Aufgrund der enorm schnellen Männerzeiten hat Rotterdam in der Liste der schnellsten Marathonrennen nach vielen Jahren wieder die Führung übernommen und damit Berlin sowie London auf die Ränge zwei und drei verdrängt.
Patrick Makau wird beim 30. Rotterdam MArathon zum viertschnellsten Läufer aller Zeiten
Patrick Makau wurde in seinem dritten Marathon zum viertschnellsten Läufer aller Zeiten. Der 25-jährige Kenianer gewann am Sonntag den Rotterdam-Marathon in der Jahresweltbestzeit von 2:04:48 Stunden. Beim bisher größten Sieg seiner Karriere lief Makau zudem die fünftschnellste je gelaufene Zeit über die 42,195 km. Mit seinem zweitplatzierten Landsmann Geoffrey Mutai blieb in dem großartigen Rennen noch ein zweiter Läufer unter 2:05 Stunden.
Mit seinen 2:04:55 sortiert sich Mutai in der Liste der Schnellsten aller Zeiten gemeinsam mit seinem prominenten Landsmann Paul Tergat an Position fünf ein. Zwei weitere Athleten blieben in Rotterdam unter 2:05:30 Stunden. Damit erreichten erstmals in einem Marathonrennen vier Läufer unter 2:06 das Ziel. Insgesamt sieben Athleten kamen unter 2:10 ins Ziel.
Aufgrund der enorm schnellen Männerzeiten hat Rotterdam in der Liste der schnellsten Marathonrennen nach vielen Jahren wieder die Führung übernommen und damit Berlin sowie London auf die Ränge zwei und drei verdrängt. Der Durchschnitt der schnellsten zehn je in Rotterdam gelaufenen Männerzeiten liegt nun bei erstaunlichen 2:05:15,7 Stunden.
Schnellste Frau war bei der 30. Auflage des Rennens die Äthiopierin Aberu Kebede, die in 2:25:25 Stunden gewann. Für das Jubiläumsrennen vor mehreren hunderttausend Zuschauern hatten sich 12.456 Läufer angemeldet.
Bei kühlem, trockenem aber auch windigem Wetter schlugen die Pacemaker auf der flachen Rotterdamer Strecke ein Tempo an, das zeitweise gut im Bereich von Haile Gebrselassies Weltrekord lag. Der Äthiopier hatte 2008 in Berlin mit 2:03:59 Stunden gewonnen. Die 10-, 15- und 20-km-Zwischenzeiten liefen mit 29:16, 43:57 und 58:40 Minuten auf ein Ergebnis von etwa 2:03:47 Stunden hinaus. Doch auf den folgenden 5-km-Abschnitten verlor die Spitzengruppe etwas Zeit, so dass der Weltrekord nicht mehr erreichbar war. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 62:08 Minuten beendeten die letzten beiden Tempomacher bei Kilometer 30 (1:28:58) das Rennen.
Zehn Läufer waren trotz des hohen Tempos immer noch gemeinsam in der Spitzengruppe. Es war dann der Äthiopier Feyisa Lelisa, der forcierte und damit die Gruppe auseinander riss. Die Kenianer Geoffrey Mutai und Vincent Kipruto, der zuvor noch aufgrund eines leichten Krampfes kurz stehen geblieben war, gingen sofort mit dem Äthiopier mit. Patrick Makau wählte eine etwas andere Taktik und lief stattdessen langsam an das Führungstrio heran. Zu Viert erreichten sie dann die 35-km-Marke nach 1:43:52 Stunden. Geschlagen war zu diesem Zeitpunkt der Vorjahres-Zweite James Kwambai (Kenia), der 2009 mit 2:04:27 eine noch schnellere Zeit erzielt hatte als Makau am Sonntag. Kwambai hatte Probleme, konnte in der Endphase nur noch joggen und wurde schließlich 20. in 2:24:07.
An der Spitze machten zwischen Kilometer 35 und 39 die drei Kenianer das Tempo, während Feyisa Lelisa zwei Schritte hinter dem Trio lief. Dann versuchte sich Patrick Makau zu lösen, was dazu führte, dass Lelisa und Kipruto nicht mehr mithalten konnten. Doch Geoffrey Mutai ließ sich nicht so leicht abschütteln. Fast sah es so aus als könnte es wie 2009 eine Spurtentscheidung in Rotterdam geben (damals überholte Duncan Kibet seinen Landsmann Kwambai auf den letzten Metern und siegte zeitgleich vor ihm). Doch rund 800 Meter vor dem Ziel war Geoffrey Mutai schließlich geschlagen. Ganz langsam öffnete sich eine entscheidende Lücke und Patrick Makau hatte das Rennen zu seinen Gunsten entschieden.
Rang drei belegte Vincent Kipruto in 2:05:13, Vierter wurde Feyisa Lelisa mit 2:05:23. Auch diese beiden Zeiten sind Weltspitze. In der Liste der besten Marathonläufer aller Zeiten liegen Kipruto und Lelisa nun auf den Rängen 10 und 13. Mit Bernard Kipyego folgte ein Debütant auf Rang fünf. Der Kenianer erreichte 2:07:01 Stunden, obwohl er an einem Verpflegungspunkt gestolpert war. Als bester Europäer wurde Koen Raymaekers (Niederlande) Neunter in 2:11:09.
Mit seinem eindrucksvollen Sieg hat Patrick Makau in seinem dritten Marathon das umgesetzt, was man aufgrund einer Reihe von starken Leistungen über kürzere Distanzen vermutet hatte. Mit einer Zeit von 58:52 ist der Kenianer im Halbmarathon der drittschnellste Läufer aller Zeiten. In Deutschland gewann er unter anderem den Halbmarathon und die 25 km in Berlin. Vor einem Jahr lief er in Rotterdam sein Marathondebüt und wurde Vierter mit 2:06:14 Stunden. Bei seinem zweiten Rennen über die 42,195 km stieg er in New York aus, nachdem er Verletzungsprobleme hatte. Jetzt schloss er auf zu den Schnellsten aller Zeiten.
Wie schon oft in Rotterdam standen die Frauen spitzensportlich im Schatten der Männer. Längst nicht so stark besetzt war ihr Feld. Zu einem Start-Ziel-Sieg lief dabei die erst 20-jährige Aberu Kebede. In 2:25:25 Stunden gewann die Äthiopierin vor der US-Amerikanerin Magdalena Lewy-Boulet, die mit 2:26:22 eine persönliche Bestzeit aufstellte. Rang drei ging an die ursprünglich favorisierte Chinesin Zhu Xialin (2:29:42), Vierte wurde die Russin Yevgenia Danilova (2:31:44). Aberu Kebede war im Januar in Dubai ihr Marathondebüt gelaufen. Dort hatte sie auf Anhieb 2:24:26 Stunden erreicht und kam mit nur sieben Sekunden Rückstand als Zweite ins Ziel. Im zweiten Versuch gelang ihr nun der erste Marathonsieg.
Die 10 besten je gelaufenen Männerzeiten
2:03:59 Haile Gebrselassie ETH Berlin 2008
2:04:26 Haile Gebrselassie ETH Berlin 2007
2:04:27 Duncan Kibet KEN Rotterdam 2009
2:04:27 James Kwambai KEN Rotterdam 2009
2:04:48 Patrick Makau KEN Rotterdam 2010
2:04:53 Haile Gebrselassie ETH Dubai 2008
2:04:55 Paul Tergat KEN Berlin 2003
2:04:55 Geoffrey Mutai KEN Rotterdam 2010
2:04:56 Sammy Korir KEN Berlin 2003
2:05:04 Abel Kirui KEN Rotterdam 2009
race-news-service.com
Leading Results –
Men
1. Patrick Makau KEN 2:04:48 PB
(splits: 14:48-29; 16-43:57; 58:40; 1:02:08; 1:13:51; 1:28:58; 1:43:52; 1:58:38)
2. Geoffrey Mutai KEN 2:04:55 PB
3. Vincent Kipruto KEN 2:05:13 PB
4. Feyisa Lelisa ETH 2:05:23 PB5. Bernard Kipyego KEN 2:07:01 PB debut
6. Francis Kiprop KEN 2:08:53
7. Daniel Rono KEN 2:09:49
8. Elias Chelimo Kemboi KEN 2:10:29
9. Koen Raymaekers NED 2:11:09 PB Dutch champion
10. Yared Dagnaw Sharew ERI 2:11:28
11. Jonathan Maiyo KEN 2:12:45 P debut
12. Michael Shelley AUS 2:13:05 PB debut
13. James Carney USA 2:15:50 PB
14. Evans Kiplagat KEN 2:16:25
15. Ronals Schroer NED 2:16:28 PB second in Dutch championship
16. Rens Dekkers NED 2:17:10 PB third in Dutch championship
17. Jeppe Farsoeht DEN 2:18:47 PB
18. Jason Warick CAN 2:21:09
19. Rachid Benjira SWE 2:21:20
20. James Kwambai KEN 2:24:07 (second last year in 2:04:27)
Women –
1. Aberu Kebede ETH 2:25:29 PB
(splits: 17:03; 33:57; 51:10; 1:08:02; 1:11:59; 1:24:58; 1:42:00; 1:59:17; 2:17:15)
2. Magdalena Lewy-Boulet USA 2:26:22 PB
3. Xialin Zhu CHN 2:29:42
4. Yevgenia Danilova RUS 2:31:44 PB
5. Beatriz Ros Blanco ESP 2:32:28
6. Alina Istadura ROM 2:33:36 PB
7. Zoila Gomez USA 2:33:54
8. Meseret Mengistu ETH 2:34:07 PB Debut
9. Olga Glok RUS 2:38:10
10. Merel de Knegt NED 2:38:41 PB Dutch champion
11. Xenia Luxem BEL 2:39:01 PB Debut
12. Anna von Schenk SWE 2:39:20
13. Inge de Jong NED 2:40:55 PB Debut, second in Dutch championship
14. Miriam van Reijen NED 2:41:24 PB third in Dutch championship
15. Colette Fagan GBR 2:46:32