In diesem Jahr bietet der Lauf für die japanische Elite die Möglichkeit, sich für die WM im August in Berlin zu qualifizieren, entsprechend gut ist die Besetzung mit einheimischen Läufern.
Paul Tergat läuft den Marathon am Lake Biwa in Japan – Helmut Winter berichtet
Paul Tergat (KEN) ist der Topstar des diesjährigen Lake Biwa Marathons am 1. März 2009 im japanischen Otsu, unweit der Metropolen von Osaka und Kyoto. Damit holt der nach Haile Gebrselassie zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten (2:04:55, Berlin 2003) sein Japan-Debut nach, das er vor gut einem Jahr in Fukuoka wegen seiner Verpflichtungen in der kenianischen Armee absagen musste.
Dadurch wird eine Traditionsveranstaltung weiter aufgewertet, die in diesem Jahr bereits ihre 64. Auflage erlebt und mit einer Qualifikationszeit von 2 Stunden 30 Minuten (!) ein reines Eliterennen ist. Der Lauf wird von der japanischen TV-Gesellschaft NHK veranstaltet und auch ausführlich landesweit live übertragen.
Der Lake Biwa Marathon gehört neben den Marathons in Fukuoka, Oita und Tokyo zu den leistungsstärksten Läufen Japans und sorgte in der letzten Zeit durch den Ausstieg des Hauptsponsors aber auch durch die nur bedingt nachzuvollziehende Auszeichnung eines „IAAF Gold Label“ Events für Gesprächsstoff.
Der Streckenrekord wurde 2001 mit guten 2:07:34 von Antoni Pena (ESP) aufgestellt, und auch das Ergebnis des Vorjahres mit dem Sieg von Mbarak Shami (QAT) in 2:08:23 mit vier Läufern unter 2:09 und sieben unter 2:10 belegt das ausgezeichnete Niveau dieser Veranstaltung.
In diesem Jahr bietet der Lauf für die japanische Elite die Möglichkeit, sich für die WM im August in Berlin zu qualifizieren, entsprechend gut ist die Besetzung mit einheimischen Läufern. Von den knapp 200 gemeldeten Läufern ragen neben Paul Tergat der Spanier Jose Rios, der diesen Lauf 2004 in 2:07:42 gewann, sowie Abderrahime Bouramdane (MAR) mit einer Bestzeit von 2:08:20 heraus. Und auch der Vorjahreszweite Yared Asmerom (ERI) in 2:08:34 ist einer der Anwärter auf einen Spitzenplatz. Diese eingeladenen Läufer werden an nationaler Konkurrenz insbesondere Yozu Onishi mit 2:08:54, damit war er im letzten Jahr Vierter, und Kazutoshi Takasuka (2:08:56) beachten müssen.
Ferner könnten sich auch einige Debütanten mit guten Vorleistungen über die Halbdistanz auszeichnen, darunter Kazuyoshi Shimozato (1:02:00), Chiharu Takada (1:02:27) und Noriaki Takahashi (1:02:41). An der Auswahl der Pacemaker kann man erkennen, dass man ein schnelles Rennen plant, und die Vorschußlorbeeren durch die IAAF unter allen Umständen bestätigen möchte.
In dem Lauf, der in den Mittagsstunden des 1. März 2009 im Ojiyama-Stadion gestartet wird und dort auch zu Ende geht, werden Isaac Macharia (KEN, 2:07:16), Nicholas Chelimo (KEN, 2:08:51) und Cutbert Nyasango (ZIM, 1:00:26) in der ersten Hälfte für ein schnelles Tempo sorgen.
Die aktuelle Jahresweltbestzeit von 2:05:29 (Haile Gebrselassie, Dubai 16.1.2009) dürfte aber kaum in Reichweite bei dem Lauf auf der schnellen und wunderschönen Strecke an den Ufern des Lake Biwa sein.
Helmut Winter
Eliteläufer Lake Biwas Marathon 2009:
Paul Tergat (KEN) – 2:04:55 (Berlin 2003)
Jose Rios (ESP) – 2:07:42 (Otsu 2004)
Abderrahime Bouramdane (MAR) – 2:08:20 (Seoul 2007)
Yared Asmerom (ERI) – 2:08:34 (Otsu 2008)
Yuzo Onishi (JPN) – 2:08:54 (Otsu 2008)
Kazutoshi Takatsuka (JPN) – 2:08:56 (Otsu 2004)
Tomoya Shimizu (JPN) – 2:09:23 (Otsu 2008)
Abiyot Guta (ETH) – 2:10:38 (Köln 2004)
Kazuyoshi Shimozato (JPN) – 1:02:00 (HM)
Chiharu Takada (JPN) – 1:02:27 (HM)
Noriaki Takahashi (JPN) – 1:02:41 (HM)
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