Raphael Pallitsch - Foto: ÖLV/privat
ÖLV – Raphael Pallitsch mit Rekord über 1500m, Frey und Rattinger ebenso stark
Pallitsch läuft zum Saisonauftakt ÖLV-Rekord und verpasst das direkte Olympia-Limit nur knapp
Über 1500 m war Raphael Pallitsch (SVS-Leichtathletik) im sehr großen 18-köpfigen Feld am Start und musste aufgrund der Anlage mit nur 6 Bahnen sogar aus Reihe Zwei starten. Der geborene Burgenländer hatte bereits im Ende Jänner den Hallenrekord an sich gerissen und feierte in Rehlingen seinen Saisoneinstieg. Nach dem Start arbeitete sich der 34-Jährige immer weiter nach vorne im Feld. Der Taktikfuchs versuchte sich frei von Rangeleien zu halten und lief meist versetzt auf einer Aussenposition im Feld und passierte die 1000 m in rund 2:24 min. Eingangs der Schlussrunde auf Position 5 liegend konnte man bereits auf eine Zeit unter der direkten Qualifikationszeit für die EM in Rom (3:36,00 min) hoffen.
Auf der Zielgerade attackierte der frühere 800 m Spezialist noch einmal und belegte in 3:33,78 min schlussendlich Rang 3, jeweils 8/100 s hinter den beiden Belgiern Ruben Verheyden (3:33,62) und Jochem Vermeulen (3:33,70). Damit verbesserte Pallitsch den Österreichischen Rekord von Günther Weidlinger aus dem Jahr 2000 um 91/100 s unterbot das EM-Limit klar und auch auf direkte Olympia-Limit fehlten nur 28/100 s. In der Road to Paris 24 liegt der Burgenländer vor diesem Wochenende mit vielen Wettkämpfen auf Rang 42 von 45 Startplätzen. Diese Leistung sollte ihn um einige Plätze nach vorne bringen, allerdings fehlen auch noch starke Läufer im Ranking die noch nicht die geforderten fünf Rennen absolviert haben um in Ranking aufzuscheinen. Es bleibt also weiterhin spannend, ob der 34-Jährige zwölf Jahre nach dem nur um wenige Hunderstel verpassten Olympia-Limit über 800 m, nun seinen Olympiatraum umsetzen kann. Die Chancen dazu sind voll intakt.
Raphael Pallitsch: „Unglaublich. Es war einfach eine richtig, richtig starke Leistung. Aufgrund des großen Starterfeldes musste ich sogar aus der zweiten Startreihe starten. Das war natürlich suboptimal und da gleich ein paar Hunderstel verloren. Dann war es ein irrsinnig mühsames Rennen, wo ich mir die Position erst erkämpfen musste. Keiner will nachgeben und jeder geht in der Kurve ein bisschen nach außen. Da kriegt man schon einige Ellbogen ab. Ich fühlte mich aber gut und habe mich dennoch nach vorne gekämpft. Auf der Zielgerade hat es dann bis auf ein paar Hunderstel fast noch bis zum Sieg gerreicht. Über die Zwischenzeiten hatte ich keine Ahnung, da es die Zeit nur beim Ziel gab und es auch keine hörbaren Zurufe gab. Ich habe mich einfach auf das Rennen und die Positionen konzentriert und habe erst Eingangs der Zielgerade die Zeit gesehen und habe dann noch ein paar Leute einholen können. Ich bin überzeugt, dass ich das Olympia-Limit laufen kann. Jeder der das Rennen gesehen hat wird mir vermutlich beipflichten. Aber so ein Rennen muss man eben auch erst wieder finden, aber eine zweite Startreihe wird es nach der Zeit vermutlich nicht mehr geben. Jetzt heißt es gute Entscheidungen über die nächsten Rennen zu treffen und fit zu bleiben. Ich bin auf alle Fälle bereit.“
Frey verbessert U23-Rekord und bleibt knapp über dem EM-Limit
Auch Sebastian Frey (DSG Wien) der über 5000 m startete, lieferte eine hervorragende Leistung ab. Der 21-Jährige brachte sich im 13-köpfigen Feld von Beginn an in Position und absolvierte die 2000 m Zwischenmarke in 5:25 min und 3000 m in 8:09 min. Das Rennen war eigentlich auf das direkte EM-Limit von 13:20,00 min ausgerichtet, war damit aber von den Zwischenzeiten her bereits etwas zu langsam. In der Schlussphase über der Wiener selbst das Tempo und es wurde auch wieder schneller. Schlussendlich belegte der OAC Europe Athlet mit 13:24,58 min Rang 4 und verbesserte seinen eigenen ÖLV-U23-Rekord aus dem Jahr 2022 um über 15 Sekunden und blieb nur knapp über der Zeit seinen österreichischen Hallenrekordes. Eine Verbesserung in der Road to Rome ist aus heutiger Sicht nicht relevant, da bereits alle Startplätze über die Erbringung des direkten Limits vergeben sind.
Auch der dritte österreichische Starter an diesem Pfingstsonntag in Rehlingen, Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr), bot wie bisher in dieser Saison eine ansprechende Leistung. Der 3000 m Hindernis Spezialist präsentierte sich auch im dritten Rennen in drei Wochen wieder stark.
Mit 8:28,44 min und Rang 9 lief der 26-Jährige seine bisher zweitschnellste Zeit und verbessert sich damit weiter im Ranking in der Road to Rome und Road to Paris 24.
Fotos © ÖLV / privat
ÖLV – Hannes Riedenbauer