Olympiasieger Wanjiru will Marathon-Weltrekord in Berlin brechen
Sammy Wanjiru will in Berlin den Marathon-Weltrekord brechen. Dies erklärte der kenianische Olympiasieger von Peking 2008 gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach möchte der 23-jährige Ausnahmeläufer beim Real Berlin-Marathon am 26. September die bekannt schnelle Strecke nutzen, um die Bestzeit von Haile Gebrselassie zu unterbieten. Der Äthiopier hat den aktuellen Weltrekord von 2:03:59 Stunden 2008 in Berlin aufgestellt.
Dass Haile Gebrselassie es vor kurzem beim Dubai-Marathon einmal mehr verpasste, seine eigene Bestzeit zu unterbieten, wertet Sammy Wanjiru demnach als Zeichen dafür, dass die Zeit des Äthiopiers abläuft. „Haile hat den Marathonlauf entscheidend vorangebracht, aber in Anbetracht seines Alters hat er den Zenit überschritten. Ich glaube nicht, dass er noch in der Lage sein wird, seinen Rekord zu unterbieten“, erklärte der Kenianer gegenüber Xinhua.
„Ich will diesen Rekord brechen – er liegt nicht außerhalb der menschlichen Möglichkeiten“, sagte Sammy Wanjiru und fügte hinzu: „Die Marke kann um 30 Sekunden unterboten werden, allerdings müssen dafür alle Bedingungen perfekt sein – die Form, die Tempomacher und das Wetter.“ Laut Xinhua hat Sammy Wanjiru seine zeitweiligen Trainingspartner und Landsleute, die Weltklasse-Marathonläufer Robert K. Cheruiyot, Martin Lel und Abel Kirui, aufgefordert zusammenzuarbeiten, um den Marathon-Weltrekord nach Kenia zurück zu holen. Vor Haile Gebrselassie hielt der Kenianer Paul Tergat die Bestmarke. Er war 2003 in Berlin als erster Läufer unter 2:05 Stunden geblieben (2:04:55).
„Die Berliner Strecke“, so Sammy Wanjiru, „ist ideal, um den Weltrekord zu brechen. Ich will nicht zu große Hoffnungen auf London setzen, denn der Kurs dort ist wellig und hat einige Ecken.“ In London wird Sammy Wanjiru am 25. April seinen nächsten Marathon laufen.
Schon nach seinem Olympiasieg 2008 hatte der Kenianer angekündigt, dass er in Berlin Weltrekord laufen möchte. Doch im vergangenen Jahr kam es nicht zu einem Start von Wanjiru, da die Veranstalter Titelverteidiger Haile Gebrselassie verpflichteten und nicht genügend Geld vorhanden ist, um zwei Superstars zu finanzieren. Wanjiru soll rund 250.000 Dollar pro Marathonstart erhalten. Für dieses Jahr jedoch, so erklärte der Olympiasieger, sei alles klar mit den Berlinern. „Ich laufe zwei Marathonrennen: London und Berlin.“ Beim vergangenen Chicago-Marathon, heißt es, habe man sich geeinigt. Doch so weit ist es noch nicht. In Chicago gab es nach Informationen von Race News Service keine derartigen Gespräche. Und die Berliner haben bezüglich ihres Elitefeldes für dieses Jahr noch keine Entscheidungen getroffen. Es ist anzunehmen, dass es vor den großen Frühjahrs-Marathonrennen keine definitiven Verpflichtungen geben wird.
Text: race-news-service.com