25 km Berlin - Start auf dem Olympischen Platz - Foto: Horst Milde
Party-Stimmung beim 40jährigen S 25-Jubiläum („25 km de Berlin“) in Berlin: Deborah Schöneborn und Hendrik Pfeiffer Zweite
Deutschlands ältester City-Lauf feiert seinen 40. Geburtstag mit fast 8.000 Teilnehmenden. Thijs Nijhuis und Liliana Dragomir siegen über 25 Kilometer. Kanu-Weltmeister Conrad Scheibner startet in der Staffel. Detailliertes Hygienekonzept macht Veranstaltung möglich.
BERLIN. Knapp 8.000 begeisterte Läuferinnen und Läufer haben am heutigen Sonntagvormittag das 40-jährige Jubiläum des „S 25 Berlin“ gefeiert und das Herz der Hauptstadt in eine fröhliche Geburtstagsparty verwandelt.
Am schnellsten absolvierte Thijs Nijhuis aus Dänemark , der Olympiateilnehmer von Tokio im Marathon, die 25 Kilometer. Er benötigte 1:17:12 Stunden. Bei den Frauen siegte Liliana Dragomir aus Rumänien souverän in 1:30:53 Stunden
Thijs Nijhuis, der Sieger (r.) aus Dänemark – Foto: Horst Milde
Jeweils Zweite wurden Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) und Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin).
Über die 25 Kilometer vom Berliner Olympiastadion in die Innenstadt vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und zurück setzte sich Thijs Nijhuis früh vom Feld ab und hatte nach elf Kilometern ein Polster von 23 Sekunden herausgelaufen. Der Marathonteilnehmer von den Olympischen Spielen in diesem Jahr büßte auf der zweiten Streckenhälfte zwar etwas von diesem Vorsprung ein, lief aber schließlich nach 1:17:12 Stunden als Erster über die Ziellinie auf der blauen Bahn im Olympiastadion.
Hendrik Pfeiffer folgte mit elf Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Dahinter hatte sich eine größere Gruppe gebildet, aus der sich Lokalmatador Fabian Clarkson (SCC EVENTS Pro Team Berlin; 1:21:13 Stunden) im Endspurt den dritten Platz sicherte.
Hendrick Pfeiffer im Ziel – Foto: Horst Milde
Bei den Frauen konnte sich die Berlinerin Deborah Schöneborn bei ihrem S 25-Debüt nur an den Männern orientieren. Die Rumänin Liliana Dragomir, Halbmarathon-WM-Teilnehmerin aus dem vergangenen Jahr, war früh enteilt und lief in 1:30:53 Stunden einen ungefährdeten Sieg heraus. Mit knapp drei Minuten Rückstand, den sich Marathon-18. der Olympischen Spiele schon in der ersten Streckenhälfte eingehandelt hatte, kam Schöneborn als Zweite ins Ziel. Dritte wurde Maja Seidel aus Berlin in 1:41:25 Stunden.
Knapp 8000 Teilnehmer waren bei der 40. Auflage des S 25 mit dem Hauptlauf, Halbmarathon, zehn Kilometer, Staffel und Kinderläufen am Start. Unter ihnen auch der Berliner Wolfgang Paech, der bei allen 40. Austragungen mitwirkte – in diesem Jahr über zehn Kilometer.
Die Teilnehmer/-innen nach dem Start in der Olympischen Allee – Foto: Horst Milde
Renndirektor Martin Seeber bilanzierte: „In diesen herausfordernden Zeiten sind sportliche Großereignisse alles andere als selbstverständlich. Es ist toll, wieder so viele große und kleine Sportbegeisterte auf den Straßen Berlins zu sehen. Wir haben viele positive Rückmeldungen von den Läuferinnen und Läufer bekommen, die sehr dankbar dafür sind, dass sie bei uns wieder in einem Wettkampf laufen konnten. Und ebenso toll ist es, wie vorbildlich sich alle Beteiligten an das Hygienekonzept gehalten haben. Traumhaftes Wetter und tolle Stimmung haben ihren Anteil zu einem gelungenen Event beigetragen.“
Läufer/-innen auf der Gegengerade des Olympiastadions – Foto: Horst Milde
Grundlage des Hygienekonzepts der Veranstalter war die Getestet-Geimpft-Genesen-Regelung (3G). Nur geimpfte, genesene oder getestete Personen waren auf dem Gelände und zum Lauf zugelassen, bis kurz vor dem Start musste eine FFP2- oder eine medizinische Maske getragen werden. Martin Seeber ergänzt: „Wir freuen uns, dass unser strenges Hygienekonzept so reibungslos umgesetzt wurde. Die Läuferinnen und Läufer haben sich wirklich vorbildlich verhalten und dieses besondere Jubiläum ausgelassen gefeiert. Ich bedanke mich bei allen, die dies möglich gemacht haben sehr herzlich.“ Die Medaillen (r.) des S 25 Berlin – Foto: Horst Milde
Juliana Rößler und Conrad Scheibner mit Staffeln erfolgreich
Prominente Athleten im Ziel waren auch Juliana Rößler, erfolgreiche Special-Olympics-Kanutin und Athletensprecherin der Spiele in Berlin 2023, und Kanu-Weltmeister Conrad Scheibner. Beide liefen als Schlussläufer der Staffel-Teams der Special Olympics World Games Berlin 2023 ins Olympiastadion ein und sorgten damit für ein wunderbares Zeichen zum Thema Inklusion.
Die Läufer auf dem Kurfürstendamm – Foto: Horst-Dieter Bellack
„S 25 Berlin“ vor 40 Jahren: Wegbereiter für Cityläufe in Deutschland
Die 40. Auflage des S 25 Berlin verwandelte das Herz der Hauptstadt wieder in eine fröhliche Geburtstagsparty und eine unvergessliche Sightseeing-Tour für Spitzen- und Hobbyläufer. Die Sportlerinnen und Sportler starteten am Olympiastadion und liefen – nach den „Stationen“ Siegessäule, Brandenburger Tor, Deutscher und Französischer Dom, Potsdamer Platz, Kurfürstendamm, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und Funkturm – auf der berühmten blauen Bahn im Olympiastadion ins Ziel. Angeboten wurden Strecken über zehn Kilometer, die Halbmarathon-Distanz, die traditionellen 25 Kilometer sowie ein Staffel-Wettbewerb für Teams (5 x 5 Kilometer) und ein Kinderlauf.
1981 Hand in Hand ins Ziel / Seit 1990 geht’s durchs ganz Berlin
Wolfgang Paech (r.) nahm zum 40. mal am 25 km Lauf teil – Foto: Horst Milde
Vor 40 Jahren fiel in Berlin der Startschuss für die Laufbewegung in deutschen Städten: Am 3. Mai 1981 wurde mit den „25 km de Berlin“ der erste Citylauf in Deutschland veranstaltet. Der französische Major Jaques Bride hatte einst die Idee für einen 25-Kilometer-Lauf mitten in der geteilten Stadt. Die französischen Alliierten wollten 1981 mit dem Rennen ihre freundschaftliche Verbundenheit zur Berliner Bevölkerung dokumentieren. Die Premiere war mit über 3.000 Teilnehmern ein großer Erfolg. Die ersten Sieger der „25 km de Berlin“ kamen aus der Türkei und Frankreich: Mehmet Yurdadön und Mehmet Terzi liefen nach 1:16:59 Stunden Hand in Hand ins Ziel im Olympiastadion. Die Französin Yonille Audibert siegte in 1:36:35. Im Laufe der Jahre wurden die Zeiten immer besser und die Teilnehmer-Felder größer. 1990, rund ein halbes Jahr nach dem Fall der Mauer, rannten 14.300 Athletinnen und Athleten erstmals durch ganz Berlin – vorbei an den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die mittlerweile traditionelle Strecke gilt auch als besonders schnell.
Bereits sieben Weltrekorde wurden gefeiert. So lief beispielsweise 2012 der Kenianer Dennis Kimetto die 25 Kilometer in 1:11:18 Stunden. Seine Weltrekordzeit ist noch immer ungeschlagen. Seit 2017, nach dem Einstieg der Berliner Sparkasse als Hauptsponsor, heißt der Lauf S 25 Berlin.
Bernd und Monika Hübner klatschen vor dem Olympiastadion Läufer ihrer Laufgruppe ab – Foto: Horst Milde
Das sind die Siegerinnen und Sieger
Die Top 3
25 km
Frauen
- Liliana Dragomir (Rumänien) 1:30:53 Stunden
- Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) 1:33:46
- Maja Seidel (Team Berliner Pilsner) 1:41:25
Männer
- Thijs Nijhuis (Dänemark) 1:17:12
- Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) 1:17:23
- Fabian Clarkson (SSC EVENTS Pro Team Berlin) 1:21:13
Halbmarathon
Frauen
- Lena Sommer (Centerscape Deutschland GmbH & Co KG) 1:22:16 Stunden
- Dr. med. Stefanie von Mechow (SCC Berlin) 1:26:11
- Linda Weißler (Btc) 1:30:45
Männer
- Marcel Krieshoff (Berlin) 1:10:57
- Björn Trochim (Berlin Track Club) 1:13:20
- Magnus Skaar (Familien Skaar) 1:14:44
10 km
Frauen
- Esther Jacobitz (ASV Köln) 35:15 Minuten
- Fanny Pruvost (AC Audomarois) 35:31
- Julia Ellinor Nilsson (Malmö) 36:06
Männer
- Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon) 29:44
- Antonin Marquant (AC Audomarois) 30:08
- Niels Michalk (LG Nord Berlin) 30:36
Weitere Informationen unter https://berlin-laeuft.de/s25berlin/
Quelle: Berlin läuft
Olympiapark Berlin I Hanns-Braun-Str./Friesenhaus 1 I 14053 Berlin