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2025

Apeldoorn EM- Hallenmeisterschaften 2025 - Logo

ÖLV – Vorschau: Hallen-EM in Apeldoorn / NED – Von Donnerstag, 6. März bis Sonntag, 9. März 2025

By GRR 0

Von Donnerstag, 6. März bis Sonntag, 9. März 2025 gehen in der Omnisport Halle in Apeldoorn/NED die 38. European Athletics Indoor Championships über die Bühne.

Apeldoorn ist mit rund 160.000 Einwohnern die elftgrößte Stadt in den Niederlanden und liegt rund 75km östlich von Amsterdam. In der 2008 erbauten Halle gibt es neben der Leichtathletikanlage auch eine 250m-Radrennbahn und Platz für rund 5.000 Zuseher.Seit der Eröffnung wurden dort bereits mehrfach Bahnrad-WM und -EM ausgetragen, sowie Spiele der Volleyball-EM. Nun finden im Omnisport Apeldoorn erstmals die Leichtathletik-Hallen-Europameisterschaften statt.
Insgesamt werden diesmal 606 Sportler aus 45 Nationen mit dabei sein und 27 mal um Gold, Silber und Bronze kämpfen, darunter zwölf Titelverteidiger von der letzten Hallen-EM 2023 in Istanbul, fünf aktuelle Olympiasieger von Paris 2024 und zwölf Weltjahresbeste. Neu im Programm ist die 4x400m-Mixed-Staffel, die erstmals bei einer Hallen-EM ausgetragen wird.(C) EICH Apeldoorn2025

ÖLV mit Septett dabei

Die ÖLV-Sportkommission nominierte nach Ende des Qualifikationszeitraumes und Veröffentlichung des abschließenden „World Rankings“ sieben Athleten für die Hallen-Europameisterschaften. Neben vier „Veteranen“ sind diesmal erfreulicherweise auch drei Debütanten in den Niederlanden mit dabei.

Name Verein Trainer Bewerb
Caroline BREDLINGER Laufteam Bgld Eisenstadt Ursula BREDLINGER 800m
Enzo DIESSL SU Leibnitz Beate HOCHLEITNER 60m Hürden
Endiorass KINGLEY TGW Zehnkampf-Union Roland WERTHNER Dreisprung
Magdalena LINDNER Union St.Pölten Philipp UNFRIED 60m
Verena MAYR Union Ebensee Rudy BOURGUIGNON Fünfkampf
Raphael PALLITSCH Union St.Pölten 1500m
Karin STRAMETZ SU Leibnitz Philipp UNFRIED 60m Hürden

Für alle Bewerbe gab es wie schon in den letzten Jahren wieder zwei Wege sich zu qualifizieren. Entweder über die direkten Limits je Disziplin (European Athletics peilt hier eine Erfüllungsquote von ca. 50% an), oder über das „World Ranking“, über das die jeweiligen Starterfelder dann aufgefüllt werden. Ganz funktioniert die Festlegung der Limits noch nicht, das zeigen die Beispiele 3.000m Männer (alle 24 Teilnehmer mit Limit) und Hochsprung Männer (nur drei Athleten mit Limit).

Strametz und Pallitsch hatten sich direkt qualifiziert, Bredlinger, Diessl, Kingley, Lindner und Mayr schafften den Sprung nach Apeldoorn über das World Ranking, sie hatten in den letzten 12 Monaten fünf (bzw. im Mehrkampf zwei) starke Resultate erzielt und damit genügend Punkte gesammelt.

Zwei Athleten, die das direkte Limit hatten, verzichten auf die Teilnahme an der Hallen-EM. 400m-Läuferin Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) hat nach ausgeheilter Wadenverletzung ihre kurze Hallensaison nach den Staatsmeisterschaften bereits wieder beendet, Sprinter Markus Fuchs (Union St.Pölten) konnte wegen einer Fußverletzung keine Hallensaison bestreiten.

Alle bisherigen Hallen-EM-Teilnahmen heimischer Athleten finden Sie auf der ÖLV-Statistikseite ( –> Internationale Erfolge)

ÖLV-Leistungssportkoordinatorin Beate Taylor zum ÖLV-Team: „Unser siebenköpfiges Team hat sich bei der letzten Generalprobe vergangenes Wochenende, den Hallen-Staatsmeisterschaften in Linz, stark präsentiert und bewiesen, dass sie in Top-Form sind. Unzählige Saisonbestleistungen zeigen, dass die Formkurve stimmt. Wir entsenden ein sehr ausgewogenes Team mit einigen Routiniers und ein paar jungen Athleten, für die es die erste Hallen-EM sein wird. Die Chancen auf Finaleinzüge bzw. Top-10-Platzierungen sind durchaus realistisch. Christian und ich wünschen dem gesamten Team viel Erfolg und spannende Wettkämpfe in Apeldoorn.“

(C) GEPA Pictures

Erstmals wird das ÖLV-Team bei einem Großereignis vom neuen Partner PUMA ausgestattet. Die speziell entworfene Wettkampf-Bekleidung ist zu je 50% in rot und weiß gehalten und findet bei den Athleten großen Anklang.

(C) GEPA Pictures

Caroline Bredlinger – 800m (Geb.dat. 04.04.2001) – PB 2:01,76min (2024) / SB 2:02,11min

Es war das Bild der Hallen-Staatsmeisterschaften in Linz vor wenigen Tagen, als Caroline Bredlinger nach einem grandiosen Solo-Lauf über 800m enttäuscht am Boden kniete. Gerade einmal um 11/100s hatte sie die direkte Norm für die Hallen-EM verpasst, wieder einmal schien die Burgenländerin hauchdünn an ihrem großen Traum, einer Teilnahme an einem internationalen Großereignis, vorbeigeschrammt zu sein. Anders als bei der Hallen-WM und der Freiluft-EM im Vorjahr war ihr aber diesmal das Glück des „World Rankings“ hold und sie schaffte doch noch den Sprung nach Apeldoorn. Somit hat die mehrfache ÖLV-Meisterin nun ihre erste Teilnahme bei einer Hallen-EM fixiert und fährt voll Selbstvertrauen in die Niederlande.

Besonders der Sieg bei den diesjährigen Balkan-Meisterschaften hat der 23-Jährigen viel Auftrieb gegeben und der beeindruckende Lauf in Linz zeigte, was in einem schnellen Rennen mit guten Gegnerinnen zeitmäßig noch drinnen ist. Von der Sechsten der Entrylist bis zu Bredlinger liegen gleich 14 Läuferinnen mit ihrer Saisonbestleistung innerhalb von 1,2 Sekunden, bei einem taktischen Rennverlauf ist für die Trausdorferin eventuell sogar ein Weiterkommen möglich.

„Es ist großartig, dass ich jetzt bei meiner ersten Hallen-EM dabei bin. Welche Zeit in Apeldoorn möglich sein wird ist schwer einzuschätzen, weil ja in den Vorläufen oft taktisch gelaufen wird. Aber ich will mir trotzdem den Einzug ins Semifinale als Ziel setzen, das kann möglich sein. Ich will mich jedenfalls bestmöglich präsentieren und zeigen was ich kann.“

Trainerin Ursula Bredlinger: „In der Vorbereitung hat sich abgezeichnet, dass Caroline sehr gut drauf ist. In den internationalen Rennen konnte sie das noch nicht ganz umsetzen, da war sie manchmal etwas zu vorsichtig oder passiv und hat sich durch Rempeleien rausbringen lassen. Bei den Balkan-Meisterschaften ist ihr das dann besser gelungen und hat ihr viel Selbstvertrauen gegeben. Da hat sie gesehen was sie kann und das hat sie dann auch bei den Staatsmeisterschaften mit ihrem tollen Sololauf gezeigt. Da ich überzeugt bin, dass Caroline noch mehr als die 2:02 kann, ist bei einem optimalen Rennverlauf vielleicht auch das Semifinale möglich.“

Enzo Diessl – 60m Hürden (Geb.dat. 06.06.2004) – PB 7,64s / SB 7,67s

Enzo Diessl ist der „Junior“ im Team, auch er ist zum ersten Mal bei einer Hallen-EM dabei. Sein Stern ging vor zwei Jahren bei der U20-EM auf, als er über die 110m Hürden Gold holte. Letztes Jahr schaffte der Steirer dann gleich den Durchbruch in der allgemeinen Klasse, als er es sowohl zur EM nach Rom als auch zu den Olympischen Spielen nach Paris schaffte und im Laufe der Saison den ÖLV-U23-Rekord gleich mehrfach verbesserte.

Der 20-Jährige hat auch heuer viel vor, mit guten Ergebnissen in Apeldoorn wäre auch eine Qualifikation für die Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing Ende März möglich. In der Freiluftsaison gilt seine ganze Konzentration dann der U23-EM in Bergen, wo der Staatsmeister zum engeren Favoritenkreis zählt, die im September folgende WM in Tokio wäre dann noch die Draufgabe. Jetzt liegt der Fokus des Leibnitzers aber einmal auf der Hallen-EM, auch wenn die Vorbereitung durch eine Muskelverletzung im Dezember nicht perfekt war und der Start in die Wettkampfsaison erst Ende Februar erfolgen konnte. Sollte Diessl in den Niederlanden seine persönliche Bestleistung steigern können, dann sind ein Semifinaleinzug oder im besten Fall sogar das Finale über 60m Hürden möglich.

„Erstes Ziel ist es über die ersten beiden Hürden mehr Ruhe reinzubekommen, an dem haben wir im Training gearbeitet und das muss ich jetzt auch im Rennen umsetzen. Ich war da immer sehr brachial unterwegs und das wirkt sich auf den ganzen Lauf aus, wenn ich das verbessere dann kann ich über die Hürden besser beschleunigen und wir schaffen einen besseren Rennaufbau. Dann wird sicher auch eine schnellere Zeit rausschauen. Mein Ziel ist es jetzt unter 7,60s zu kommen. Es würde mich sehr freuen, wenn ich das und damit den Semifinaleinzug schaffe.“

Trainerin Beate Hochleitner: „Die Saison ist leider ein wenig anders verlaufen als erwartet. Der Aufbau im Herbst war sehr gut, durch eine Technikumstellung haben sich bei Enzo dann im Dezember muskuläre Probleme ergeben. Da haben wir entschieden es ruhig anzugehen und die Sache gleich richtig in den Griff zu bekommen, denn die Freiluftsaison hat heuer eine höhere Priorität als die Hallensaison. Es hat aber therapeutisch sehr gut geklappt und das Training lief wieder sehr gut, daher konnten wir doch die Staatsmeisterschaften laufen und jetzt auch zur EM fahren. Der Druck gleich beim ersten Wettkampf gut performen zu müssen war natürlich schon da, darum haben sich auch ein paar alte Fehler eingeschlichen. Die Zeiten in Linz waren ganz solide, in Apeldoorn muss er im Rennen zeigen, was er technisch im Training schon drauf hat. Er wird riskieren, seine Bestleistung angreifen und damit hoffentlich ins Semifinale aufsteigen.“

Endiorass Kingley – Dreisprung (Geb.dat. 12.06.2002) – PB/SB 16,07m

Viel internationale Erfahrung bei Nachwuchs-Großereignissen bringt Endiorass Kingley mit nach Apeldoorn. Vierter war er bei der U20-EM, Fünfter bei der U20-WM und auch noch Vierter bei der letzten U23-EM, jetzt folgt endlich das internationale Debüt in der allgemeinen Klasse. Dieses hätte der Oberösterreicher bereits letztes Jahr bei der EM in Rom feiern sollen, war er doch dafür qualifiziert, doch eine schwere Verletzung (Sehnenausriss im Becken) beim letzten Sprung vor der EM verhinderte dies. Es folgten Operation und eine lange Pause. Erst im November konnte er wieder etwas schneller laufen. Nach einem halben Jahr ohne Sprünge erfolgten Anfang Dezember die ersten moderaten Mehrfachsprung-Versuche.

Der Linzer scheint jetzt aber wieder ganz der Alte zu sein, oder sogar noch besser als zuvor, wie seine Zubringerwerte zeigen. Begann er die Hallensaison anfangs noch mit verkürztem Anlauf, so feierte er wenig später bei den Hallen-Balkanmeisterschaften sein internationales Comeback und schaffte dort gleich neue persönliche Hallen-Bestleitung. Damit war der Sprung ins Hallen-EM-Teilnehmerfeld geschafft und der 22-Jährige fährt hochmotiviert in die Niederlande, um sich dort weiter zu steigern.

„Die Form ist sehr gut, ich bin gut drauf und international bin ich immer gut gesprungen. Warum sollte ich mir das Finale da nicht als Ziel setzen. Nach der Operation letzten Sommer ist es eigentlich ein kleines Wunder, dass ich schon wieder so gut springen kann und jetzt sogar zur Hallen-EM fahre. Ich bin glücklich jetzt dabei sein zu können, freu mich schon sehr und bin gespannt, was die EM bringen wird.“

Trainer Roland Werthner: „Nach den drei Topplatzierungen von Endi bei internationalen Nachwuchs-Meisterschaften freut es mich sehr, dass er sich jetzt wiederum für eine EM qualifiziert hat. Wir ließen uns nach der OP sehr viel Zeit für einen ordentlichen Heilungsverlauf mit guter Reha. Beim Trainingslager in Teneriffa Anfang Jänner war von der Verletzung und der langen Pause kaum mehr etwas zu merken. Er übertraf sogar seine alten Bestmarken bei den verschiedenen Zubringer-Sprungtests mit kurzem Anlauf. Erst zu diesem Zeitpunkt entschieden wir uns eine moderate Hallensaison ins Auge zu fassen. Mit Platz 15 in der Entry-List ist für Apeldoorn das Erreichen des Finales unser Ziel.“

Magdalena Lindner – 60m (Geb.dat. 14.04.2000) – PB 7,32s (2024) / SB 7,38s

An internationaler Erfahrung mangelt es Magdalena Lindner nicht, mit ihren erst 24 Jahren hat sie bereits unzählige Auftritte bei Großereignissen hinter sich. Und diese können sich durchaus sehen lassen, wie der Semifinaleinzug über 60m bei der Hallen-EM 2021 in Torun zeigt. Auch heuer kam die Niederösterreicherin schnell auf Touren und zeigte reihenweise konstant starke Läufe. Der Ausreißer nach oben fehlt ihr aber noch, der soll jetzt in Apeldoorn kommen.

Bei den Hallen-Staatsmeisterschaften zeigte die Form schon in die richtige Richtung. Mit ihrer Saisonbestleistung von 7,38s blieb die St. Pöltnerin nur um 6/100s über ihrer PB von 7,32s. Im Sprint ist bei Großereignissen in den Vorläufen immer viel möglich, da manche Athleten mitunter noch nicht „munter“ sind und die Heats „verschlafen“. Steigert sich Lindner schon bei ihrem ersten Auftritt in den Niederlanden noch einmal, dann ist eventuell sogar ein Einzug ins Halbfinale möglich, bei der letzten Hallen-EM vor zwei Jahren waren dafür exakt 7,38s notwendig.

„Ich freu mich wieder bei einer EM dabei zu sein. Die Staatsmeisterschaften waren sicher ein Schritt in die richtige Richtung, mein Ziel ist es in Apeldoorn noch einmal schneller zu laufen. Ich bin sicher gut in Form, jetzt muss ich alles aus dem Training auch gut im Rennen umzusetzen. Ich freu mich jedenfalls noch ein oder sogar zwei Rennen laufen zu können und hoffentlich noch schneller zu werden.“

Trainer Philipp Unfried: „Leni hat bessere Zubringerleistungen als letztes Jahr, sie ist auch technisch besser geworden. Die Hallensaison war sehr stabil, aber ich warte jetzt auf einen Schritt nach vorne, weil ich überzeugt bin, dass sie mehr drauf hat. Sie ist athletisch sicher besser geworden und kann sicher in einem Bereich von 7,35 laufen.“

Verena Mayr – Fünfkampf (Geb.dat. 01.02.1995) – PB 4.637 Pkt. (2019) / SB — 

Wie so oft ist der ÖLV auch diesmal wieder bei einem Großereignis mit einer Mehrkämpferin vertreten, Verena Mayr nimmt diesmal diese Rolle ein. Auch bei den letzten Hallen-Weltmeisterschaften 2024 in Glasgow war sie im Fünfkampf angetreten und hatte den hervorragenden sechsten Platz erreicht. Auch an Indoor-Europameisterschaften hat die Oberösterreicherin sehr gute Erinnerungen, 2019 hat sie ebenfalls in Glasgow ihre bisherige Fünfkampf-Bestleistung von 4.637 Punkten aufgestellt, nach 2017 in Belgrad ist es nun bereits ihre dritte Kontinentalmeisterschaft unter dem Hallendach.

Nur vierzehn Athletinnen umfasst das Teilnehmerfeld im Fünfkampf, allein schon die Qualifikation war eine so hohe Hürde wie in keiner anderen Disziplin. Ausschlaggebend für die gute Position der seit kurzem 30-Jährigen im World-Ranking waren dafür ihre guten Ergebnisse in der Vorsaison, den in diesem Winter hat sie noch keinen Mehrkampf bestreiten können. Zwar verlief die Vorbereitung bis zum Trainingscamp im Jänner hervorragend, dann schlug allerding der Grippevirus zu, die geplanten Starts bei Fünfkämpfen in Aubiere (FRA) und bei den Mehrkampf-Staatsmeisterschaften mussten abgesagt werden. Die Einzel-Staatsmeisterschaften Ende Februar bestritt die Linzerin somit auch direkt aus dem Training heraus um die Vorbereitung auf Apeldoorn nicht zu unterbrechen. Von den vierzehn Teilnehmerinnen haben nur zwei eine bessere persönliche Bestleistung als Mayr. In ihrem Bereich liegt das weitere Feld relativ knapp beisammen, für Spannung ist also gesorgt.

„Da es mein erster Hallen-Fünfkampf in dieser Saison ist, kann man schwer einschätzen wie es sein wird. Die ganze Saison ist wegen der Erkrankungen nicht wie geplant verlaufen, bei den Staatsmeisterschaften war ich sicher noch nicht bei 100%. Mit den letzten Trainings ist aber die Spritzigkeit wieder gekommen und ich fühle mich wieder besser. Ich werde am Wettkampftag in jeder Disziplin das Bestmögliche abrufen und versuchen mich überall gegenüber letzter Woche zu steigern. Über Punkte und Platzierung habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, das ist im Mehrkampf immer schwer vorherzusagen.“

Trainer Rudy Bourguignon: „Wir freuen uns schon sehr auf die EM, auch wenn wir den Aufbau mehrfach wegen Verenas Erkrankungen ändern mussten. Ihre Form war nach dem Trainingscamp Anfang Jänner schon richtig gut, da ging durch die Unterbrechung des Trainings dann leider einiges verloren und es ging sich auch kein Fünfkampf aus. Dadurch haben wir den Fokus der Vorbereitung ganz auf die internationalen Großereignisse Hallen-EM und Hallen-WM Ende März gelegt, damit sie dort dann ich Hochform ist und die Staatsmeisterschaften nur als besseres Training gesehen. Mit ihrer Erfahrung wird sie trotz der schwierigen Umstände aber sicher nicht nervös werden, sie freut sich schon sehr für Österreich an den Start zu gehen und ist hochmotiviert.“

Raphael Pallitsch – 1500m (Geb.dat. 18.12.1989) – PB/SB 3:36,34min

Seine bisher einzige Hallen-EM bestritt Raphael Pallitsch vor 14 Jahren, 2011 war er in Paris als 21-Jähriger über die 800m mit dabei. Dann folgte die lange Schaffenspause, jetzt hat er in den letzten beiden Jahren aber mit WM, EM und Olympischen Spielen auf seiner neuen Paradestrecke 1500m vieles nachgeholt. Der Burgenländer, der auch sein eigener Trainer ist, befindet sich weiter im Höhenflug, wie sein erst vor wenigen Wochen weiter verbesserter ÖLV-Rekord über diese Distanz zeigt. Nach seinem Rekordlauf sagte der aktuelle Hallen-Staatsmeister alle weiteren Meeting-Starts ab, um sich gezielt auf Apeldoorn vorbereiten zu können.

In Linz absolvierte der mittlerweile 35-Jährige zwei EM-Tests, erst mit einer grandiosen Vorstellung über die 3.000m-Überdistanz, wo er sich knapp an den ÖLV-Rekord heranarbeitete, dann mit einem sehenswerten Endspurt über die 1500m. Geht es nach dem Oggauer, dann sollte bei der Hallen-EM der Einzug ins Finale der Top-12 möglich sein, nach Rang 6 bei der Freiluft-EM in Rom 2024 ist ihm das sicher zuzutrauen, auch wenn die Dichte und das Niveau gerade in diesem Bewerb enorm ist.

„Mein klares Ziel für die Hallen-EM ist der Einzug ins Finale. Dafür müsste ich mich gegenüber der Entry-List deutlich steigern und über mich hinauswachsen. Das traue ich mir aber zu, denn mein Leitsatz ist „träume groß“. Mit dieser Entschiedenheit werde ich den Wettkampf angehen. Wenn das klappt dann könnte es zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres eine Top-10-Platzierung in der vielleicht dichtesten Disziplin in Europa geben, das ist mein Ziel. Es wird spannend und sicher eine riesige Aufgabe für mich, aber ich möchte mich jedenfalls bestmöglich präsentieren.“

Karin Strametz – 60m Hürden (Geb.dat. 18.04.1998) – PB 8,00s (2024) / SB 8,09s

Nach einigen schwierigen Jahren mit mehreren Verletzungen fand Hürdensprinterin Karin Strametz letzten Winter bei der Hallen-WM in Glasgow wieder in die Erfolgsspur zurück. Mit neuer PB von 8,00s über die 60m Hürden verpasste sie den Finaleinzug nur um 5/100s und belegte den hervorragenden 13. Platz. Ebenso erfolgreich verlief die Freiluft-EM in Rom letztes Jahr, wo die neue PB von 12,87s über 100m Hürden sogar für Rang 10 reichte. Die Olympiaqualifikation verpasste 26-Jährige zwar knapp, der Boden für eine starke Hallensaison 2025 schien aber bereitet.

Die Leibnitzerin absolvierte auch eine starke Vorbereitung im Herbst, bis zu Weihnachten erst ein Gleitwirbel kein gezieltes Training zuließ und kurz nach den ersten beiden Wettkämpfen eine schwere Grippe sie für eine Woche ins Krankenbett zwang. Nach der Genesung zeigt die Formkurve jetzt aber wieder steil nach oben. Mit ihrer Erfahrung sollte Strametz auch in Apeldoorn abliefern und in Richtung der 8-Sekunden-Schallmauer oder sogar darunter laufen können. Das Ziel Semifinale der Top-16 oder sogar Finale ist aber sicher kein leichtes, der Frauen-Hürdensprint hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und die Trauben hängen hoch.

„Ich möchte bei der EM das abrufen, was ich nach der Erkrankung mittlerweile wieder draufhabe. Es soll auf alle Fälle eine Saisonbestleistung werden, wenn möglich sogar PB, das ist das Ziel. Das werde ich wahrscheinlich auch brauchen, wenn ich weiterkommen will. Zuerst muss ich mich aber darauf konzentrieren was ich machen muss um schnell zu laufen, vor allem das richtige attackieren der ersten Hürde und die richtige Position, dann ergeben sich gute Zeiten ganz von alleine. Mental bin ich gut drauf und bin überzeugt schneller laufen zu können als bei den Staatsmeisterschaften. Fürs Finale brauche ich eine richtig schnelle Zeit, es ist aber nicht ganz unmöglich, das hängt aber natürlich auch viel von den Gegnerinnen ab.“

Trainer Philipp Unfried: „Der Herbst ist unfassbar gut gelaufen, Karin war soviel stärker als vor einem Jahr. Dann sind uns halt einige Dinge in der Vorbereitung dazwischengekommen, das hat uns immer wieder zurückgeworfen. Darum war die Saison leider kürzer als geplant. Aber mit den letzten Wochen bin ich jetzt sehr zufrieden, denn da ist Karin zu alter Stärke zurückgekehrt und hat sich sehr gut entwickelt. Sie sollte in Apeldoorn ungefähr an ihre PB von 8,00s heranlaufen können, wofür das reicht wird man erst sehen, denn in diesem Bereich geht es sehr knapp her.

Zeitplan der ÖLV-Athleten bei der Hallen-EM in Apeldoorn

Datum Ortszeit Bewerb AthletIn
06.03. (DO) 19:55

20:50

21:17

1500m (VL)

60m Hürden (VL)

60m Hürden (VL)

Pallitsch

Strametz

Diessl

07.03. (FR) 10:15

13:40

13:45

14:05

 

21:15

21:43

21:53

800m (VL)

Dreisprung (Q)

60m Hürden (SF)

60m Hürden (SF)

 

1500m (EL)

60m Hürden (EL)

60m Hürden (EL)

Bredlinger

Kingley

Strametz

Diessl

 

Pallitsch

Strametz

Diessl

08.03. (SA) 18:40

19:53

Dreisprung (F)

800m (SF)

Kingley

Bredlinger

09.03. (SO) 09:00

09:50

12:00

12:21

 

15:10

16:05

16:33

18:03

18:37

60m Hürden (5-Kampf)

Hochsprung (5-Kampf)

60m (VL)

Kugel (5-Kampf)

 

Weitsprung (5-Kampf)

60m (SF)

800m (EL)

800m (5-Kampf)

60m (EL)

Mayr

Mayr

Lindner

Mayr

 

Mayr

Lindner

Bredlinger

Mayr

Lindner

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 ÖLV-Flickr-Album  (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Soňa Maléterová)

Die Hallen-EM im TV

ORF SPORT+ überträgt die EM zur Gänze live bzw. zeitversetzt und im Livestream auf ORF ON. Kommentatoren sind Thomas König und Thomas Österle-Leitzinger.

Donnerstag, 6. März

18.15 – 20.00 Uhr: LIVE
21.15 – 22.00 Uhr: LIVE

18.15 – 21.55 Livestream auf ORF ON

Freitag, 7. März

09.35 – 14.30 Uhr: LIVE
01.00 – 03.00 Uhr: zeitversetzt (Abendsession)

18.45 – 22.00 Livestream auf ORF ON

Samstag, 8. März

13.00 – 14.00 Uhr: zeitversetzt (Vormittagssession)
19.00 – 20.00 Uhr: LIVE

09.55 – 13.00 Livestream auf ORF ON
18.35 – 21.55 Livestream auf ORF ON

Sonntag, 9. März

08.55 – 10.25 Uhr: LIVE
15.00 – 15.30 Uhr: LIVE
16.45 – 17.00 Uhr: LIVE
19.30 – 20.00 Uhr: zeitversetzt (Abendsession)

08.55 – 13.20 Livestream auf ORF ON
15.05 – 19.00 Livestream auf ORF ON

(Stand vom 26.2., kurzfristige Änderungen möglich)

Fotos: © EICH Apeldoorn2025, © ÖLV/Giancarlo Colombo, @wolf.amri, © GEPA Pictures

Quelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband
Prinz-Eugen-Straße 12
A-1040 Wien

author: GRR