ÖLV-Team 2025 - Foto: ÖLV
ÖLV – WMTRC 2025: Österreich im Mountain Classic dank guter Einzelleistungen sechstbestes Team
Das ÖLV-Team für die World Mountain and Trail Running Championships 2025 in Canfranc in den spanischen Pyrenäen hat zum Abschluss des viertägigen Wettkampfprogramms ein Top-Resultat erzielt.
Stark im Anstieg
Manuel Innerhofer, der am Donnerstag im Uphill nicht am Start war und mit frischeren Beinen den heutigen Wettkampf angehen konnte, demonstrierte von Beginn an seinen Willen, in der Verfolgergruppe hinter den favorisierten Afrikanern ein aktives Rennen zu zeigen und hielt sich lange Zeit in der Nähe des ehemaligen Europameisters Cesare Maestri aus Italien und dem stärksten aus dem spanischen Team, Alejandro Garcia, auf – stets auf Positionen zwischen zwölf und 15. „Bergauf war ich heute richtig stark. Die erste Runde bin ich voll kontrolliert hinaufgelaufen, in der zweiten Runde konnte ich richtig puschen“, erzählte der 30-Jährige.
Dass er im finalen Downhill nicht zulegen konnte – normalerweise eine seiner Stärken – und sich mit etwas Seitenstechen plagte, lag daran, dass er mit viel Trainingsrückstand in die Saison gegangen ist und im Sommer lange schonend trainierte, um die Belastungen auf die Wade möglichst gering zu halten. Daher absolvierte er weniger Downhilltraining als in anderen Jahren. Nach 1:06:04 Stunden erreichte der Pinzgauer die Ziellinie als fünfbester Europäer im Feld. „Ich bin voll zufrieden und stolz, dass ich noch einmal richtig gut in Form gekommen bin und heute eine starke Leistung zeigen konnte.“
Solide Rennen von Innerhofer und Nussbaumer
Wie erwartet kam der Mountain Classic von der Streckencharakteristik den sportlichen Fähigkeiten seines Zwillingsbruders eher entgegen als der Uphill-Kurs am Donnerstag. Auch Hans-Peter gelang im letzten Wettkampf einer für ihn langen und fordernden Trailrunningsaison eine gute Renneinteilung und folglich eine konstante Leistung über die gesamte Distanz knapp außerhalb der Top-20. Nach einer Zeit von 1:08:02 Stunden überquerte der amtierende Staatsmeister die Ziellinie als 26., drei Positionen und 23 Sekunden vor Johannes Nussbaumer. „Ich bin zufrieden und habe alles gegeben. Leider hatte ich in der Schlussphase etwas Schmerzen in den Beinen. Das ärgert mich ein bisschen, dass ich da nicht noch den ein oder anderen überholen konnte. Aber grundsätzlich ist das Ergebnis ok“, sagte der zweifache Staatsmeister in diesem Jahr.
Nussbaumer, im Uphill-Bewerb am Donnerstag als 33. bester Österreicher, lag zur Halbzeit des Rennens noch auf Position 45 und fast eine Minute hinter Hans-Peter Innerhofer. Doch der Oberösterreicher arbeitete sich in der zweiten Bergauf-Passage um mehr als ein Dutzend Positionen im Feld nach vorne und führte seine Aufholjagd auch im Downhill fort. Der vierte Österreicher im Feld, Sebastian Falkensteiner (LC Oberpinzgau), beendete den Wettkampf in einer Zeit von 1:11:35 Stunden auf Platz 54 unter 142 gestarteten Athleten.
Österreich mitten unter Europas besten Teams
In der Nationenwertung waren lediglich die Teams aus Kenia, das vier Athleten unter die Top-Sechs der Einzelwertung bekam, Uganda, Italien, den USA und von Gastgeber Spanien besser platziert als das ÖLV-Team, das traditionsreiche Berglauf-Nationalteams wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland und auch die bisher in Canfranc so erfolgreiche Schweiz hinter sich ließ. „Hinblicklich der Europameisterschaften im nächsten Jahr in Slowenien ist das ein starkes Zeichen“, fand Hans-Peter Innerhofer.
In der Einzelwertung wurde Philemon Kiriago seiner Favoritenrolle gerecht. Der kenianische Silbermedaillengewinner von vor zwei Jahren in Innsbruck setzte sich in einem spannenden Schlagabtausch gegen Martin Kiprotich aus Uganda durch. Die Bronzemedaille sicherte sich Paul Machoka aus Kenia vor dem Schweizer Top-Bergläufer Dominik Rolli.
Muss bestätigte Performance von Donnerstag
Amelie Muss performte im Frauenrennen auf vergleichbare Art und Weise wie am Donnerstag im Uphill, wo sie als 44. ins Ziel gekommen ist. Im Mountain Classic verpasste sie eine Position in den Top-40 erst auf den allerletzten, flachen Metern in Canfranc, nachdem sie davor konstant einige Positionen gutmachen konnte. Die 21-jährige Oberösterreicherin erreichte die Ziellinie nach 1:21:55 Stunden Wettkampfzeit auf dem 41. Platz unter 112 klassierten Athletinnen.
In überlegener Manier jubelte Nina Engelhard drei Tage nach Gold im Uphill auch über den WM-Titel im Mountain Classic. Die 28-jährige Deutsche verwies in einer Zeit von 1:11:00 Stunden Ruth Gitonga aus Kenia und Oria Liaci aus der Schweiz um rund zwei Minuten auf die weiteren Medaillenplätze. In der Nationenwertung schafften es die Teams aus Kenia, den USA und der Schweiz auf die ersten drei Positionen.
Up & Down auf zwei Runden
Die 14,32 Kilometer lange Strecke mit Start und Ziel vor dem internationalen Bahnhof in Canfranc führte auf zwei nicht ganz identischen Runden auf den Osthang. Bei niedrigen einstelligen Temperaturen und anfänglich bedecktem Himmel sowie später etwas Sonnenschein erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine sehr gut und mit hohem Tempo zu belaufende sowie sehr zuschauerfreundlichen Strecke, sowohl auf den asphaltierten Passagen im Tal als auch auf den Trails. 767 Höhenmeter im Anstieg und Downhill standen auf dem Programm, der höchste Punkt, Cargates, in einer Höhe von 1.574 Metern über dem Meer war dabei zweimal zu passieren. Die U20-Bewerbe wurden auf der ersten der beiden Runden ausgetragen, auf 7,8 Kilometer waren 397 Höhenmeter zu absolvieren.
Hennerbichler bei den Junioren 26.
Im 80-köpfigen Teilnehmerfeld des Mountain Classic der Altersklasse U20 der Burschen nahm mit Fabian Hennerbichler (TGW Zehnkampf Union) und Philipp Koch (TS Innsbruck) ein österreichisches Duo teil. Hennerbichler lief sowohl im Anstieg als auch im Downhill ein gleichmäßiges Rennen und erreichte die Ziellinie in einer Zeit von 37:02 Minuten auf dem 26. Platz. Koch finishte in einer Zeit von 40:31 Minuten auf Position 63.
Der Wettkampf wurde wie schon vor zwei Jahren von Uganda dominiert. Titus Musau führte in einer Endzeit von 33:09 Minuten einen Dreifachsieg seiner Nation vor Enos Chebet und Abraham Cherotich an, womit auch der Sieg in der Nationenwertung feststand.
Am heutigen Schlusstag der WMTRC 2025 ging nur der Juniorinnenbewerb ohne österreichische Beteiligung über die Bühne. Die Deutsche Julia Ehrle gewann in einer Zeit von 38:47 Minuten die Goldmedaille vor Nancy Chepkwurui und Felister Chekwemoi aus Uganda.
Ergebnisse des Mountain Classic
ÖLV – Thomas Kofler
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