Zwei Wochen vor dem Gold Coast Marathon an der australischen Ostküste unterzog sich das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi beim Okinoshima Ultra über 50 km einem Härtetest, bei dem am Ende mit 2:44:07 eine der schnellsten Zeiten über diese Distanz gestoppt wurde.
Wie Brett Larner von den Japan Running News (JRN) berichtet, nutzte der Vielstarter die günstigen Bedingungen für einen schnellen Start, bei dem er allein auf weiter Flur die 10 km Marke bereits nach 31:07 passierte.
Dies ist nicht nur das Tempo für einen Marathon in 2:11 Stunden, sondern projizierte sich auf eine 50 km-Zeit von 2:35 Stunden, weit unter der Weltbestzeit über diese Distanz von 2:43:38 durch Thompson Magawana (RSA).
Dann kam allerdings auf dem Kurs rund um die Insel, von der Yukis verstorbener Vater stammte, ein hügeliger Teil, so dass das Tempo deutlich langsamer wurde, und er bei 30 km in 1:38:21 gestoppt wurde. Dies war das Regime der Weltbestzeit. Im Schluss konnte er wieder zulegen, verpasste aber in 2:44:07 die Marke von Magawana recht knapp. Seinen nationalen japanischen Rekord über 50 km verbesserte er um ca. 3 Minuten. Zum Vergleich: Auf dem allerdings wesentlichen schnelleren Kurs durch den Berliner Plänterwald lief Paul Schmidt aus Dresden in diesem Frühjahr deutschen Rekord in 2:49:06.
Die Streckenkarte des 100 km Okinoshima Ultra. Die 50 km werden im Norden bei der Hälfte der Runde gestartet. (c) Veranstalter
Nach der Verletzung beim Silvesterlauf 2014 in Barcelona und einer langen Phase schwacher Leistungen, die zum Teil auch fehlender Regeneration geschuldet waren, scheint Yuki wieder auf dem alten Leistungsniveau angekommen zu sein.
Sein nächster Höhepunkt wird der Gold Coast Marathon in Australien sein, wo er gegen sehr starke Konkurrenz eine Zeit von unter 2:10 Stunden anpeilt. Und im Herbst können sich dann vielleicht die Berliner auf sein Auftreten beim Berlin Marathon am 25. September 2016 freuen.
Helmut Winter