Sarah Lagger holt Bronze im Siebenkampf ©ÖLV/van Leeuwen
ÖLV – U20-Europameisterschaften in Grosseto/ITA – Tag 2 und 1 – Sarah Lagger holt Bronze im Siebenkampf, Traxler und Schmid im Finale
Am zweiten Tag der 24. Junioren-Europameisterschaften (U20) der Leichtathletik in Grosseto/ITA gab es die 13. ÖLV-Medaille in der Geschichte dieser Wettkämpfe.
Siebenkampf: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) startete gleich mit einem Paukenschlag in den zweiten Wettkampftag. 6,21m (+1,3) bedeuteten Rang 2 in dieser Disziplin und ein deutliches Aufholen auf die Spitze des Siebenkampfes. leider gingen im Speerwurf wieder einige Punkte verloren, mit 44,02m blieb die Kärntnerin etwas unter ihren Möglichkeiten, schob sich aber trotzdem auf Rang 3 vor.
Im finalen 800m-Lauf ließ die amtierende U20-Weltmeisterin nichts mehr anbrennen und hielt die hinter ihr platzierte Britin Niamh Emerson auf Abstand. 2:13,10min brachten weitere 911 Zähler fürs Punktekonto, das auf abschließende 6.083 Punkte und damit neuen ÖLV-U20-Rekord anwuchs (bisher 6012 Götzis 2017). Damit setzte Sarah Lagger auch ihre beeindruckende Serie fort und holte mit Bronze ihre bereits vierte Medaille bei internationalen Großereignissen. Detail am Rande: Sarah Laggers Trainer, Georg Werthner, hat bei der U20-EM 1975 im Zehnkampf Silber geholt.
Den Sieg holte sich Alina Shukh (UKR) mit 6.381 Punkten vor der Halbzeitführenden Geraldine Ruckstuhl (SUI / 6.357 Pkt.). Beide Athletinnen sind bereits Vollprofis, wohingegen Sarah Lagger noch zur Schule geht und ihr Trainingsaufwand daher deutlich geringer ist.
"Der Weitsprung war richtig cool heute, Speerwurf war etwas schwierig, weil ich erst den dritten Versuch gut erwischt habe. Auf den 800m bin ich dann kontrolliert gelaufen und habe mich auf die Engländerin konzentriert, weil der Abstand zu den beiden Führenden schon zu groß war. Ich bin richtig froh, dass ich Bronze geschafft habe, eine Medaille war mein Ziel, es freut mich riesig."
Siebenkampf: Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) begann Tag 2 mit guten 6,08m (1,0) im Weitsprung und schob sich damit auf Rang 12 vor. Im anschließenden Speerwurf kam die Steirerin bis auf wenige Zentimeter an ihre Bestleistung heran, 42,48m bedeuteten Zwischenrang 10 vor dem 800m-Lauf. Diesen startete sie mit einer 1:04-Runde fulminant, konnte dieses Tempo aber nicht bis zum Ende durchhalten und kam auf eine Zeit von 2:17,15min. Insgesamt kam Karin Strametz damit auf 5.701 Punkte und Rang 10.
1500m: Ylva Traxler (ULC Riverside Mödling) lief von Beginn an ein beherztes Rennes, erst zu Beginn der letzten Runde mußte sie das Spitzenfeld ziehen lassen. Mit neuer PB von 4:26,30min und Rang 7 gelang der Niederösterreicherin aber über die Zeitregel der Aufstieg ins Finale am Sonntag.
Stabhochsprung: Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) meisterte sowohl seine Einstigeshöhe von 4,70m als auch die 4,90m jeweils im 2. Versuch, bei 5,00m war dann Schluß, er belegte damit Endrang 23. Fürs Finale wären 5,10m notwendig gewesen. Kollege Pascal Kobelt (TS Lustenau) scheiterte leider drei Mal an seiner Einstiegshöhe von 4,50m und blieb damit ohne gültigen Versuch.
400m Hürden: Tobias Müller (LAC Amateure Steyr) zeigte ein gleichmäßiges Rennen, er konnte den 15er-Rhytmus bis zur letzten Hürde durchlaufen. Ein kleiner Stolperer genau bei dieser Hürde nahm ihm jedoch den Schwung bis ins Ziel, mit 53,73s kam er auf Rang 20 und verpasste das Finale nur um 54/100s.
800m: Cornelia Wohlfahrt (LAC Klagenfurt). Durch die Absage der Vorläufe startete der Bewerb heute gleich mit den Semifinalläufen. Die junge Kärntnerin begann mit einer 1:05-Runde, fiel zwischendurch zwar auf den letzten Rang zurück, konnte sich aber mit tollen abschließenden 200 Metern noch Rang 3 sichern. Mit 2:11,75min konnte sie sich zwar nicht für das Finale qualifizieren (notwendig waren 2:10,14min), jedoch mit Gesamtrang 11 durchaus zufrieden sein.
3000m Hindernis: Stefan Schmid (SVS-LA) zeigte einen souveränen Vorlauf über 3000m Hindernis. Von Beginn an auf Position 2 oder 3, ließ er sich, als in der letzten Runde der Abstand zum sechstplazierten immer größer wurde, auf Position 5 zurückfallen und lief mit angezogener Handbremse ins Ziel. Mit 9:13,67min und Rang 13 war die automatische Qualifikation fürs Finale am Sonntag gesichert.
200m: Nicht zu holen gab es für die beiden ÖLV-Sprinter über die 200m. Nico Garea (SU Kärcher Leibnitz) war sichtbar durch eine Muskelverletzung gehandicapt, er kam nur auf 23,75s (-0,4). Kollege Maximilian Münzker (ULC Weinland) lief zwar starke erste 100m, fiel auf der Zielgerade aber zurück und kam in 22,00s (-1,1) ins Ziel. Das ergab die Ränge 31 bzw. 29.
Links:
EA: https://www.european-athletics.org/competitions/european-athletics-u20-championships/
Veranstalter: https://www.grosseto2017.eu/
Livestream: https://www.eurovisionsports.tv/eaa/
Live-Results: https://www.european-athletics.org/competitions/european-athletics-u20-championships/2017/schedules-results/
Vorschau Tag 3 (Samstag):
Am Samstag sind 4 heimische Athleten in Grosseto im Einsatz.
Zehnkampfkampf: Leon Okafor (100m 9.00 / Weit 9.55 / Kugel 11.40 / Hoch 14.30 / 400m 19.15)
11.30 – Sarah Lagger und Karin Strametz – Weitsprung Qualifikation (Aufstieg 6,20m oder Top 12)
17:50 – Lena Millonig – 3000m Hindernis Finale
Sarah Lagger liegt nach Tag 1 des Siebenkampfes auf Rang 5, Lena Millonig läuft ins Finale über 3000m Hindernis.
Heute starteten in Grosseto/ITA die 24. Junioren-Europameisterschaften (U20) der Leichtathletik. Acht ÖLV-Athleten waren im Einsatz.
Siebenkampf: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union): Nicht optimal lief es für die U20-Weltmeisterin zu Beginn des Siebenkampfes, sie war mit einer Zeit von 14,31s über die 100m Hürden nicht zufrieden und rangierte damit auf Platz 9. Im Hochsprung blieb sie dann aber mit 1,78m nur 1cm unter ihrer PB und verbesserte sich damit auf Position 8. Im Kugelstoß wurde der Aufwärtstrend dann gleich fortgesetzt, 13,26m bedeuteten eine Steigerung der PB um 17cm und einen Vorstoß auf Rang 5. Im vierten und letzten Bewerb des ersten Tages blieb die Kärntnerin dann etwas hinter ihren Erwartungen zurück, mit 25,08s (+0,1) ließ sie einige Punkte liegen.
Trotzdem bedeuten 3.512 Punkte neuen Bestwert nach einem Wettkampftag (bisher 3.466 in Götzis 2017) und Zwischenrang 5.
"Es war ein Mehrkampftag mit gemischten Gefühlen. Bei den Hürden ist mir der Start nicht gut gelungen und ich bin überhaupt nicht ins Laufen gekommen. Hoch und Kugel waren dann natürlich super, aber die 200m wieder nicht gut. Um Gold und Silber werde ich wahrscheinlich nicht mehr mitkämpfen können, aber Bronze könnte noch möglich sein, dafür werde ich alles geben."
In Führung liegt wie erwartet die Favoritin Geraldine Ruckstuhl (SUI) mit 3.646 Punkten.
Siebenkampf: Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz): Guter Start in den Siebenkampf von der Steirerin. Sie lief über die 100m Hürden trotz 1,5m/s Gegenwind 13,95s und lag damit auf Rang 3. Im Zitterbewerb Hochsprung reichte es anschließend nur für 1,63m, was einen Rückfall auf Gesamtrang 16 bedeutet. Mit 11,48m flog auch die Kugel nicht ganz so weit wie erhofft und beim Einstoßen gezeigt, Karin Strametz lag weiterhin auf Rang 16. Einen kleinen Aufschwung zeigte sie dann über die 200m, wo sie trotz Gegenwind (-1,2) mit 25,21s knapp an ihre Bestleistung herankam.
Gesamt 3.249 Punkte bedeuten Zwischenrang 14 nach 4 Disziplinen und 92 Zähler Rückstand auf die Siebenkampfbestleistung aus Götzis 2017.
100m: Maximilian Münzker (ULC Weinland) kam in seinem Vorlauf mit einer Zeit von 10,95s (-0,6) nicht an seine Saisonbestleistung von 10,74s heran und schied damit aus. Insgesamt belegt der Niederösterreicher damit Rang 28. Für den Aufstieg ins Semifinale wären 10,82s notwendig gewesen.
Speerwurf: Patricia Madl (SU IGLA long life) war nach gerade überstandener Angina noch nicht wieder in Top-Form und scheiterte in der Qualifikation leider deutlich. Gleich im ersten Versuch kam sie auf ihre Tagesbestweite von 43,15m, eine Weite, die gut 5m unter ihrer SB von 48,35m liegt. In der Gesamtwertung kam die Oberösterreicherin damit auf Rang 19, fürs Finale hätte man 48,31m benötigt.
3000m Hindernis: Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) hielt sich im ersten Vorlauf stets in der Spitze auf, meisten zwischen Position 4 und 6. Als sich das Feld in den letzten Runden in die Länge zog, konnte die Niederösterreicherin das Tempo der Spitzenläuferinnen nicht mehr ganz mitgehen und wurde auf den letzten Metern noch von Platz 5 verdrängt, der die direkte Finalqualifikation bedeutet hätte. 10:21,76min waren aber die insgesamt 7.-schnellste Zeit und damit die deutliche Finalqualifikation über die Zeitregel.
Katharina Pesendorfer (SVS-LA) hatte im zweiten Vorlauf von Beginn an abreißen lassen müssen und erreichte mit 11:10,16min den 28. Endrang.
Diskuswurf: Jordana Kakifukiamoko (PSV Hornbach Wels) erwischte keinen guten Einstieg in den Wettkampf, die ersten beiden Versuche lagen um die 42 Meter. Auch im dritten Versuch gelang keine deutliche Steigerung mehr, mit 42,67m kam die Oberösterreicherin im Endergebnis auf Platz 26.
Links:
EA: https://www.european-athletics.org/competitions/european-athletics-u20-championships/
Veranstalter: https://www.grosseto2017.eu/
Livestream: https://www.eurovisionsports.tv/eaa/
Live-Results: https://www.european-athletics.org/competitions/european-athletics-u20-championships/2017/schedules-results/
Georg Franschitz
ÖLV Pressesprecher