Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – ÖLV – „Welcome Night“ in Daegu und Österreichs WM-Team vor dem Einsatz

Die IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften in Daegu sind mit einer beeindruckenden „Welcome Night“ eröffnet worden. Licht- und Soundeffekte sowie koreanische Musik aller Stilrichtungen – von volkstümlich über einen Kinderchor, Pop, Rock und Opernarien – haben für Stimmung gesorgt, ehe ein prächtiges Feuerwerk die Bühne frei gab, für das kommende sportliche Feuerwerk der Athleten.

Im Marathonlauf der Frauen (New-York-Siegerin Edna Kiplagat führte einen kenianischen Dreifachsieg an) gab es die erste Medaillenentscheidung der Titelkämpfe.

Alle sind fit und haben Chancen
Österreichs Teilnehmer greifen ab Montag ins Geschehen ein. Diskuswerfer Gerhard Mayer ist in der Qualifikation als erster des Teams an der Reihe. „Alle sind fit, unsere Vorbereitungen laufen nach Plan“, berichtet ÖLV Sportdirektor Hannes Gruber kurz vor Beginn der Bewerbe. Auch Beate Schrott, die sich bei der Universiade eine Knöchelverletzung zugezogen hatte, ist beschwerdefrei und hat in Daegu bereits gut trainiert: „Sie ist ja als Letzte unseres Teams erst nächsten Freitag im Einsatz und hat bis dahin noch Zeit. Wenn unsere Athleten an ihre Saisonbestleistungen herankommen, haben alle die Chance, eine Runde weiterzukommen, wobei über 1500m aufgrund taktischer  Rennen die Zeit nicht das Hauptkriterium ist.“

Erstmals Athletendorf bei WM
Die Stimmung und die Bedingungen im Vorfeld sind für Gruber sehr gut: „Daegu bietet erstmals bei einer WM ein Athletendorf an, alles ist nahe zusammen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren in Berlin war unsere Mannschaft in drei verschiedenen Hotels untergebracht. Die Infrastruktur hier im Dorf und auch im Stadionbereich ist hervorragend. Alles gut beschildert und unzählige Volunteers, wie das bei Meisterschaften in Asien üblich ist. Lediglich den Speisesaal – eine adaptierte Tiefgarage, manchmal total überfüllt, weil zu klein – und auch das Essen habe ich bei einer WM schon besser erlebt. Im Dorf gibt es viele Räder, die einfach genommen und beliebig abgestellt werden können.“

Vorfreude, Anspannung, angenehmes Wetter
„Vorfreude und nötige Anspannung“ sieht Lauftrainer Wilhelm Lilge im Lager der Österreicher: „Im kleinen österreichischen Team dominieren gegenseitiger Respekt, bestmögliche wechselseitige Unterstützung und Ruhe vor dem Sturm.“ Ebenso ist Wurfcoach Gregor Högler guter Dinge: „Es ist alles gut organisiert – kurze Wege, keine  Wartezeiten. Das Team ist eine gute Einheit, das Leben in den Appartements fördert den
Zusammenhalt.“

Das Wetter war bisher nicht so heiß wie befürchtet. Die Temperaturen waren die ganze letzte Woche ca. 3-5 Grad unter dem mehrjährigen Durchschnitt, dazu manchmal feiner Sprühregen. Allerdings soll es ab Sonntag Richtung 30 Grad gehen.

Athleten im WM-Countdown
Für die Bewerbe der Österreicher dürfte dies keine allzu große Rolle spielen. Am Montag, 29.8. ist Gerhard Mayer als erster des Teams in der Diskuswurf Qualifikation an der Reihe. Mit Werfen, Kraft, Gymnastik und vielen Lockerungsübungen hat er sich in Daegu auf den Tag X eingestimmt. „Gerhard muss ruhig einwerfen und dabei nicht zu viel Pulver verschießen. Weil er in der Bestenliste hinten ist, wird ihn keiner beachten und er kann locker werfen“, so Trainer Högler.

Andreas Vojta, der am Dienstag, 30.8. im 1500m Vorlauf startet, hat am Dienstag mit 3 x (600m + 200m) seine letzte harte Belastung gemacht. „Im Vergleich zur EM alles noch eine Spur größer, allein die Größe des Athletendorfes ist schon beeindruckend. Durch die Teilnahme der Sportler aus anderen Kontinenten kommt ein internationales Flair auf“, schildert er die Atmosphäre bei seiner ersten Weltmeisterschaft. „Trotzdem muss man all diese Eindrücke ausblenden und sich gezielt auf den Wettkampf vorbereiten“, und fügt mit Ironie hinzu: „Laufbahnen schauen sowieso überall gleich aus.“

Elisabeth Eberl (Speerwurfqualifikation am Donnerstag, 1.9.) macht nur wenige Würfe aus dem Anlauf, um das angeschlagene Knie frisch zu halten. Im Mittelpunkt stehen Übungen, um den Speer beim Abwurf richtig zu treffen. „Es ist meine erste WM, ich habe großen Spaß hier zu sein und werde alles geben“, so Eberl.

Beate Schrott (Hürden-Vorlauf am Freitag, 2.9.) freut sich über sehr gute Trainings, die sie in Daegu bereits machen konnte. Nachdem sie sich bei der Universiade in Shenzhen am Knöchel verletzt hatte, stand über ihrer Fitness ein kleines Fragezeichen. „Ich bin sehr zufrieden mit meinen Läufen. Es macht großen Spaß die ganzen Leute, die man über das Jahr bei den Wettkämpfen kennen gelernt hat, hier wieder zu treffen. Genauso wie es Spaß macht, neben den ganzen Superstars zu trainieren. Das alles hilft mir zwischen den beiden Großereignissen ein bisschen runter zu kommen. Ich glaube, dass das wichtig ist für mich. Die Spannung baut sich noch früh genug von selber wieder auf, wenn der Vorlauf-Tag näher rückt“, so die von Philipp Unfried gecoachte Hürdensprinterin.
 

Wettkampfprogramm der ÖLV Athleten in Daegu

Aufgrund der Zeitverschiebung finden die Vorläufe und Qualifikationsrunden (sowie die Marathon- und Gehbewerbe) für Zuschauer in Europa zwischen 2 Uhr nachts und 6 Uhr früh statt. Die Finalentscheidungen steigen zwischen 12 und 15 Uhr. Im TV übertragen ARD / ZDF und Eurosport praktisch das gesamte Programm live.

Angaben zuerst in Ortszeit Daegu, danach in MESZ

Montag, 29.8.
10:10h | 3:10h Gerhard Mayer Diskus Qualifikation
11:30h | 4:30h Gerhard Mayer Diskus Qualifikation

Dienstag, 30.8.
11:20h | 4:20h Andreas Vojta 1500m Vorlauf
19:55h | 12:55h Gerhard Mayer Diskus Finale

Donnerstag, 1.9.
10:10h | 3:10h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation
11:25h | 4:25h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation
19:55h | 12:55h Andreas Vojta 1500m Semifinale

Freitag, 2.9.
10:20h | 3:20h Beate Schrott 100m Hürden Vorlauf
19:10h | 12:10h Elisabeth Eberl Speer Finale

Samstag, 3.9.
19:15h | 12:15h Beate Schrott 100m Hü. Semifinale
20:15h | 13:15h Andreas Vojta 1500m Finale
21:00h | 14:00h Beate Schrott 100m Hürden Finale

 

Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV)

 

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