Steffny bezweifelt auch die 8,71 Meter von Turin bei der Hallen-Europameisterschaft am 8. März 2009
Optische Weitenmessung unsicher – „Laufbahn am Limit“- das neue Buch von Manfred Steffny – Die Buchvorstellung
8,71 Meter oder als Zahlendreher 8,17 Meter? Wie weit ist Sebastian Bayer in Turin gesprungen? In seinem soeben erschienen Roman aus der Welt der Leichtathletik „Laufbahn am Limit“, erschienen im Spiridon-Verlag Erkrath, beschreibt Manfred Steffny unter anderem, wie simpel Manipulationen im Weitsprung durch die optische Messung zu bewerkstelligen sind.
In dem Buch um einen englischen Mittelstreckenläufer und eine australische Weitspringerin gibt es einen solchen skandalösen Phantomsprung, der später durch Videoaufzeichnungen entlarvt wird. Doping, harte Bandagen auf der Laufbahn und hinter den Kulissen kennzeichnen das 240-seitige Buch, in dem auch ein Freiburger Sportmediziner eine wichtige Rolle spielt.
„Der von italienischen Kampfrichtern manipulierte Sprung von Giovanni Evangelisti bei den Weltmeisterschaften 1987 in Rom, der ihm zunächst mit 8,38 Metern die Bronzemedaille einbrachte, hat mich zur detaillierten Beschreibung eines fiktiven Falls animiert“, betont Autor Manfred Steffny, selbst zweimaliger Olympiateilnehmer im Marathonlauf und Chefredakteur des Laufmagazins SPIRIDON, „dass dies kein Einzelfall ist, zeigt der Fall Bianca Kappler, deren Weite bei der Hallen-Europameisterschaft in Madrid 2005 mit utopischen 6,96 Metern gemessen wurde, eine Weite, die sie sofort als irreal zurückgewiesen hat und für dieses Bekenntnis mit dem Fairness-Preis ausgezeichnet wurde.“
Steffny bezweifelt auch die 8,71 Meter von Turin bei der Hallen-Europameisterschaft am 8. März 2009: „Ein seitlich so stark nach rechts abgekippter Sprung, bei dem außerdem noch 6,3 cm verschenkt worden sind, kann niemals so weit sein. Wahrscheinlich ist in diesem Fall aus Schlamperei nicht der letzte Abdruck gemessen worden.“ Steffny stellt fest: „Die optische Weitenmessung im Weitsprung ist unsicher. Aufgrund der Elektronik mit mehreren Kampfrichter am Brett, am Laptop, mit dem Reflektor und dem magischen Auge auf engem Raum hat keiner den Durchblick, nicht einmal die Fernsehkamera.
Man springt wie in die Wüste hinein.“ Steffny fordert die Rückkehr zur Weitenmessung mit dem Stahlbandmass. „Zwei Leute, ein Winkel vor aller Augen, da gibt es keine Manipulationen und keine Irrtümer.“
Manfred Steffny, Laufbahn am Limit, Roman, 240 Seiten, Illustration Eberhard Stroot mit einem Epilog von Günter Wallraff, 16,80 €, Spiridon-Verlag Erkrath, ISBN 978-3-922011-26-2