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21
02
2010

Eine Sportlerunterkunft, in der der amerikanische Supersprinter Jesse Owens mit seinen Mannschaftskameraden wohnte, konnte wieder originalgetreu restauriert werden

Olympiadorf Elstal – Vor dem Verfall gerettet – In Kanada laufen die olympischen Winterspiele, in Elstal startete am Freitag die Sanierung des historischen Olympiadorfes von 1936: Zuerst wird die Schwimmhalle restauriert. Claus-Dieter Steyer im Tagesspiegel

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Elstal – Die letzten baulichen Erinnerungen an das Olympische Dorf von 1936 vor der westlichen Berliner Stadtgrenze werden jetzt dem Verfall entrissen. Am Freitag begannen in der Schwimmhalle die Arbeiten, um das mit einem Sprungturm ausgestattete 25-Meter-Becken wieder im originalen Zustand herzustellen.

Die Halle hatte im August 1936 den 4 000 in Elstal untergebrachten Athleten zum Training zur Verfügung gestanden. Nach dem Ende der Spiele zogen Wehrmachtssoldaten auf das Gelände, ehe zwischen 1945 und 1992 russische Einheiten hier stationiert wurden. Nach deren Abzug stand das Areal leer. Ein Jahr später wurde die Halle bei einem Brand schwer beschädigt.

„Wir sind sehr froh, dass das Olympische Dorf kürzlich in die Liste der Denkmale von nationaler Bedeutung aufgenommen wurde“, sagte Martin Honerla, Vorstand der DKB (Deutsche Kreditbank)-Stiftung für gesellschaftliches Engagement. „Nun können wir als Eigentümer des 540 000 Quadratmeter großen Gebiets in den nächsten drei Jahren rund 1,5 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land verwenden. Unsere Stiftung gibt weitere 700 000 Euro dazu.“

Vor dem Verfall gesichert sind bereits das Hindenburghaus, die Kommandantenvilla, die Turnhalle und das große Speisehaus der Nationen. Eine Sportlerunterkunft, in der der amerikanische Supersprinter Jesse Owens mit seinen Mannschaftskameraden wohnte, konnte wieder originalgetreu restauriert werden. „Leider ist es nach wie vor ein totes Gebäudeensemble, nachdem alle Nachnutzungsideen gescheitert sind“, sagt Honerla.

Möglicherweise beginnt aber gerade mit der Schwimmhalle ein neues Kapitel. Bürgermeister Bernd Drees zeigte sich jedenfalls optimistisch. „Vielleicht können wir sie als öffentliches Hallenbad übernehmen.“ Claus-Dieter Steyer

 Claus-Dieter Steyer im Tagesspiegel, Sonnabend, dem 20. Fenbruar 2010

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