Stefan Hubert aus Arosa. ©Wilfried Raatz/ wus-media
Premiere mit namhaften Siegern – Marco de Gasperi und Stefan Hubert gingen getrennte Wege und gewannen zum Saisonbeginn jeweils ihr Rennen – Überraschung am Weisshorn: OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder vor Elisa Desco – Wilfried Raatz berichtet
Die zwölfte Auflage des Swiss Snow Walk & Run in Arosa zeigte zu Beginn des Jahres einen eindeutigen Trend: Die Anzahl der (Nordic-)Walker geht eindeutig zurück, die Anzahl an Läufern steigt in starkem Maße.
Mag sein, dass dies der Premiere des Weisshorn Snow Trails geschuldet ist, der sogar ein Drittel der insgesamt ein Drittel der insgesamt 1265 gemeldeten Läufer in den Startlisten verzeichnet sah.
Wenn dies kein eindeutiger Fingerzeig ist, mann/frau liebt die Herausforderung – und diese hieß im Winter- und Sommerurlaubsparadies die Premiere des Weisshorn Snow Trail über 16,8 km und 918 Höhenmeter. „Eine wunderschöne, aber auch überaus anspruchsvolle Strecke“, lobte dann auch Marco de Gasperi, der sechsfache Berglauf-Weltmeister aus dem italienischen Bormio die Premiere.
Für die 16,8 km lange Herausforderung benötigte der in den vergangenen Jahren vorrangig bei den höchst anspruchsvollen Skyraces gestartete Marco de Gasperi 1:35:05 Stunden. „Im Schlussteil ging es teilweise durch kniehohen Schnee!“ Knapp fünf Minuten dahinter erreichte der Liechtensteiner Arnold Aemisegger vor dem Duathlon-Europameister und Powerman-Weltmeister Andy Sutz aus der Schweiz.
Bei den Frauen setzte sich überraschend die 23fache Orientierungslauf-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder am Ende hauchdünn mit einem Vorsprung von vier Zehntelsekunden gegen die zur Weltklasse im Berglauf zählende Elisa Desco (Italien) durch. „Das war eine echte Kraftprobe“, so die siegreiche Bernerin nach 1:52:52 Stunden. Die Führungsposition hatte das im Herbst 2013 vom Spitzensport zurückgetretene OL-Ass im Aufstieg zur Sattelhütte übernommen, die Aufholjagd der Lebensgefährtin von Marco de Gasperi kam jedoch etwas zu spät.
Dritte wurde die Holländerin Edith Kortekaas-van Amelsfoort mit einem Rückstand auf die beiden Topläuferinnen von 15 Minuten. Stark auch die Extrem-Bergsteigerin und Abenteurerin Evelyne Binsack als Sechste. Gestartet wurde das neue Snow-Spektakel am zugefrorenen Obersee in Arosa, das Ziel am Weißhorn-Gipfel in 2653 m installiert.
Der eine kam nach 1:35:05, der andere nach 1:35:34 ins Ziel. Als Sieger durften sich gleichwohl beide feiern lassen, denn die Strecken waren grundverschieden. Während Marco De Gasperi am Weisshorn triumphierte, gewann nach 2014 Stefan Hubert zum zweiten Mal den Halbmarathon, diesmal in 1:35:34 Stunden. „Von meinem eigenen Streckenrekord war ich diesmal allerdings einiges entfernt. Wir mussten zum Teil durch knietiefen Schnee, außerdem erschien mir die Strecke um einige hundert Meter länger!“
Dennoch kann der aktuell beste deutsche Bergläufer mit seinem Saisoneinstand sehr zufrieden sein, denn sein Vorsprung auf den zweitplatzierten David Bill betrug knapp zweieinhalb Minuten. Erfolgreich auch Stefan Huberts Lebenspartnerin Sabine Reiner (Österreich), die die 12 km lange „Langdistanz“ mit 315 Höhenmetern nach Belieben gewann. Die zu den besten europäischen Bergläuferinnen zählende Sabine kam bereits als Gesamtzweite (!) hinterMarcel Arnold (56:38) in 57:14 ins Ziel.
Rund sechseinhalb Minuten nach Simone Niggli-Luder erreichte übrigens André Reithebuch das Ziel.
Mit der Zeit von 1:59:32 unterbot der Mister Schweiz 2009 die magische Zwei-Stunden-Grenze und lief als bemerkenswerter Zehnter ins Ziel. Er war allerdings nicht der einzige Schönling am Swiss Snow Walk & Run.
Rafael Beutl, der Bachelor 2014, absolvierte den Halbmarathon (130. Platz). Tobias Rentsch (17.) und Frieda Hodel (25.), der aktuelle Bachelor und die amtierende Bachelorette, rannten die 6,1 Kilometer lange Kurzdistanz.
Wilfried Raatz