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11
2025

Staatsmeisterschaften im Crosslauf - Foto: (C) ÖLV / Alfred Nevsimal

ÖLV – Staatsmeistertitel im Crosslauf an Carina Reicht und Kevin Kamenschak

By GRR 0

Am Sonntag fanden in St. Margarethen im Burgenland die österreichischen Crosslauf-Staatsmeisterschaften statt.

Bei erst sehr schwierigen äußeren Bedingungen von leichten Minusgraden und teilweise eisigem, rutschigem Boden und später Sonnenschein und tieferem Geläuf wurden wieder Gold, Silber und Bronze vergeben, der zeitweise starke kalte Wind machte es den Athleten zusätzlich schwer.

Der Stimmung im Freizeitgelände beim Badeteich St.Margarethen tat das aber keinen Abbruch, die zahlreichen Zuseher feuerten die Läufer lautstark an.

Reicht wiederholt Titel bei den Frauen souverän

5.200m bzw. vier lange Runden hatten die Frauen diesmal zu absolvieren, die Athletinnen der Klassen U20 und U23 wurden zusätzlich auch in der allgemeinen Klasse gewertet. Carina Reicht (OMNi-BiOTiC POWERTEAM) hatte 2024 erstmals diesen Titel gewonnen und wollte auch heute wieder ganz oben auf dem Siegespodest stehen. Gleich vom Start weg machte die 24-Jährige Ernst, lief der Konkurrenz auf und davon und ließ nie einen Zweifel an ihrer Titelverteidigung aufkommen. Nach 17:10min kam Reicht nach einem souveränen Sololauf ins Ziel und feierte damit nach einer sehr starken Saison ihren zweiten Staatsmeistertitel im Crosslauf.

Hinter der Steirerin liefen lange Lisa Redlinger (TS Lustenau) und U23-EM-Teilnehmerin Nicole Bauer (ULC Riverside Mödling) gemeinsam auf den Plätzen 2 und 3, erst auf der letzten Runde konnte sich die Vorarlbergerin absetzen und mit 17:20min Silber holen. Um Bronze wurde es noch einmal spannend, Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling) zeigte eine sehr starke Schlussrunde und konnte sich mit 17:35min noch auf Rang 3 vorschieben, womit sie auch ihren Titel in der U20-Klasse verteidigte. Bauer fiel hinter Sandra Schauer (Union St.Pölten) sogar noch auf Rang 5 zurück, durfte sich mit 17:38min aber mit dem U23-Titel trösten.

Carina Reicht: „Ich wollte einmal schauen ob jemand mein schnelles Rennen mitgeht. Der Vorsprung war aber recht bald sehr groß, daher konnte ich mein Rennen ruhig fertig laufen können. Die Strecke hat mir sehr gut gefallen, sie war mit den Strohballen sehr abwechslungsreich und schön zu laufen. Schwierig war es beim Atmen, weil die Luft doch recht kalt war und in den Kurven musste man aufpassen, weil es doch recht rutschig war.“

Die weiteren Titel gingen an Emma Scherb (TGW Zehnkampf-Union / U18), Eulalie Martin (UAB Athletics / U16) und Mia Holzknecht (TS Innsbruck / U14).

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Kamenschak mit erstem Langstreckentitel, Tobler siegt erstmals auf Kurzstrecke

Die Staatsmeisterschaft Crosslau-Langstrecke der Männer ging diesmal über 9.100m, sieben große Runden waren zu laufen. Es ging heute für die Läufer um mehr als nur den Titel, denn der Sieger sicherte sich auch ein Fix-Ticket für die Cross-EM in drei Wochen in Lagoa (POR).

Gleich zu Beginn setzte sich ein Trio ab, das aus dem letztjährigen Kurzstrecken-Meister Tobias Rattinger (LAC BMD Amateure Steyr), dem Achten der U23-Cross-EM 2024 Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) und dem aus dem Orientierungslauf kommenden Lukas Novak (run2gether) bestand. Die meiste Führungsarbeit leistete der Steirer, der heuer auch auf der Bahn bei den 10.000m-Meisterschaften mit Bronze schon einmal aufgezeigt hatte. Bei Halbzeit des Rennens hatten die Drei fast schon eine Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes herausgelaufen, die Medaillengewinner standen also praktisch fest. Jetzt ging es nur noch um die Reihung im Ziel, und hier setzte Kevin Kamenschak kurz vor Beginn der letzten Runde die entscheidende Attacke. Nach einem fantastischen langen Endspurt feierte der junge Linzer nach mehrmonatiger Pause nun in 26:40min seinen ersten Staatsmeistertitel im Crosslauf, 5 Sekunden dahinter wurde Rattinger Zweiter, für Novak blieb in 26:53min Bronze.

Kevin Kamenschak: „Die letzten drei Monate konnte ich richtig gut trainieren, aber nach so langer Zeit wieder ein Rennen zu laufen und das Comeback mit meinem ersten Cross-Staatsmeistertitel zu krönen ist natürlich ein Zuckerl. Die ersten zwei Drittel des Laufes wollte ich mir einmal anschauen wie ich drauf bin, es ist aber sehr locker gegangen. Ich habe dann alles auf diesen einen Angriff 1500m vor dem Ziel gesetzt, wollte gleich eine Lücke reißen. Das ist mir ganz gut gelungen und ich habe die anderen beiden damit auch ein wenig überrascht. Jetzt freue ich mich schon auf die Cross-EM, heute habe ich gezeigt, dass ich gut drauf bin, der Test ist gelungen.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Auf der Kurzstrecke der Männer, die den Status einer österreichischen Meisterschaft hat, waren 3.400m bzw. eine kurze und zwei lange Runden zu absolvieren. Leider nichts wurde es mit einem Auftritt von Lokalmatador Raphael Pallitsch (Union St.Pölten), der seinen Start wegen einer Verkühlung nicht wahrnehmen konnte. Gleich zu Beginn des Rennens setzte sich eine fünf Mann starke Spitzengruppe ab, die bis eingangs der letzten Runde gemeinsam unterwegs war. Der mehrfache Bahn-Staatsmeister Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) war der aktivste des Quintetts und beschleunigte rund einen Kilometer vor dem Ziel auf ein Tempo, dem die Konkurrenten nicht mehr folgen konnten.

Nach 10:02min überquerte Tobler die Ziellinie und darf sich somit erstmals österreichischer Meister auf der Kurzstrecke im Crosslauf nennen. Nicht weit dahinter gelang dem erst 18-Jährigen Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited) eine Überraschung, denn er holte mit nur 3 Sekunden Rückstand neben dem Sieg in der U20-Klasse auch die Silbermedaille bei den Männern. Der letztjährige U23-Meister Bernhard Neumann (DSG Wien) wurde weitere 4 Sekunden dahinter Dritter. Stark auch U20-EM-Starter Damian Eror (LAC Waidhofen/Ybbs) als Vierter, was ihm Silber in der U20-Klasse brachte. Die U23-Klasse wurde eine Beute von Markus Reißlhuber (team2012.at), der 2024 noch U20-Meister geworden war.

Marcel Tobler: „Ich bin sehr knapp angereist, konnte mir die Strecke daher nicht so genau anschauen. Darum nutzte ich die erste Runde einmal zu schauen wie die Spikes in den Kurven halten. Ich habe dann langsam das Tempo steigern können, vor allem aber auf den geraden Abschnitten, in den Kurven war ich eher vorsichtig unterwegs. Die Beine haben sich heute sehr gut angefühlt, ich war sicher nicht auf der letzten Rille unterwegs und konnte daher auch noch auf den letzten 200m zulegen. Der erste Titel im Cross freut mich natürlich, vor allem, weil ich im Crosslauf ja nicht so daheim bin, das permanente Abbremsen und Beschleunigen liegt mir nicht so. Aber es macht natürlich Spaß sich hier mit den besten heimischen Läufern zu präsentieren.“

Die Siege in den weiteren Nachwuchsklassen gingen an Josua Gschwendtner (Tri-X Kufstein / U18), Matteo Xaver Jost (LC Villach / U16) und Nimrod Muhari (ULC Riverside Mödling / U14).

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

TV-Beiträge von den Meisterschaften werden am Montag 24.11. um 19:00 auf ORF2 in der Sendung Burgenland heute, am Samstag 29.11. um 19:00 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 30.11. um 08:25 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild gesendet.  

Ergebnisse

Fotos © ÖLV / Alfred Nevsimal)

Livestream  (auch on-demand abrufbar)

ÖLV – Georg Franschitz

author: GRR