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24
11
2009

Für deutsche Läufer und Läuferinnen und Veranstalter gilt es das Nachbarland Polen läuferisch zu entdecken und vielleicht auch Kooperationen mit polnischen Veranstaltungen zu schließen, um sich näher zu kommen und gegenseitig zu helfen

Polnische Laufveranstalter tagten in Jaroslawiec an der Ostsee – Horst Milde und John Kunkeler als Hauptredner

By GRR 0

In Jaroslawiec – dem früheren Jershöft  – an der Ostsee tagte vom 20. – 22. November 2009 die Vereinigung der polnischen Laufveranstalter (Polskie Stowarzszenie Biegów) – die vergleichbar der deutschen Vereinigung German Road Races (GRR) anzusehen ist.

110 Teilnehmer der 49 Veranstaltermitglieder waren zugegen – der Andrang in diesem Jahr war sehr  groß – weitere 30 Veranstalter konnten nicht zugelassen werden, da die Kapazitäten des Tagungshotels „Krol Plaza“ nicht ausreichten alle Gäste aufzunehmen.

Henryk Paskal (PILA Halbmarathon/Schneidemühl Halbmarathon) ist der Präsident der polnischen Veranstalter, vielen in Deutschland bekannt, da er selbst erfolgreicher Marathonläufer (2:18:00) war, jetzt mit Reisegruppen zu vielen Läufen reist – und auch Vermittler polnischer Läufer und Läuferinnen ist. Der Bürgermeister  des Ortes und sein Stellvertreter waren bei der Eröffnung der Tagung anwesend und begrüßten die vielen Gäste.

Horst Milde, als langjähriger Race Director des Berlin-Marathon und Sprecher von GRR und AIMS-Director, sowie John Kunkeler als offizieller AIMS/IAAF Streckenvermesser, waren als Gäste von „nebenan“ die Hauptredner der gelungenen Veranstaltung. Auch Carlo Capalho, Prag-Marathon Director und AIMS Board-Mitglied war anwesend, um für seine Veranstaltungen Werbung zu machen

Das Programm war straff organisiert, viele Firmen und Organisationen stellten ihre Produkte, Dienstleistungen und Organisationshilfen für Veranstalter vor.

Horst Milde referierte in seiner einstündigen Power-Point Darstellung über den Berlin-Marathon und den dazugehörigen Aktivitäten, über die AIMS (Association of International Marathons and Distance Races), German Road Races (GRR), über das Sportmuseum Berlin „AIMS Marathon Museum of Running“ und über "2500 Jahre Marathon" im Jahr 2010. Viele der gezeigten Bilder bewiesen die Attraktivität des Laufsports und seines Umfeldes, als auch die internationale Verflechtung der Lauf-Community. Entsprechende Informationen,  Flyer und Drucksachen ergänzten und vertieften die gezeigten Hinweise und Beispiele.

John Kunkeler  (AIMS/IAAF) stellte die Attraktivität eines Laufes in den Zusammenhang der Laufstrecke und ihrer präzisen Vermessung. Der allerneueste Jones-Counter zur Vermessung  konnte gezeigt werden, ebenso wie die praktische Vermessung der Marathon-WM-Strecke 2009 von Berlin.

Der Berlin-Marathon hat in seiner Geschichte auch Siege polnischer Athleten vorzuweisen, so gewann 1986 Boguslav Psujek in 2:11::03 und neuem Streckenrekord, sowie Renata Kokowska die dreimal beim Berlin-Marathon erfolgreich war, nämlich 1988, 1991 und 1993. In jedem Jahr von 2:29:16, über 2:27:36 bis zu 2:26:20 1993 verbesserte sie den Berliner Streckenrekord. Unabhängig davon erliefen sich viele der polnischen Langstreckler und Langstrecklerinnen Siege und beste Platzierungen bei den 10-Kilometerläufen in Berlin , dem Berliner Halbmarathon und dem 25 km-Lauf von Berlin.

Henryk Paskal erinnerte in seinem  Statement an die geringe Beteiligung von deutschen Läufern in Polen, was natürlich auch der geringen Promotion dieser Läufe geschuldet ist, zusätzlich auch oft an der fehlenden englischen oder deutschen Sprache auf den websites der Veranstaltungen.

Der größtepolnische  Marathon mit 4018 Teilnehmern ist der Poznan Marathon vor dem Warschau-Marathon mit 3.164 Teilnehmern.

Wie bei GRR gibt es einen Terminkalender (DIN A 5 Format) der polnischen Veranstalter, hier haben einige internationale  Veranstalter wie Hamburg, Berlin läuft … 25 km, Berlin-Marathon und der Prag-Marathon ganzseitige Anzeigen geschaltet, um polnische Teilnehmer zu gewinnen.  Um die Läufer unseres Nachbarlandes Polen zu einem Besuch in Deutschland zu animieren und an deutschen Veranstaltungen teilzunehmen, sollten deutsche Veranstalter überlegen, in diesem Medium zu inserieren, um zu einem Austausch von Läufern der beiden Nationen beizutragen.

Die Tagung wurde unterbrochen von einem 2,5 km Lauf für Organisatoren und einem Nordic-Walking Wettbewerb – der sportliche Höhepunkt war allerdings nicht laufen, sondern ein „Schwimmwettbewerb“ – 25 polnische Sportler und Sportlerinnen jeglichen Alters zeigten wie abgehärtet sie sind und schwammen in der eiskalten Ostsee. Das soll Erkältungen vorbeugen und Schweinegrippen-Impfungen ersetzen.

Das Sportmuseum Berlin kann sich freuen, Horst Milde bekam von einigen Veranstaltern Material aus der Vergangenheit für das Museum mit auf den Heimweg: So überließ der Poznan Marathon fast die gesamte Serie seiner Läufe in Form von Medaillen, Startnummern, Postern und T-Shirts als Donation dem Museum, ebenso ist der PILA Halbmarathon von Henryk Paskal mit vielen Erinnerungsstücken im Museum vertreten, die ständig ergänzt werden.

Für deutsche Läufer und Läuferinnen und Veranstalter gilt es das Nachbarland  Polen läuferisch zu entdecken und vielleicht auch Kooperationen mit polnischen Veranstaltungen zu schließen, um sich näher zu kommen und gegenseitig zu helfen.

Horst Milde

20. PILA Halbmarathon 2010

11. POZNAN Marathon 2010

37. DEBNO Marathon 2010

32. Warschau Marathon 2010

author: GRR

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