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02
10
2023

Kevin Kamenschak verpasst ÖLV-5km-Rekord um eine Sekunde - Foto: ÖLV - Giancarlo Colombo

ÖLV – Straßenlauf-WM Riga 2023: Kamenschak verpasst 5km Rekord nur um eine Sekunde

By GRR 0

Am Sonntag fanden in der lettischen Hauptstadt Riga die ersten World Athletics Road Running Championships statt.

Mit Kevin Kamenschak (ATSV Linz) über 5 Kilometer, sowie Julia Mayer (DSG Wien), Peter Herzog (Union Salzburg) und Andreas Vojta (team2012.at) im Halbmarathon waren vier ÖLV-Athlet:innen am Start. Der 5km Bewerb wurde erstmals als Weltmeisterschaft ausgetragen, der Halbmarathon wird bereits seit 1992 ausgetragen.

Kevin Kamenschak verpasst ÖLV-5km-Rekord um eine Sekunde und belegt Rang 25

Der 19-Jährige platzierte sich von Beginn an im Mittelfeld des 41-köpfigen Starterfeldes über 5 Kilometer, welche erstmals auf der Straße ausgetragen wurden. Die inoffiziellen Kilometer-Zwischenzeiten von 2:44 / 5:29 / 8:16 / 11:02 zeugen von einem gleichmäßigen Rennen in dem Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) am Ende mit 13:49 als einer der Jüngsten im Feld den guten 25. Rang belegte. Auf den ÖLV-Rekord von Andreas Vojta aus dem Jahr 2021 fehlte schlussendlich gar nur eine Sekunde. Damit setzte sich der Linzer auf Platz 2 der ewigen ÖLV-Bestenliste und blieb als erst dritter Österreicher unter der 14-Minuten-Marke auf der Straße. Damit beendete der Silber- und Bronze-Medaillengewinner der diesjährigen U20-EM seine erfolgreiche Saison. Nach einer Woche Pause geht es aber schon wieder in die Vorbereitung für die kommende Saison ins Höhentrainingslager nach Font-Romeu (FRA).
Kevin Kamenschak: „Alles in allem war es ein sehr solides Rennen, auch wenn es nicht ganz das wurde, was ich mir erwartet hatte. Ich hatte es nicht groß angekündigt, aber das große Ziel war schon den österreichischen Rekord von Andi Vojta zu knacken. Den habe ich schlussendlich leider um eine Sekunde verpasst, aber auf den letzten 1,5km wurde es richtig windig und zum Schluss hatte man schon ordentlich Gegenwind. Dennoch war es ein solider Saisonabschluss auf dem man in Zukunft aufbauen kann.“

Julia Mayer belegte nach beinahe-Kollision mit einem Radfahrer Rang 33

Die ÖLV-Marathon und Halbmarathonrekordhalterin Julia Mayer (DSG Wien) platzierte sich von Beginn an in der Mitte rund um Platz 35 des 71-köpfigen Starterfeldes bei ihrer ersten WM-Teilnahme im Halbmarathon. Die Durchgangszeiten nach 5km (16:52) und 10km (33:32) und auch nach 15km (50:41) deuteten auf die Verbesserung ihres ÖLV-Rekordes hin. Die 3er Gruppe nach 10 Kilometer verkleinerte sich nach 15 Kilometern jedoch auf Julia Mayer und die Französin Manon Trapp. Dann hatte die Österreicherin trotz abgesperrter Strecke einen Schreckmoment, denn kurz vor Kilometer 18 querte ein Radfahrer die Strecke und es kam fast zur Kollision. Der Rennfluss war damit etwas gebrochen und Mayer verlor den Anschluss an die Französin und auch etwas an Zeit. Dennoch konnte die 30-Jährige mit Platz 33 die Platzierung und mit 72:30 eine gute Zeit ins Ziel bringen.

Julia Mayer: „Ich bin mit meinem Rennen insgesamt sehr zufrieden, weil die Platzierung sehr, sehr gut ist, vor allem wenn man bedenkt, wen ich alles hinter mir lassen konnte und als zwölfte Europäerin ins Ziel gelaufen bin. Die Bedingungen waren durch den Wind nicht optimal für ein schnelles Rennen, aber ich habe mein Bestes gegeben und war lange in der Verfolgergruppe, die auf 70 Minuten angelaufen ist. Danach ließ ich mich mit der Französin auf eine Zielzeit von 71 Minuten etwas zurückfallen, aber in der Zweiergruppe wurde es zunehmend schwerer, obwohl wir uns gut abgewechselt haben. Gegen Ende habe ich leider viel Zeit verloren, so ist es nur eine halbwegs gute Platzierung geworden, aber keine Bestzeit. Es stimmt mich aber dennoch positiv, dass ich solange bei diesen Bedingungen auf Rekordkurs war. Für den Marathon in Valencia im Dezember hoffe ich auf bessere Bedingungen.“

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Andreas Vojta mit 62:55 auf Platz 42, Peter Herzog mit 63:47 beim Comeback auf Platz 50

Im Halbmarathon der Männer schlug Andreas Vojta (team2012.at) wie angekündigt ein flottes Tempo an und absolvierte die ersten 5km in 14:41 und 10km in 29:35 auf Platz 51 in einer 7-köpfigen Gruppe noch auf Bestleistungskurs (62:32). Auf der zweiten Streckenhälfte gab es nur eine leichte Verlangsamung, aber eine Platzverbesserung auf Platz 42 im 97-köpfigen Starterfeld. Die Endzeit von 62:55 bedeuten die zweitschnellste Zeit für Vojta und die ingesamt fünftschnellste Zeit die je ein Österreicher gelaufen ist.

Andreas Vojta: „Die ersten Kilometer waren nicht allzuschnell und die Gruppe recht groß. Dann haben sich die Gruppen herauskristallisiert und ich bin solide angelaufen. Bis 5km waren wir gut auf Zug, bis 10km war es in Ordnung und ich war knapp unter Kurs Richtung Bestzeit. Die Gruppenführung hat immer wieder gewechselt, von Kilometer 10 bis 14 habe ich trotz leichtem Durchhänger wie in Kopenhagen versucht das Tempo hoch zu halten. Die zweite Hälfte konnten wir das Tempo dennoch nicht ganz halten und den richtigen Zug haben wir aber erst wieder auf den letzten Kilometern gefunden. Es war sicher kein schlechtes, aber auch kein besonders gutes Rennen on mir. Die Relation zu manch anderen Läufern ist sicher gut und jetzt fokussiere ich mich die nächsten vier Wochen auf den Frankfurt Marathon, wo ich hoffentlich meine beste Leistung zeigen kann.“

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Peter Herzog (Union Salzburg) ging mit etwas anderen Vorzeichen ins Rennen, nachdem das bisherige Jahr überhaupt nicht nach Wunsch verlief. Der Marathonrekordhalter arbeitete sich im Rennverlauf platzeriungsseitig kontinuierlich nach vorne. Nach 10km in 29:58 lag der Salzburger noch auf Rang 65, schlussendlich lief der 36-Jährige mit 63:47 auf Platz 50 und verbesserte sich gegenüber seinem letzten Halbmarathon Ende August um mehr als 3 Minuten.

Peter Herzog: „Ich bin eigentlich komplett ohne Erwartungen hergefahren und war sehr positiv überrascht, dass ich überhaupt nominiert wurde. Seit Jänner ging es bei mir eigentlich drunter und drüber und dass ich hier trotz gesundheitlichen und Verletzungsproblemen heute mit Platz 50 und einer 63er Zeit nach Hause fahren kann, macht mich sehr glücklick. Das ist ein kräftiges Lebenszeichen von meiner Seite, auch wenn der Sommer eine Katastrophe war. Ich bin mehr als zufrieden und es zeigt, dass ich immer noch sehr gut laufen kann.“

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Ergebnisse

Fotos: © ÖLV / Giancarlo Colombo

ÖLV – Hannes Riedenbauer

 

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