Eine dicke Überraschung gelang der US-Amerikanerin Kara Goucher, die sich kurz vor der Hälfte der Strecke absetzte.
Paula Radcliffe beim Comeback Zweite
Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe (2:15:25 Stunden) musste sich bei ihrem Comeback nach 21 Monaten geschlagen geben. Die 33-jährige Britin, die zunächst eine Babypause eingelegt hatte und dann aufgrund von Verletzungen nicht starten konnte, lief am Sonntag beim Great North Run in Newcastle. Bei dem Halbmarathon rannte Paula Radcliffe 67:53 Minuten und kam als Zweite ins Ziel bei dem Rennen, in dem sie mit 65:40 Minuten den Streckenrekord hält.
Eine dicke Überraschung gelang der US-Amerikanerin Kara Goucher, die sich kurz vor der Hälfte der Strecke absetzte. Die 29-Jährige, die bereits bei der WM in Osaka unerwartet eine Bronzemedaille über 10.000 Meter errungen hatte, gewann das Rennen in 66:57 Minuten. Dies ist die schnellste Zeit des Jahres in der Welt und zudem die schnellste einer US-Amerikanerin aller Zeiten. Da es sich bei dem Great North Run jedoch um eine Punkt-zu-Punkt Strecke mit leichtem Gefälle handelt, dürften diese Zeiten nicht als Rekorde beziehungsweise Bestzeiten gelistet werden. Dritte wurde die Ungarin Aniko Kalovics in 70:17.
„Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich das Rennen nicht gewonnen habe, denn das war mein Ziel. Ich hatte vier, fünf Wochen gut trainiert, aber Kara war heute ein bisschen zu schnell für mich“, erklärte Paula Radcliffe und fügte hinzu: „Aber das ist kein Desaster. Es ist ein Anfang und ich habe einen Level von dem aus ich aufbauen kann.“
„Für mich war das selbst eine Überraschung, denn bisher war mein längstes 10.000 Meter. Ich bin einfach nach meinem Gefühl gelaufen. Und ich hatte immer gedacht, dass Paula dicht hinter mir sein würde und noch an mir vorbeiziehen könnte”, sagte Kara Goucher.
Eine kleine Überraschung gab es auch im Rennen der Männer, denn der Halbmarathon-Weltrekordler (58:35 Minuten) Samuel Wanjiru musste sich im Finish seinem kenianischen Landsmann Martin Lel geschlagen geben. Der London-Marathon-Sieger Lel siegte in 60:10 Minuten vor Wanjiru (62:18). Dritter wurde der Südafrikaner Hendrick Ramaala (62:37). Alle drei werden beim New York-Marathon am 4. November erneut aufeinander treffen.