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08
10
2010

Bei den Männern blickt Roman Weger (LC Villach) seinem Comeback auf der Marathonstrecke voll Vorfreude entgegen.

Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) – Marathon-Staatsmeisterschaften am Sonntag in Graz: Weger und Ringhofer im Duell um den Titel, Ursula Bredlinger mit Chance auf Hattrick

By GRR 0
 

Diesen Sonntag, 10. Oktober werden im Rahmen des Graz Marathon die österreichischen Staatsmeister im Marathonlauf gekürt. Die Veranstaltung steuert auf eine neue Rekordteilnehmerzahl von rund 7.700 gemeldeten Läuferinnen und Läufern in mehreren Bewerben zu.

Das Feld wird um 10 Uhr vor der Grazer Oper ins Rennen geschickt. Prächtige Herbstbedingungen sind angesagt, wenn an der Spitze Läufer aus Äthiopien und Kenia den Streckenrekord von 2:12:24 Stunden angreifen wollen. Im Rennen um die österreichischen Staatsmeisterschaften ist Dramatik programmiert. Roman Weger und Andreas Ringhofer sind die Favoriten im Kampf um den Titel. Bei den Frauen hat Ursula Bredlinger die Chance, nach Siegen bei den Staatsmeisterschaften in Bregenz 2008 und in Salzburg 2009 nun ihr drittes Marathon-Gold in Folge einzulaufen.

Roman Weger bei Marathon-Comeback
Bei den Männern blickt Roman Weger (LC Villach) seinem Comeback auf der Marathonstrecke voll Vorfreude entgegen. Der 36-jährige Kärntner hat nach längeren Verletzungsproblemen, die auch einen möglichen EM-Start in Barcelona verhindert haben, wieder zu guter Form gefunden: „Ich hoffe, dass ich eine ansprechende Leistung ins Ziel bringe. Mit einer Zeit unter 2:20 Stunden wäre ich zufrieden. Von den Trainingsleistungen her müsste das gehen, aber ich bin vorsichtig mit Prognosen“, sagt der als Statiker in einem Planungsbüro berufstätige Sportler.

Bei den Halbmarathon Staatsmeisterschaften vor drei Wochen in der Wachau ist ihm mit der Zeit von 1:06:16 Stunden ein guter Testlauf gelungen. 18 Monate nach seinem bislang letzten Marathon (2:17:53 im April 2009 in Hamburg) will Weger auch auf den 42,195 Kilometern zurück auf den Erfolgsweg.

Lokalmatador Andreas Ringhofer für Überraschung gut
Der 39-jährige Andreas Ringhofer (Kolland Topsport Asics) hat jedoch alle Chancen, in Graz für eine Überraschung zu sorgen. Zweimal ist der ehemalige Olympia- und WM-Teilnehmer im Skilanglauf zuletzt unter der Marke von 2:25 Stunden geblieben – 2:24:10 in Berlin 2009 und 2:24:55 in Wien 2010. Wenn sich der Schladminger Polizist in seiner Landeshauptstadt weiter verbessern kann und Weger kein optimales Rennen gelingt, kann das Publikum eine sehr spannende Entscheidung erleben.

Offenes Rennen um die Medaillen
Im Kampf um die weiteren Plätze und das Preisgeld, das der Veranstalter für die Top-6 der Staatsmeisterschaften ausgelobt hat, wollen mehrere Läufer mitmischen. Markus Hohenwarter (LC Villach), zuletzt Vizestaatsmeister im 10km Straßenlauf mit einer Marathonbestleistung von 2:18:13 (Wien 2008), startet in der Gruppe mit Roman Weger, in der auch afrikanische Läufer zu erwarten sind. Florian Prüller (SIG Eisenwurzen), der den EM-Marathon in Barcelona mit Magenkrämpfen aufgeben musste, wird zunächst wohl knapp dahinter mit Andreas Ringhofer anlaufen. Wie weit das Stehvermögen der beiden auf der Marathondistanz reicht, wird sich zeigen.

Gute Aussichten auf eine Top-Platzierung darf man Gernot Hammer (LG Klagenfurt) geben, der heuer in Wien mit 2:26:30 Stunden ein gelungenes Marathondebüt hingelegt hat. Er kommt mit einer neuen persönlichen Halbmarathon Bestleistung von 1:09:49 Stunden (bei den Staatsmeisterschaften vor drei Wochen in der Wachau) nach Graz. Ebenso hat Dieter Pratscher (LC Tiger Stinatz) Außenseiterchancen auf einen Podestplatz. In 2:28:16 Stunden ist er im Frühjahr in Mailand eine gute Marathonpremiere gelaufen. Zweimal Bronze in den vergangenen beiden Jahren holte Georg Ruess (Kolland Topsport Asics). Der Masters-Vizeweltmeister (Altersklasse M40) des Jahres 2009 könnte diese Serie prolongieren.

Ursula Bredlinger mit Chance auf Titel-Hattrick
Bei den Frauen hat Titelverteidigerin Ursula Bredlinger (Laufteam Burgenland Eisenstadt), am Bild links, eine besondere Herausforderung vor sich. Die zweifache Mutter und AHS-Lehrerin hat die Chance, nach ihren Staatsmeisterschafts-Erfolgen von Bregenz 2008 und Salzburg 2009 nun ihren dritten Sieg in Folge zu schaffen. Bisher ist das noch keiner österreichischen Läuferin geglückt. Über ihrem Start sieht die 36-Jährige, die heuer mit 2:46:10 Stunden in Hamburg einen burgenländischen Landesrekord erzielt hat, jedoch ein Fragezeichen: „Ich habe Schmerzen an der Oberschenkel-Rückseite, die in die Hüfte ausstrahlen. Wenn es irgendwie geht, werde ich laufen. Ich hoffe, dass ich es in den Griff bekomme.“

Ingrid Eichberger (HSV Wiener Neustadt), Staatsmeisterin des Jahres 2004, hat regelmäßig Zeiten unter 2:50 Stunden erzielt und ist ebenfalls eine Kandidatin auf einen Spitzenplatz. Zuletzt ist die Lehrerin 2:49:49 in Padua 2009 gelaufen. Ihre Bestzeit von 2:47:07 hat sie 2008 in Wien erzielt. Susanne Pumper (LCC Wien) startet nach dem Ende ihrer zweijährigen Dopingsperre (EPO) zum ersten mal wieder bei einem Marathon. Der 40-Jährigen kann man ebenfalls zutrauen, in die Entscheidung einzugreifen. Ihre Sperre ist am 9. März 2010 ausgelaufen.

Website des Veranstalters: www.grazmarathon.at

Foto: W. Lilge

Andreas Maier | 8.10.2010

Österreichischer Leichtathletki-Verband (ÖLV)

author: GRR

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