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08
2017

Verena Preiner holt Siebenkampf-Gold bei der Universiade ©Österreichischer Leichtathletikverband - ÖLV

ÖLV – Verena Preiner holt Siebenkampf-Gold bei der Universiade 2017 – Sarah Lagger und Severin Chum holen Mehrkampf-Titel

By GRR 0

Im Rahmen der 29. Sommer Universiade in Taipei / Taiwan gab es heute die erste Medaille für Österreich zu bejubeln. Verena Preiner gewann den Siebenkampf überlegen mit 6.224 Punkten und hatte damit am Ende 389 Zähler Vorsprung auf die zweitplatzierte Alysha Burnett (AUS). Rang 3 ging an Noor Vidts (BEL).

Die Oberösterreicherin übertraf damit zum dritten Mal in ihrer Laufbahn die 6.000-Punkte Marke und blieb trotz der widrigen äußeren Umstände nur 8 Zähler unter ihrer Bestleistung von der U23-EM im Juli.

Die bislang letzte Goldmedaille einer weiblichen ÖLV-Athletin bei der Studenten-WM datierte aus dem Jahre 1970, als Maria Sykora den 400m-Laif gewann.
Siebenkampf-Gold für Verena Preiner

Österreichs Mehrkämpferinnen haben für ein weiteres Highlight im Jahr 2017 gesorgt. Verena Preiner (Union Ebensee) setzte ihre großartige Serie fort und holte sich nach dem ÖLV-Hallen-Fünfkampf-Rekord, Rang 6 bei der Hallen-EM, Silber bei der U23-EM, einem tollen Wettkampf bei der WM in London nun zum Abschluss der Saison noch Gold im Siebenkampf bei der Universiade. Umso beachtlicher ist ihre Leistung in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Trainer Wolfgang Adler diesmal aus privaten Gründen nicht dabei sein konnte, gerade im Mehrkampf ein wichtiger Faktor.

Die 22-jährige startete ganz ausgezeichnet in den Wettkampf. Mit 13,90s lief sie über die 100m Hürden trotz 1,4m/s Gegenwind die schnellste Zeit im Feld. Im Hochsprung gelang ihr gleich der nächste Paukenschlag, mit 1,77m verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung um nicht weniger als 5cm. Mit 13,32m im Kugelstoßen übernahm die Oberösterreicherin dann nach drei Disziplinen wieder die Führung, die sie als Schnellste über die 200m mit 24,82s auf 141 Punkte ausbaute. Gesamt stand sie damit bei 3.586 Zählern, was sogar um 34 Punkte über ihrem WM-Zwischenergebnis aus London lag. Auch beim letzten Bewerb des Tages war der starke Wind ein Spielverderber, nach einer Verschiebung des Laufes um 15 Minuten bließ er den Athletinnen immer noch mit 3,4 m/s ins Gesicht.

"Die Hürden waren ganz ok, mit der Zeit bin ich bei dem böigen Wind auch zufrieden. Über den Hochsprung und die neue Bestleistung habe ich mich sehr gefreut, es läuft sehr gut. Es ist ziemlich heiß und ich muss schauen Kräfte zu sparen. Die Kugel hab ich heute leider nie richtig getroffen, dafür ist die Weite ganz ok. Mit dem 200er bin ich in Anbetracht der Umstände sehr zufrieden, vor allem da die Vorbereitung mit der Wartezeit ziemlich schwierig war".

Auch Tag 2 begann mit einer tollen Leistung. Mit 5,94m (-0,2) im dritten Versuch des Weitsprungs blieb die Sport-Studentin nur um 12cm unter ihrer Bestleistung und lag weiter in Führung. Bei teilweise heftigem Regen gelang auch der Speerwurf mit der größten Weite des Tages – 48,61m – ausgezeichnet. Im abschließenden 800m-Lauf gab die Oberösterreicherin noch einmal richtig Gas und lief in 2:09,35min neue persönliche Bestleistung. Gesamt ergab das 6.224 Punkte und den Sieg im Siebenkampf.
 
"Ich habe mir heute nicht ganz so leichtgetan, weil ohne meinen Trainer Wolfgang Adler fehlt mir etwas die Sicherheit was die Länge des Anlaufes betrifft. Ich musste den Anlauf immer wieder etwas verlängern, habe das aber dann ganz gut gemeistert und bin mit der Weite sehr zufrieden. Speer war, wie ich es mir erhofft habe, ganz gut, die 48m im ersten Versuch haben mich sehr gefreut. Ich wollte dann noch etwas drauflegen, aber das ist dann nicht so aufgegangen. Die 800 Meter sind meine Lieblingsdisziplin, es war hart, aber unter 2:10 ist cool.

Ich freue mich irrsinnig über die Goldmedaille und dass ich fast meine Mehrkampf-Bestleistung erreicht habe. Vor allem da die Zeiten bei den Läufen wegen des starken Gegenwindes ja nicht optimal waren. Es ist ein toller Saisonabschluss für mich. Ich bedanke mich bei meinem Trainer Wolfgang Adler und meinen Teamkollegen, die mich hier unterstützt haben. "

Sarah Lagger und Severin Chum holen Mehrkampf-Titel

Dieses Wochenende fanden im Universitätssportzentrum Innsbruck die österreichischen Meisterschaften im Mehrkampf statt. Die Bedingungen waren größtenteils perfekt, nur am Samstagabend kam es zu heftigen Gewittern, die den Organisatoren und Athleten alles abverlangten.

Frauen Siebenkampf:
Der Siebenkampf der der Frauen war durch die Abwesenheit von Ivona Dadic (Saison bereits beendet) und Verena Preiner (Universiade) eine deutliche Angelegenheit für Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union). Die Kärntnerin zeigte aber trotz fehlender Konkurrenz einen engagierten Mehrkampf und holte sich mit 5.891 Punkten überlegen ihren ersten Staatsmeistertitel im Siebenkampf der allgemeinen Klasse.

Vor allem der Hochsprung mit 1,78m gelang ihr ausgezeichnet, hier blieb sie nur 1cm unter ihrer Bestleistung. Silber ging an U20-Meisterin Andrea Obetzhofer (TS Raika Schwaz, 5.013p), Bronze an U23-Siegerin Sigrid Portenschlager (DSG VB Wien / 4.988p)
Sarah Lagger nach ihrem Wettkampf: „Ich bin mit meinem Mehrkampf richtig zufrieden, weil es ja am Ende der Saison ist und ich auch nach der U20-EM ein wenig im Ferienmodus war. Hochsprung und 200 waren gestern richtig gut, heute auch Weitsprung und Speer. Beim 800er habe ich schon etwas die fehlenden Läufe gemerkt.“

U23 weiblich
Sigrid Portenschlager siegte deutlich vor Lisa Felderer (TS Raika Schwaz, 4587p) und Katharina Haberditz (TS Raika Schwaz, 3566p).

U20 weiblich
Andrea Obetzhofer zeigte in ihrem ersten Mehrkampf nach längerer Verletzungspause dass sie auf dem Weg zurück ist. Nicht weit zurück ging Silber an Isabel Posch (TS Lustenau, 4907p).

Männer Zehnkampf:
In Abwesenheit von Dominik Distelberger (Pause nach Achillessehnenreizung) und Felix Schmid-Schutti, dem Meister der letzten beiden Jahre, kam es zum erwarteten Dreikampf zwischen Severin Chum (ATG) und den beiden U23-Athleten Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) und Lukas Reiter (LAG Genböckhaus Ried). Die Führung wechselte dabei mehrfach, am Ende waren die Drei nur durch 138 Punkte getrennt. Den Sieg holte sich schlussendlich, zum zweiten Mal nach 2013, Severin Chum mit 6.816 Punkten vor Dreisprungspezialist Manuel Kronsteiner (6773p), und Lukas Reiter (6678p).

Der steirische Staatsmeister zu seiner Leistung: „Es war mein Ziel den Titel zu holen. Am ersten Tag sind mir Weitsprung und Kugel sehr gut gelungen, mit dem 100er war ich nicht ganz zufrieden. Am Tag zwei war Stabhoch super, da war ich sehr zufrieden damit und war dann sehr motiviert den Sieg noch zu holen. Im 1500er haben wir dann gerechnet was notwendig ist und es hat geklappt.“

Männer U23:
Gold und Silber holten sich in dieser Kategorie Philipp Kronsteiner und Lukas Reiter. Mitfavorit Mario Seyser (ATSV Ternitz) musste verletzt aufgeben, Peter Kobinger (ATG) gewann Bronze mit 6070 Punkten.

Männer U20:
Starke Vorstellung von Florian Maier (Union Salzburg), er gewann mit 6.833 Punkten und konstant guten Leistungen in allen Disziplinen. Die weiteren Podestplätze sicherten sich Stabhochsprung-Spezialist Riccardo klotz (ATSV Innsbruck, 6589p) und Jakob Mandlbauer (ATG, 6512p). Favorit Leon Okafor (TGW Zehnkampf Union) zeigt zwar mit 1,97m einen starken Hochsprung, war aber durch eine Verletzung gehandicapt und konnte zum 2. Tag nicht mehr antreten.

Im Rahmen dieser Wettkämpfe wurden auch die österreichischen Meisterschaften in den Langstaffeln der Klasse U20 ausgetragen.

Männer U20 3×1.000m
1. ULC Riverside Mödling (Passler Paul; Tobler Marcel, Schwaiger, Nicolas)
2. Sparkasse SG Götzis (Kerschbaumer Tobias; Harrer Laurin; Schüßling, Marcel)
3. LTU Graz (Steidl Kilian; Schmidt Jakob; Hafner, Philipp)

Frauen U20 3x800m
1. LAC Klagenfurt (Elbischger Selina; Kurath Stefanie; Wohlfahrt, Cornelia)
2. KSV Alutechnik (Wundsam Maureen; Maggele Lara; Treitler Anja)
3. LCAV Jodl Packaching (Muss Amelie; Croll Laura; Deisenhammer Larissa)
 
Georg Franschitz
ÖLV Pressesprecher

author: GRR

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