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19
07
2015

Andrea Obetzhofer bei der Leichtathletik U18-WM in Cali ©ÖLV | Jiro Mochizuki

ÖLV – Jennifer Wenth läuft Olympia- und WM-Limit über 5000 Meter – Sensationeller ÖLV-Nachwuchs bei U18-Weltmeisterschaften

By GRR 0

Sensationelles Rennen von Jennifer Wenth: Die 23-jährige Niederösterreicherin von SVS Leichtathletik unterbot bei der „KBC Nacht“ in Heusden-Zolder, Belgien, mit 15:16,12 Minuten über 5000 Meter das Limit für die Olympischen Spiele in Rio 2016 und für die Leichtathletik-WM im August in Peking.

Sie erreichte in dem Rennen den fünften Platz. Die Quali-Marke für beide Großereignisse liegt bei 15:20,00 Minuten. Ihre bisherige Topmarke von 15:32,78 Minuten (Huelva, 10. Juni 2015) hat die Hallen-EM Finalistin und Sechste der Universiade mehr als deutlich verbessert.

„Es ist so unwirklich, so geil! Ich habe mich einfach auf das Rennen gefreut, weil ich gewusst habe, dass ich gut drauf bin. Ich konnte meistens in einer Gruppe laufen. Erst die letzten drei Runden war ich allein und habe ums Limit gekämpft. Eingangs der Schlussrunde habe ich nicht geglaubt, dass es sich ausgehen kann“, sagte eine überglückliche Jenni Wenth.

Nach Diskuswerfer Gerhard Mayer ist Wenth die zweite ÖLV-Athletin mit einem Olympialimit für Rio. Für die Weltmeisterschaften in Peking ist neben Mayer und Wenth auch Marathonläufer Edwin Kemboi qualifiziert. Zehnkämpfer Dominik Distelberger hat das Limit im Vorjahr erbracht.

Sensationeller ÖLV-Nachwuchs bei U18-Weltmeisterschaften

15-jährige Kärntnerin holt mit Silber im Siebenkampf die erste ÖLV-Medaille überhaupt bei Jugend-Weltmeisterschaften der Leichtathletik. Andrea Obetzhofer aus Tirol wird hervorragende Fünfte. Lena Millonig beste Europäerin über 2000m Hindernis.

Sarah Lagger schreibt mit Silber bei den IAAF U18-Weltmeisterschaften im Siebenkampf ein Stück österreichische Leichtathletik-Geschichte. Die noch 15-jährige Kärntnerin holte in Cali, Kolumbien, mit 5992 Punkten den zweiten Platz und gewann damit die erste österreichische Medaille überhaupt bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften. „Ich bin so glücklich! Drei Bewerbe von mir waren nicht gut – Hürden, Speer und Kugel – trotzdem bin ich Zweite geworden. Es war ein tolles Erlebnis“, sagte eine strahlende Sarah Lagger.

Ihr Trainer Georg Werthner kommentierte: „Es ist für die österreichische Leichtathletik fantastisch, dass wir erstmals eine Medaille geholt haben. Wie sich Sarah durchgesetzt hat, obwohl gleich die erste Disziplin schlecht gelaufen ist, ist großartig. Sie ist sehr stark, wir können wirklich stolz sein.“ Gold ging nach einem packenden Finale an die Schweizerin Geraldine Ruckstuhl mit 6037 Punkten. Hervorragend auch die zweite Österreicherin im Bewerb. Die Tirolerin Andrea Obetzhofer erreichte mit persönlicher Bestleistung von 5796 Punkten den fünften Platz.

Vor den beiden Siebenkämpferinnen hatte bereits die Niederösterreicherin Lena Millonig aufgezeigt. Sie erreichte am Freitag im Finale über 2000m Hindernis als beste Europäerin den neunten Platz. Dazu ist der Steirerin Karin Strametz über 100m Hürden mit der neuntbesten Zeit der Semifinal-Läufe ein starker Auftritt gelungen. Nur 0,02 Sekunden haben ihr auf Finale gefehlt.

An den Titelkämpfen in Cali nehmen insgesamt 1323 junge Leichtathleten aus 151 Ländern teil. Im Siebenkampf waren 38 Athletinnen aus 25 Ländern am Start. Mehrere Protagonisten von Cali wird man in den nächsten Jahren auf der ganz großen Sportbühne erleben, auch wenn allen bis dahin noch viele Entwicklungsschritte bevor stehen. Unter anderem haben die heutigen Weltstars Usain Bolt und Jelena Isinbajewa ihre ersten großen Erfolge als U18-Weltmeister gefeiert.

Tradition und Potenzial im Mehrkampf

Für ÖLV-Präsident Ralph Vallon zeigt sich, dass in Österreichs Nachwuchs derzeit sehr gut gearbeitet wird: „Nach U23-EM-Bronze durch Siebenkämpferin Ivona Dadic letzte Woche freuen wir uns über den erstmaligen Gewinn einer Medaille bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften. Wir müssen uns bewusst sein, dass der Weg von der Jugend zu Erfolgen in der Allgemeinen Klasse sehr weit ist. Der Mehrkampf kann aber unsere Paradedisziplin in den nächsten Jahren werden. Hier haben wir nicht nur eine große Tradition und Athleten mit sehr viel Potential, sondern mit Götzis auch das beste Mehrkampfmeeting weltweit.“

Hochschaubahn und Aufholjagd für Sarah Lagger

Für Lagger kam der WM-Siebenkampf in Cali einer Hochschaubahn der Gefühle gleich. In der ersten Disziplin, den 100m Hürden, wäre sie fast gestürzt und hat für sie enttäuschende 14,36 Sekunden erreicht. Im Hochsprung kam sie mit persönlicher Bestleistung von 1,76 Meter zurück auf die Erfolgsspur. Der Kugelstoß war mit 13,55 Meter unter ihren Möglichkeiten. Dafür erzielte sie über 200 Meter mit persönlicher Bestleistung von 24,53 Sekunden die zweitbeste Marke des Feldes. Nach dem ersten Tag lag sie an fünfter Stelle des Gesamtklassements.

Am Beginn des zweiten Tages gelang ihr Weitsprung mit 6,21 Meter der Disziplinensieg und eine weitere persönliche Bestleistung, zugleich ÖLV-Jahresbestleistung, die sie auf Rang zwei nach vor brachte. Im Speerwurf hätte sie schon alles klar machen können. Mit 39,30 Meter blieb sie aber gut sieben Meter unter ihrer persönlichen Rekordmarke. Vor dem abschließenden 800m-Lauf lag sie an dritter Stelle. Sie setzte alles daran, nach Gold zu greifen. In persönlicher Bestleistung von 2:15,48 Minuten holte sie den Sieg in ihrem Lauf und erreichte insgesamt Rang zwei.

Fast perfekter Siebenkampf von Andrea Obetzhofer

Andrea Obetzhofer gelang in Cali ein fast perfekter Siebenkampf. Vier persönliche Bestleistungen und ein Disziplinensieg im Kugelstoß brachten sie in die Weltspitze ihrer Altersklasse. „Ich habe letzte Woche bemerkt, dass es im Training immer besser geht. Es war ein Vorteil für mich, dass wir frühzeitig nach Kolumbien abgereist sind. Dadurch konnte ich auch mit Sarah gemeinsam trainieren, das hat viel gebracht. Ich bin stolz mit meiner Leistung", sagte Obetzhofer.

Power-Duo macht Träume wahr

Mit den Auftritten von Sarah Lagger und Andrea Obetzhofer in Cali ist ein Traum wahr geworden, der in den letzten Wochen und Tagen immer konkreter Gestalt angenommen hat. Seit Lagger im Mai mit 6014 Punkten eine U18-Weltbestleistung erzielt hatte (die mittlerweile übertroffen wurde), war klar, dass sie zum Favoritenkreis der WM zählt. Auch Andrea Obetzhofer durfte sich berechtigte Hoffnungen auf eine starke Platzierung machen. Beide haben vor Beginn der Weltmeisterschaften mit persönlichen Bestleistungen in Einzeldisziplinen ihre starke Form bewiesen.

Sarah Lagger aus Rothenturn, die im September 16 Jahre wird, ist 2008 zur Leichtathletik gekommen. Ihr Trainer Georg Werthner, vierfacher Olympiateilnehmer im Zehnkampf und Vierter in Moskau 1980, ist bei Sprinttests an Kärntner Volksschulen auf ihr großes und vielseitiges Talent aufmerksam geworden und betreut sie seither. Da sie und ihre Eltern eine Möglichkeit zum „Auspowern“ ihrer Energien suchten, war die Leichtathletik hoch willkommen. Sie nahm an zahlreichen Kinder-Zehnkämpfen teil und startet für den oberösterreichischen Verein Zehnkampf Union, den Georg Werthner und seine Brüdern Roland und Ulrich leiten. Lagger geht im Sport BORG Spittal an der Drau zur Schule.

Andrea Obetzhofer aus Ramsau im Zillertal ist wie Lagger 1999 geboren und seit Februar 16 Jahre. Im Alter von acht Jahren ist sie durch den Schulsport und durch Freunde zum Verein gekommen. Seither betreibt sie beim TS Raika Schwaz Leichtathletik und wird von Christian Heiss trainiert. Sie besucht das Sport BORG Innsbruck, wo Johannes Achleitner mit ihr arbeitet.

Noch nie konnte Österreich bei Leichtathletik U18-Weltmeisterschaften (seit 1999 im 2-Jahres-Rhythmus durchgeführt) eine Medaille gewinnen. Die bisher beste Platzierung hatte Lukas Weißhaidinger 2009 als Vierter im Kugelstoß erreicht. Auch in der nächsthöheren Altersklasse U20 gab es bei Weltmeisterschaften (seit 1986 im 2-Jahres-Rhythmus) noch kein ÖLV-Edelmetall. Günther Weidlinger holte 1996 den vierten Platz über 3000m Hindernis. Kira Grünberg gelang 2012 ebenfalls Rang vier im Stabhochsprung.

Sarah Lagger schreibt mit Silber bei den IAAF U18-Weltmeisterschaften im Siebenkampf ein Stück österreichische Leichtathletik-Geschichte. 
Die noch 15-jährige Kärntnerin holte in Cali, Kolumbien, in der Nacht auf Sonntag mit 5992 Punkten den zweiten Platz und gewann damit die erste österreichische Medaille überhaupt bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften. „Ich bin so glücklich! Drei Bewerbe von mir waren nicht gut – Hürden, Speer und Kugel – trotzdem bin ich Zweite geworden. Es war ein tolles Erlebnis“, sagte eine strahlende Sarah Lagger.   Gold ging nach einem packenden Finale an die Schweizerin Geraldine Ruckstuhl mit 6037 Punkten. Hervorragend auch die zweite Österreicherin im Bewerb. Die Tirolerin Andrea Obetzhofer erreichte mit persönlicher Bestleistung von 5796 Punkten den fünften Platz.   Vor den beiden Siebenkämpferinnen hatte bereits die Niederösterreicherin Lena Millonig aufgezeigt. Sie erreichte am Freitag im Finale über 2000m Hindernis als beste Europäerin den neunten Platz. Dazu ist der Steirerin Karin Strametz über 100m Hürden mit der neuntbesten Zeit der Semifinal-Läufe ein starker Auftritt gelungen. Nur 0,02 Sekunden haben ihr auf Finale gefehlt. 

Die Einzelleistungen der ÖLV-Siebenkämpferinnen in Cali

Sarah Lagger
100m Hü 14,36 sec (+0,6) – Hoch 1,76m PB – Kugel 13,55m – 200m 24,53sec (-0,5) PB
Weit 6,21m (+0,2) PB – Speer 39,30m – 800m 2:15,48min PB

Andrea Obetzhofer
100m Hü 14,33 sec (+0,7) PB – Hoch 1,70m =PB – Kugel 15,07m – 200m 24,75sec (-0,5) PB
Weit 5,79m (+0,8) – Speer 46,46m PB – 800m 2:33,05min

Anmerkung: Die Punkteleistung im U18-Siebenkampf ist nicht mit der Allgemeinen Klasse zu vergleichen, da die Hürdenhöhe (76,2cm | 84cm) und die Gewichte bei Kugel (3kg | 4kg) und Speer (500g | 600g) an die jugendlichen Athletinnen angepasst sind.

ÖLV-Ergebnisse U18-WM Cali

Athletinnen
2. Sarah Lagger (Zehnkampf Union) Siebenkampf 5992 Punkte
5. Andrea Obetzhofer (TS Raika Schwaz) Siebenkampf 5796 Punkte PB
9. Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) 2000m Hi 6:52,24 min Finale (VL 6:57,53 min)
9. Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) 100m Hü 13,52 sec (+0,7), PB, im Semifinale. VL 13,95 sec (-1,3)
14. Ina Huemer (SU IGLA long life) 200m 24,35 sec (+0,6) PB, im Semifinale, VL 24,37 sec (-0,9) PB
20. Nina Luyer (Union Pottenstein) Hochsprung 1,73m
22. Jordana Kakifukiamoko (PSV Hornbach Wels) Diskus 44,42m
27. Ylva Traxler (ULC Riverside Mödling) 800m 2:13,98 min
38. Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) 200m 25,36 sec (-1,1)
39. Ina Huemer (SU IGLA long life) 100m 12,24 sec (-0,7)

Athleten
17. Nico Garea (SU Kärcher Leibnitz) 200m 21,78sec (-0,6) im Semifinale, VL 21,82 sec (-1,9)
20. Maximilian Münzker (ULC Weinland) 100m 10,83sec (-0,2) im Semifinale, VL 10,79 (-0,1)
20. Oliver Werthner (Zehnkampf Union) Stabhoch 4,55m
32. Bernhard Obrecht (Union Pottenstein) 2000m Hi 6:33,19 min
33. Nico Garea (SU Kärcher Leibnitz) 400m 48,59 sec PB
35. Tim Nemeth (SVS Leichtathletik) 400m Hü 54,63 sec
40. Maximilian Münzker (ULC Weinland) 200m 22,13 sec (-1,0) PB

ÖLV – Andreas Maier

Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT: 

Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

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