ÖLV - Leichtathletik-EM Zürich: Christian Pflügl am Sonntag im Marathon - Jennifer Wenth holt elften Platz über 5000 Meter ©Österreichischer Leichtathletik-Verband (ÖLV) - GEPA
ÖLV – Leichtathletik-EM Zürich: Christian Pflügl am Sonntag im Marathon – Jennifer Wenth holt elften Platz über 5000 Meter
Am Sonntag starten zwei ÖLV-Langstreckenläufer am Finaltag der Leichtathletik-EM in Zürich. Gleich um 9:00 Uhr beginnt der Marathonlauf mit Christian Pflügl, um 16:30 Uhr läuft Brenton Rowe im direkten 5000m-Finale. Zu sehen live auf ORF Sport+.
Für Pflügl, den dreifachen Familienvater, der mit 35 Jahren der älteste im ÖLV EM-Team ist, wird der Europameisterschaftsmarathon ein besonderes Ereignis. „Es ist eine Riesensache und eine große Ehre, dass ich nach 22 Jahren Leistungssport nochmals bei einem Großereignis dabei sein kann.“ Eine Fangruppe mit 30 Personen unterstützt ihn am Streckenrand.
"Wird ein wirklich harter Marathon"
Das Rennen wird zur Gänze auf einem Stadtkurs ausgetragen. Start und Ziel sind am Bürkliplatz am Ufer des Zürichsees. Nach einer Startrunde über 2,195 Kilometer ist eine 10km-Schleife viermal zu durchlaufen. Läuferischer und taktischer Knackpunkt wird wohl der Anstieg zur „Polyterrasse“ der ETH Zürich.
Binnen drei Kilometern Laufstrecke sind 42 Meter Höhenunterschied bergauf und bergab zu bewältigen, insgesamt viermal im Verlauf des Rennens. Vorne sein kann wohl nur jemand, der die Steigung und vor allem das Gefälle samt Übergang in die Flachpassagen gut laufen kann und auf mögliche Sommerbedingungen eingestellt ist. Christian Pflügl hat das ungewöhnliche Höhenprofil des EM-Marathons im Training auf entsprechenden Strecken in St. Moritz simuliert.
„Es ist eine sehr selektive Strecke, das wird ein wirklich harter Marathon“, sagte er nach Besichtigung der Schlüsselstellen am Freitag. „Ich werde sicher zurückhaltend anlaufen. Wichtig wird sein, auch auf der dritten und vierten Runde gut über die Steigung und das Gefälle zu kommen.“
Zeiten nicht mit City-Marathons vergleichbar
Drei Wochen nach dem Vienna City Marathon heuer im April, wo er in 2:18:00 Stunden auf den elften Platz gelaufen ist, hat er mit der gezielten Vorbereitung auf die Europameisterschaften begonnen. Bei sich zu Hause in der Umgebung von Gschwandt (OÖ), in Ischgl und zuletzt in St. Moritz hat Pflügl trainiert. „Von der Form her bin ich weiter als vor dem VCM im Frühjahr“, sagte er. Sonnige Bedingungen sind für den Renntag angesagt, die Temperaturen sollen in Richtung 20°C steigen. Unter 74 gemeldeten Läufern liegt Pflügl mit seiner Saisonbestzeit an 48. Stelle. Die Zeiten werden nicht mit jenen bei einem City-Marathon vergleichbar sein, denn das Streckenprofil verlangt den Läufern alles ab und es sind keine Tempomacher im Rennen.
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Das bisherige EM-Geschehen
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Leichtathletik-EM Zürich: Jennifer Wenth holt elften Platz über 5000 Meter
Super EM-Debüt für die 23-Jährige: „So stolz und froh – ich hatte zwölfeinhalb Runden Spaß!“ Bisher bestes ÖLV-Resultat in Zürich.
Darauf durfte man bestenfalls hoffen: Jennifer Wenth hat am Samstag im Zürcher Letzigrund Stadion ein hervorragendes EM-Debüt über 5000 Meter hingelegt und in 15:47,61 Minuten den elften Platz geholt. Damit sorgte sie für die bisher beste ÖLV-Platzierung bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. „Es ist so cool! Ich bin so stolz und froh, nach allem, was in den letzten Jahren war. Es war ein super Gefühl, wie ich überholt und überholt habe“, sagte sie voller Freude nach dem Rennen. Gold ging an die aus Eritrea stammende Meraf Bahta in 15:31,39 Minuten für Schweden, vor Sifan Hassan (Niederlande, ehem. Äthiopien) in 15:31,79 und Susan Kuijken (Niederlande) in 15:32,82.
"Genau wie ich es mir gewünscht habe"
Zu Beginn des Rennens reihte sich Wenth am Ende des 17-köpfigen Feldes ein und lief an vorletzter und kurz auch an letzter Stelle. Das Tempo war bei Kilometerzeiten von 3:10,0 – 3:17,3 – 3:14,8 Minuten kein Problem für Wenth. Bis 3800 Meter bleibt das Feld in einer großen Gruppe zusammen. Als vorne die Schwedin Meraf Bahta forcierte, mussten alle ihre Karten auf den Tisch legen. Wenth lag an Position 15 und war bereit für drei schnelle Runden, in denen die Platzierungen ordentlich verschoben wurden. „Es war ein Rennen, genau wie ich es mir gewünscht habe. Langsam beginnen und am Schluss ‚marschieren‘“, sagte sie.
Tempojagd über drei Runden: "Bleib dran, bleib dran!"
Die letzten 1200 Meter wurden zu einer tollen Aufholjagd. Als erste Läuferin zieht Wenth an der Deutschen Maren Kock vorbei, die heuer starke 15:22,75 Minuten gelaufen ist. Dann kam die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grovdal, Bestzeit 15:16,27 Minuten, kam bald in Reichweite: „Bleib dran, bleib dran, hab ich mir gesagt.“ Gemeinsam schlossen die beiden zur Polin Renata Plis auf, die heuer Siebte der Hallen-WM von Sopot über 3000m war. Wenth und Grovdal waren 500 Meter vor dem Ziel schon an der Polin vorbei, aber diese kämpfte sich nochmals zurück. In der ersten Kurve der letzten Runde übernimmt Wenth die Initiative und zieht den beiden Konkurrentinnen davon. Wenth hält im vollen Ansturm ins Ziel Position elf. Sie ballt die Fäuste, schlägt sich vor Freude auf denBrustkorb. Nach Verletzungsproblemen in den letzten Jahren und als eine der langsamsten des Feldes nach Bestzeiten gereiht, hat sie sich hervorragend geschlagen. Ihre Zeit von 15:47,61 Minuten ist angesichts des langsamen Beginns sehr beachtlich. Die letzten beiden Kilometer ist sie in 6:05 Minuten gelaufen, den Schlusskilometer in ca. 2:57 Minuten.
Zwölfeinhalb Runden Spaß
Im EM-Finale von Zürich hat man wieder jene Jenni Wenth gesehen, wie man aus ihren Juniorinnenjahren kennt: leichtfüßig, positiv eingestellt und schnell. „Ich habe zwölfeinhalb Runden Spaß gehabt!“, sagt sie strahend. Die Siebte und Neunte der U20-Weltmeisterschaften von 2010 hatte in den vergangenen Jahren mit Überlastungen und Verletzungen zu kämpfen: „Jetzt bin ich wieder da! Der Weg, den ich mit meinem Trainer Karl Sander gehe, ist absolut richtig“, betonte sie. In den letzten beiden Jahren ist es mit vorsichtigem Aufbau und der Orientierung auf längere Wettkampfdistanzen wieder bergauf gegangen.
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Das weitere EM-Programm der ÖLV-Athleten
LIVE auf ORF Sport+
Sonntag, 17. August
09:00 Uhr Marathon mit Christian Pflügl
16:30 Uhr 5000m-Finale mit Brenton Rowe
Leichtathletik-EM Zürich: Brenton Rowe am Sonntag, 16:30 Uhr über 5000 Meter
Brenton Rowe ist am Sonntag, 16:30 Uhr der letzte Teilnehmer aus dem ÖLV-Team, der bei der Leichtathletik-EM in Zürich an den Start geht. Er startet über 5000 Meter im direkten Finallauf. Vor zwei Jahren war er bei der EM in Helsinki bereits auf dieser Distanz im Rennen und holte in 13:51,58 Minuten den 17.Platz. Diesmal will er sich besser schlagen, „vor allem auf den letzten zwei Kilometern“, wie er sagt. Eine bessere Platzierung sollte drin sein. 17 Läufer sind gemeldet, Rowe liegt mit seiner Saisonbestleistung von 13:47,96 Minuten auf Rang 14. Bis auf einen Läufer sind jedoch alle schon zum Teil deutlich schneller gelaufen als er. Ein sehr harter Kampf um jeden Platz steht bevor. Angeführt wird das Feld von Mo Farah, der 12:53,11 Minuten als Bestleistung zu Buche stehen hat und am Mittwoch bereits über 10.000 Meter triumphierte.
Vorbereitung in Australien
Mit solo gelaufenen 8:01,40 Minuten über 3000 Meter hat er vor einer Woche beim Austrian Top Meeting in Andorf einen guten Testlauf gezeigt. Auch bei der Team-EM im Juni in Riga hat er mit einem Sieg über 5000 Meter und Platz zwei über 3000 Meter gute Figur gemacht. Die Europameisterschaften waren das ganze Jahr über sein klares Ziel. Vorbereitet hat er sich in Australien, wo er lebt. Da seine Großeltern aus Österreich stammen hat er jedoch seit mehreren Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft. Seit 19. Juni arbeitet er in seinem Wohnort Geelong (wo Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen herkommt) im „Australian Animal Health Laboratory“. Im Mittelpunkt steht der Schutz vor Infektionskrankheiten bei Tieren. Das Training bleibt nicht unbeeinflusst davon, aber er hat sich recht gut darauf eingestellt. Seinen ersten Lauf macht er um 6 Uhr morgens. Bis 16 Uhr ist er in der Arbeit, mit 15-30 Minuten Mittagspause. Zwischen 16:30 und 18:30 Uhr folgt die Haupttrainingseinheit des Tages.
Feinschliff in St. Moritz
Anfang August ist er aus dem australischen Winter in den eher kühlen europäischen Sommer gekommen. Seitdem hat er sich in der Höhenlage von St. Moritz vorbereitet. Genau am Sonntag feiert er seinen 27. Geburtstag – der ideale Zeitpunkt für ein starkes EM-Rennen.
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Leichtathletik-EM Zürich: Vorschau Jennifer Wenth 5000 Meter
Leichtathletik-EM Zürich: LIVE auf ORF Sport+
Jennifer Wenth hat noch kein schlechtes Rennen gemacht heuer, und dabei soll es doch gerade bei der EM in Zürich auch bleiben: Ob 5000 Meter (dreimal zwischen 15:36,96 und 15:45,40 Minuten) oder 3000 Meter (dreimal zwischen 9:09,99 und 9:16,93 Minuten) – alle Läufe sind gut gelungen. Dazu hat sie bei den Staatsmeisterschaften über 800 und 1500 Meter zwei starke Auftritte gezeigt. Der Anlauf zu den ersten Europameisterschaften der 23-jährigen Niederösterreicherin hat gut funktioniert.
Start für das direkte Finalrennen über 5000 Meter ist am Samstag, 17:35 Uhr. Im letzten Bewerb des Abends werden die Läuferinnen viel Aufmerksamkeit im Letzigrund Stadion haben. „Wichtig ist, dass ich nicht über meinen Möglichkeiten anlaufe. Ich denke aber nicht, dass das Rennen mit einer schnellen Runde beginnen wird. Lieber beginne ich vorsichtig und kann am Schluss hoffentlich noch ein paar Plätze gutmachen“, sagt sie zum bevorstehenden Rennen. In der Startliste liegt sie an 13. Stelle unter 17 Läuferinnen. Zwischen Rang 12 und Rang 17 sind jedoch weniger als fünf Sekunden Unterschied. Das Leistungsniveau mehrerer Läuferinnen ist also ähnlich einzustufen. Jo Pavey, die sensationelle 10.000m-Europameisterin von vergangenem Dienstag, führt mit ihre Bestmarke von 14:39,96 Minuten das Ranking an.
Für Wenth geht es bei ihrer ersten Freiluft-EM in der Allgemeinen Klasse darum, an ihre Rennen der bisherigen Saison anzuknüpfen und sich in einem Meisterschaftslauf zu behaupten. Nach sehr starken Auftritten als Juniorenläuferin (Platz 7 und 9 bei der U20-WM 2010) kam sie im Trainingsprozess durch Überlastungen und Verletzungen außer Tritt. Die Orientierung auf längere Distanzen und ein neues Umfeld mit Trainer Karl Sander brachte sie wieder auf eine gute Spur.
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Die Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich haben für das junge ÖLV-Team mit einem ereignisreichen und zum Teil sehr erfreulichen Wettkampftag begonnen. Herausragend war der Einzug ins Stabhochsprungfinale mit österreichischem Rekord durch Kira Grünberg. Bis zum Sonntag stehen nun an jedem Tag weitere Auftritte österreichischer Athleten bevor.
Junges Team, Lust auf Leichtathletik
„Unter den besten Athleten Europas haben sich unsere jungen Teilnehmer gut bewährt. Insgesamt haben wir im 13-köpfigen Team sechs EM-Debütanten am Start. Das Highlight am ersten Tag ist natürlich Kira Grünberg gelungen. Ihr Auftritt macht richtig Lust auf Leichtathletik und unterstreicht, dass bei den jungen Athleten etwas nachkommt. Wir sind mitten in einem Neuerungsprozess. Wir haben unser Trainerteam verstärkt und werden weitere Schritte setzen. Einige unserer Athleten konnten trotz guter Leistungen nicht die erhofften Platzierungen bringen. Beate Schrott hat verständlicherweise ihre lange Pause gespürt. Sie wird sich mit ihrem Betreuerteam sicher wieder nach vorne kämpfen“, sagt ÖLV-Präsident Ralph Vallon.
Neben dem ÖLV-Rekord von 4,45 Meter im Stabhochsprung von Kira Grünberg, die heute ihren 21. Geburtstag feiert, hat der 20-jährige 400m Hürdenläufer Thomas Kain mit persönlicher Bestzeit von 50,90 Sekunden ein gutes EM-Debüt hingelegt. Auch 800m-Läufer Andreas Rapatz sowie die Werfer Gerhard Mayer und Elisabeth Eberl haben gezeigt, dass der Aufstieg ins Halbfinale bzw. Finale für sie bei einem Großereignis in Reichweite liegt. Der 19-jährige Nikolaus Franzmair konnte nach einer guten internationalen Rennsaison und Rang neun bei der U20-WM nicht mehr sein Potenzial abrufen. Für Hindernisläufer Christian Steinhammer war die Vorbereitungszeit aufgrund der kurzfristigen Nachnominierung durch den europäischen Verband zu knapp.
Das weitere EM-Programm der ÖLV-Athleten
Heute, Mittwoch, ist Dominik Distelberger mit einer neuen Mehrkampfbestleistung über 110m Hürden gut in den zweiten Tag des Zehnkampfs gestartet. Im Diskuswurf ist er nahe an sein Resultat von Götzis herangekommen. Eine Steigerung in Richtung der Top-10 ist noch möglich. Bis zum Schlusstag der Europameisterschaften am Sonntag, 17. August, wird täglich zumindest ein ÖLV-Athlet ins Geschehen eingreifen. Kira Grünberg bestreitet am Donnerstagabend das Stabhochsprungfinale. Am Freitag läuft Andreas Vojta den Vorlauf über 1500 Meter. Samstag ist Jennifer Wenth über 5000 Meter im Rennen. Am Sonntag laufen Christian Pflügl im Marathon, Brenton Rowe über 5000 Meter und – hoffentlich – Andreas Vojta im 1500m-Finale.
Donnerstag, 14. August
19:19 Uhr Stabhochsprungfinale mit Kira Grünberg
Freitag, 15. August
11:55 Uhr 1500m-Vorläufe mit Andreas Vojta
Samstag, 16. August
17:40 Uhr 5000m Finale mit Jennifer Wenth
Sonntag, 17. August
09:00 Uhr Marathon mit Christian Pflügl
15:05 Uhr 1500m-Finale mit Andreas Vojta (?)
16:30 Uhr 5000m-Finale mit Brenton Rowe
LIVE auf ORF Sport+ ÖLV | 13.08.2014
Quelle: ÖLV – Andreas Maier