbaden).
Beim Bildungsranking wird nach einem abgestuften Punktesystem der Teilnahme an und der Ausrichtung von Veranstaltungen des vielfältigen adh-Bildungsprogramms Rechnung getragen. Häufigkeit der Beteiligung und Qualität der Durchführung von Tagungen etc. gehören wesentlich dazu.
Vermutlich ist der adh (noch) einer der wenigen Sportverbände (der Welt?), der eine solch außergewöhnliche „Ehrentafel sportlicher Leistungen" aufstellt – ob andere ihm demnächst folgen werden?
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover
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