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2017

Andreas Vojta (team2012.at) 3000 m ©Österreichischer Leichtathletikverband - ÖLV/GEPA

ÖLV – Vorschau auf die Hallen-EM 2017 in Belgrad

By GRR 0

Von Freitag, 3. März bis Sonntag, 5. März 2017 gehen in der Kombank Arena in Belgrad, Serbien, die 34. Leichtathletik Hallen-Europameisterschaften über die Bühne.

Der Österreichische Leichtathletik-Verband ist mit einem achtköpfigen Team vertreten. In der Reihenfolge des Antretens sind dies:

Ivona Dadic (Union St.Pölten) Fünfkampf
Verena Preiner (Union Ebensee) Fünfkampf
Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) 60m Hürden und 60m
Ekaterina Krasovskiy (DSG Volksbank Wien) Hochsprung
Julian Kellerer (LAC Klagenfurt) Dreisprung
Andreas Vojta (team2012.at) 3000 m
Dominik Distelberger (UVB Purgstall) Siebenkampf
Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 60 m

Insgesamt werden 567 Athleten aus 49 Nationen in Belgrad an den Start gehen. Das größte Team stellt wie so oft Deutschland mit 47 Sportlern. Mit den 8 nominierten Leichtathleten liegt der ÖLV genau im Schnitt seiner bisherigen Teamgrößen bei Hallen-Europameisterschaften.

Alle bisherigen Teilnahmen heimischer Athleten finden Sie unter diesem Link:
https://www.oelv.at/lists/international_successes.php?Year=&competitionType=16&association=5

ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler zu den Aussichten des rot-weiß-roten Teams: „Wir haben diesmal ein junges, aber trotzdem erfahrenes Team in Belgrad. Fast alle unsere Athleten waren schon mehrfach bei internationalen Großereignissen dabei. Es freut mich vor allem, dass die Mehrkämpfer ihre positive Entwicklung der Freiluftsaison fortsetzen konnten und sich auf der Europa-Bühne etablieren. Ich bin überzeugt, dass dieses Team zwei Top-10-Plätze erreichen kann, womit wir eine deutliche Steigerung zu den letzten Hallen-Europameisterschaften hätten“.

Erfreulich ist sicher, dass es viele neue Gesichter im Team gibt. Andererseits sind die bestplatzierten Athleten der letzten Hallen-EM in Prag (2015) aus diversen Gründen nicht dabei. Mit Jennifer Wenth (verletzt), Kira Grünberg (Karriereende nach schwerer Verletzung), Lukas Weißhaidinger (kein Kugelstoßen mehr), Brenton Rowe (verletzt) und Andreas Rapatz (Karriereende) ist doch ein erheblicher Aderlass zu verzeichnen.

Das ÖLV-Team in Belgrad im Detail:
Ivona Dadic – Fünfkampf (Geb.dat. 29.12.1993)
Österreichs Leichtathletin des Jahres feierte 2016 mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Freiluft-EM in Amsterdam ihren größten Erfolg. Da aber Verletzungen und Operationen bei den letzten beiden Hallen-Europameisterschaften ein Antreten verhinderten, feiert Ivona Dadic ihr Debut unter dem internationalen Hallendach. Mit 4520 Punkten konnte sie erst vor wenigen Wochen einen neuen Fünfkampf-Rekord aufstellen, danach folgten noch weitere Bestleistungen in Einzelbewerben. Zuversicht auf einen tollen Wettkampf ist also angesagt.

Ziele: „Meine Saison hat mit einigen Einzel-Bestleistungen und einer Bestleistung im Fünfkampf gut angefangen. Ich bin in einer guten Form und bin im Aufbau ohne Verletzungen durchgekommen, was sehr wichtig war. Ich freue mich richtig auf die EM, jetzt sind es nur noch ein paar Tage, dann geht es los und dann will ich dort richtig Gas geben. Zufrieden wäre ich, wenn ich mit vielen Punkten im Koffer nach Hause reise“.

Trainer Philipp Unfried: „Die Vorbereitung ist gut verlaufen und die Ergebnisse in der Hallensaison waren sehr gut. Ich denke die Form stimmt. Jetzt gilt es fokussiert in jeden einzelnen Bewerb zu gehen, das abzurufen was sie drauf hat und nicht zu früh mit der Punkterechnerei zu beginnen. Das kommt frühestens vor dem 800m Lauf“.
Verena Preiner – Fünfkampf (Geb.dat. 01.02.1995)

Mehrkämpferin Verena Preiner hat trotz ihrer Jugend schon mehrere internationale Großereignisse in den Beinen. U20-WM 2014 (9.Platz), U23-EM 2015 (4.Platz), EM 2016 (7.Platz). Die Qualifikation für die Hallen-EM war damit nur die Fortsetzung einer kontinuierlichen Leistungsentwicklung. Das Limit schaffte sie mit dem Mitte Jänner aufgestellten zwischenzeitlichen Fünfkampf-Rekord von 4486 Punkten, der sie auf Rang 4 in der europäischen Saison-Bestenliste brachte. Auch bei der Oberösterreicherin gab es danach noch weitere Steigerungen in Einzeldisziplinen (60m Hürden, Kugelstoß).

Ziele: „Nachdem die Hallensaison für mich bisher toll verlaufen ist, freue ich mich erstmals bei einer Hallen-EM dabei zu sein. Ich werde in jeder Disziplin mein Bestes geben, damit ich am Freitagabend mit meiner Leistung zufrieden sein kann. Über die Top 10 würde ich mich in jedem Fall freuen, das hängt aber auch von der starken Konkurrenz ab“.
Trainer Wolfgang Adler: „Für mich ist es eine Auszeichnung, dass ich meine Athletin im Elitefeld der europäischen Mehrkämpferinnen betreuen darf. Abgesehen von zwei, drei Athletinnen sind alle recht dicht beisammen, wenn Verena ihre bisher gezeigten Leistungen abrufen kann, bin ich zufrieden“.

Stephanie Bendrat – 60m Hürden / 60m (Geb.dat. 05.03.1991)
Vor einem Jahr war Steffi Bendrat Österreichs einzige Vertreterin bei der Hallen-WM in Portland/USA, wo sie über die 60m Hürden Rang 13 belegte. In dieser Saison zeigte sie viele Läufe auf hohem Niveau und blieb gleich fünf Mal unter dem Limit (8,24s), Saisonbestleistung waren 8,15s. Der Ausreißer nach oben war noch nicht dabei, den hat sie sich hoffentlich für die EM aufgehoben. Die Salzburgerin wird als einzige ÖLV-Athletin in Belgrad in zwei Bewerben an den Start gehen, da sie auch den 60m-Sprint bestreiten wird. Hier hat sie das Limit (7,42s) bereits im Vorjahr erbracht und ist daher startberechtigt.

Ziele: „Das Starterfeld über die Hürden ist wie gewohnt sehr stark. Trotzdem versuche ich locker zu bleiben und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Von dem grippalen Infekt der letzten Woche habe ich mich wieder erholt, körperlich bin ich wieder in Topform. Jetzt heißt es Gas geben und die Hürden voll attackieren. Für eine Teilnahme über 60m habe ich mich entschieden, weil ich jede Chance nutzen möchte um auf internationalem Boden Erfahrung zu sammeln. Ich freue mich auf den Start und werde versuchen die Zeit von der Staatsmeisterschaft (7,54s) zu verbessern“.

Trainer Philipp Unfried: „Wir haben seit den Staatsmeisterschaften noch intensiv an der Phase 1. bis 3. Hürde gearbeitet, da hatte sie heuer immer wieder Probleme. Die Läufe in der Hallensaison waren gut, jedoch immer mit Fehlern. Ich hoffe, dass sie in Belgrad einmal alles zusammenbauen kann, dann sollte sie ihre Saisonbestleistung verbessern können“.
Ekaterina Krasovskiy – Hochsprung (Geb.dat. 13.07.1984)

Nach vielen vergeblichen Anläufen hat es für Ekaterina Krasovskiy (geb. Kuntsevich) endlich geklappt. Immer wieder wurde sie in den letzten Jahren von kleineren Verletzungen zurückgeworfen, doch heuer zeigte sich die Wienerin mit 1,89m so stark wie schon lange nicht. Für Coach Roland Gusenbauer schließt sich hiermit auch der Kreis. Er war schon 1970 vor 47 Jahren bei der 1. Hallen-EM in Wien als Trainer seiner Frau Ilona Gusenbauer dabei, als diese den Titel im Hochsprung holte.

Ziele: „Mein Ziel ist 1,92m zu springen und das Finale zu erreichen. Dazu muss ich locker bleiben, das ist das Wichtigste. Ich weiß, dass ich das springen kann, ich muss nur selbstbewusst sein“.

Trainer Roland Gusenbauer: „Katy geht zuversichtlich in ihren ersten großen Wettkampf. Sie ist topfit. Sorgen bereitet ihr der Anlauf. Zum Unterschied zu Wien liegt der Belag auf einem Unterbau und nicht direkt auf dem Hallenboden. Wenn die Umstellung klappt, dann sollte das Erreichen des Finales möglich sein“.

Julian Kellerer – Dreisprung (Geb.dat. 22.08.1989)
Ähnliches wie für seine Hochsprung-Kollegin gilt auch für Julian Kellerer. Immer dann, wenn der Durchbruch zum Greifen nahe schien, stoppte eine Verletzung den Kärntner. Ein Trainerwechsel verbunden mit der Umstellung der Trainingsbelastungen scheint jetzt den
gewünschten Erfolg gebracht zu haben. Mehrfache Steigerungen der persönlichen Bestleistung in dieser Hallen-Saison auf 16,30m belegen das eindrucksvoll. Zehn Jahre nach der U20-EM 2007 (Weitsprung – 13.Platz) debütiert er nun in der allgemeinen Klasse auf internationalem Parkett.

Ziele: „Mein Wunschziel ist natürlich das Finale zu erreichen. Allerdings habe ich seit längerem leichte Knieprobleme und konnte daher nur eingeschränkt trainieren, also realistisch gesehen wäre ich sehr zufrieden, wenn ich im Bereich meiner Bestleistung von 16,30m springen könnte. Ich bin natürlich top motiviert, werde alles geben und freue mich schon auf die sicher tolle Atmosphäre“.

Trainer Philipp Unfried: „Julian ist sehr konstant über 16m gesprungen. Das ist eine gute Ausgangsbasis für die Qualifikation. Außerdem hat er bei den Staatsmeisterschaften vor allem mit dem letzten Sprung gezeigt – der zwar knapp ungültig war – dass er wirklich sehr weit springen kann. Auch hier gilt, im Vorfeld nicht zu viel Rechnen und Grübeln, sondern konzentriert an die Sache herangehen“.

Andreas Vojta – 3000 Meter (Geb.dat. 09.06.1989)
Bereits zum vierten Mal in Folge ist Andreas Vojta (team2012.at) bei einer Hallen-EM am Start. Seine bisherige Ausbeute: 2011 – 1500m 21. Platz, 2013 – 1500m 14.Platz, 2015 – 3000m 24.Platz. Diesmal hat er, wie schon 2015 in Prag, das Limit sowohl über 1500m als auch 3000m geschafft. In Belgrad wird der Niederösterreicher allerdings nur über die längere der beiden Distanzen an den Start gehen, auf der er eine Zeit von 7:55,83min zu Buche stehen hat.

Ziele: „Ich habe mich nun entschieden wie schon vor zwei Jahren über 3000m zu starten. Bei meinen Wettkämpfen habe ich gemerkt, dass sich diese Distanz momentan besser als die 1500m anfühlt und ich auch von der Leistung her noch einiges Potential sehe. Einerseits denke ich, dass die letzte Spritzigkeit im sehr dichten 1500m Starterfeld noch nicht vorhanden ist, ich aber auch gemerkt habe, dass ich meine Endschnelligkeit über die 3000m besser ausspielen und daher in einem womöglich taktischen 3000m Lauf mehr „ausrichten“ kann. Ziel für mich ist auf alle Fälle der Einzug ins Finale, der sicherlich möglich ist, wenn ich taktisch klug laufe und am Ende meine Stärken ausspiele. Erst wenn dieser erste, wichtige Schritt geschafft ist werde ich mir einen Kopf über den Endlauf machen, dort ist dann, wie man es von Meisterschaften gewohnt ist, quasi für jeden alles möglich!“

Trainer Wilhelm Lilge: „Andreas muss über die 3000m nur das abrufen, wozu er derzeit in der Lage ist, das heißt alles richtigmachen, vor allem in taktischer Hinsicht und wie um sein Leben kämpfen bis zur Ziellinie. Ein EM-Vorlauf, in dem man nicht haushoher Favorit ist, verzeiht keinen Fehler. Die Leistungen der Anderen können wir nicht beeinflussen. Er muss auf der Basis seiner Erfahrung das Feld jederzeit "lesen" können, sich entsprechend einordnen und im entscheidenden Moment an der richtigen Stelle sein und richtig handeln. Und nicht stürzen

author: GRR

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