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2014

Jennifer Wenth holt beste ÖLV-Platzierung bei Crosslauf-EM ©Uwe Brandl - Jedermannlauf

ÖLV – Jennifer Wenth holt beste ÖLV-Platzierung bei Crosslauf-EM

By GRR 0

Schnee, Matsch und Eis bei Geländelauf-Europameisterschaften in Bulgarien. Rang 18 für Jennifer Wenth ist das beste Resultat, das je eine ÖLV-Athletin bei der Cross-EM erreicht hat. Gute Leistungen auch von den Männern und Junioren.

Jennifer Wenth erreichte bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Samokov, Bulgarien, mit Rang 18 im Frauenrennen die beste Platzierung, die je eine ÖLV-Athletin bei diesen Titelkämpfen in der Allgemeinen Klasse geschafft hat. Auf der knapp acht Kilometer langen, sehr anspruchsvollen Geländestrecke kämpfte sie sich im Lauf des Rennens immer weiter nach vorne und schaffte es nach 29:52 Minuten ins Ziel.

„Die letzten zwei Runden waren sehr, sehr hart. Mir ist die Strecke mit vielen Hügeln und gatschigem Untergrund nicht entgegen gekommen. Umso mehr bin ich mit meinem Platz zufrieden“, sagte Wenth, die mit diesem Rennen am Ende des Jahres ihre sehr gute Entwicklung unterstrichen hat. Auch bei den Europameisterschaften im August in Zürich hatte die 23-jährige Niederösterreicherin mit dem elften Platz über 5000 m das beste österreichische Ergebnis erbracht.

In Samokov lieferten sich an der Spitze die Britinnen Gemma Steel und Kate Avery ein packendes Kopf-an-Kopf Duell, das die Vorjahreszweite Steel in 28:27 Minuten knapp für sich entschied. Bronze holte die für Schweden laufende Meraf Bahta in 28:52 Minuten. 62 Läuferinnen waren im Frauenrennen auf dem hügeligen Rundkurs in 1300 Meter Höhe gestartet (insgesamt 486 Meldungen in allen Bewerben). Schnee, Matsch und gefrorene Stellen wechselten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und forderten den Teilnehmern alles ab.

Jennifer Wenth hat mit dem 18. Platz das bisher beste Resultat einer österreichischen Läuferin bei der Cross-EM deutlich übertroffen. 2001 war die Oberösterreicherin Sandra Baumann auf Rang 36 gelaufen. Andrea Mayr war 1999 auf Rang 41 gekommen.

Steinhammer, Vojta und Sander im Männerrennen

Im Männerrennen über knapp zehn Kilometer zeigten alle drei ÖLV-Teilnehmer Leistungen, mit denen sie zufrieden sein können. Zum dritten Mal in Folge bei Cross-Europameisterschaften erreichte Christian Steinhammer als bester Österreicher das Ziel. Mit Rang 37 in 34:16 Minuten platzierte er sich in der ersten Hälfte des Feldes. „Die Strecke und die Bedingungen haben mir gefallen – ein schöner, harter Crosslauf! Ich war nahe dran an einer Gruppe um Rang 25. Am Schluss hat mir etwas die Wettkampfhärte gefehlt, aber ich bin trotzdem zufrieden“, resümierte der 3000 m Hindernis EM-Teilnehmer von Zürich.

Andreas Vojta erbrachte auf dem 48. Platz in 34:42 Minuten eine für ihn als 1500m-Spezialisten gute Leistung. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte er sich trotz zweier „Boxenstopps“ um elf Ränge. „Gleich auf der Startgerade ist mir hinten jemand rauf und es hat mir einen Schuh ausgezogen“, schildert er. „Ich habe den Schuh in die Hand genommen, weil der Zeitnehmungs-Chip drauf war. Es war mit Socken sehr schwierig zu laufen. Nach etwa zwei Kilometer habe ich den Schuh wieder angezogen. Dadurch war ich ganz am Ende des Feldes und musste hinterher laufen. So gesehen ist das Ergebnis okay.“

Christoph Sander komplettierte auf dem 61. Platz unter 75 Läufern das ÖLV-Team. „Es war ein guter Schritt zurück“, sagte der mehrfache Staatsmeister, der im Sommer durch eine Operation am Sprunggelenk gebremst wurde. „Ich habe gemerkt, dass mir noch etwas die Kraft und der Trainingsumfang fehlen.“

Den Europameistertitel holte sich Polat Kemboi Arikan in 32:19 Minuten zeitgleich vor Ali Kaya. Beide Läufer stammen aus Kenia und laufen seit 2011 bzw. 2013 mit türkischer Staatsbürgerschaft. Bronze holte sich Alemayehu Bezabeh in 32:30 Minuten. Er kommt aus Äthiopien, läuft für Spanien und war von 2011 bis 2013 wegen Dopings gesperrt.

Junioren: Innerhofer und Sinn mit guten Leistungen

Bei den Junioren (U20) über 6,2 Kilometer erreichte Hans-Peter Innerhofer mit Rang 48 unter 102 Startern einen Platz in der ersten Hälfte des Feldes. Nach vorsichtigem Beginn drehte der Salzburger Berglaufspezialist auf und arbeitete sich Schritt für Schritt nach vorne. „Es ist sehr gut gelaufen, und es hat mich sehr motiviert, als ich immer überholt habe. Die Strecke hat mir sehr gefallen. Auf den Bergauf-Stücken habe ich viele Plätze gut gemacht. Bergab habe ich meine Position gehalten.“
 
Der Wiener Luca Sinn erreichte mit gleicher Taktik wie Innerhofer und Platz 58 ebenfalls ein gutes Resultat im Mittelfeld. „Es war mein Plan, vorsichtig zu beginnen und dann zu überholen. Das hat gut geklappt.“ Der aussichtsreiste ÖLV-Teilnehmer Nikolaus Franzmair zeigte zunächst einen engagierten Auftritt.

Der 800m-Spezialist lief zwischen den Plätzen 16 und 26 ein gutes Rennen, musste aber in der vorletzten Runde etwa an 20. Position liegend aufgeben. „Ich bin viel mutiger angelaufen als letztes Jahr. Auch nach drei Kilometern hatte ich noch Sichtkontakt zur Spitze. Dann war aber ziemlich schnell meine Kraft weg. Insgesamt war es für mich als 800m-Läufer ein bisschen zu lang, zu steil und zu gatschig.“

ÖLV-Ergebnisse Crosslauf-EM
Samokov (Bulgarien), 14. Dezember 2014

Frauen (7913 m)
1. Gemma Steel (GBR) 28:27 Minuten
2. Kate Avery (GBR) 28:27
3. Meraf Bahta (SWE) 28:52
18. Jennifer Wenth (AUT | SVS Leichtathletik) 29:52
(62 gestartet)

Männer (9978 m)
1. Polat Kemboi Arikan (TUR) 32:19 Minuten
2. Ali Kaya (TUR) 32:19
3. Alemayehu Bezabeh (ESP) 32:30
37. Christian Steinhammer (AUT | USKO Melk) 34:16
46. Andreas Vojta (AUT | team2012.at) 34:42
61. Christoph Sander (AUT | DSG Volksbank Wien) 35:51
(75 gestartet)

U20-Junioren (6223 m)
1. Yemaneberhan Crippa (ITA) 20:07 Minuten
2. Carlos Mayo (ESP) 20:22
3. Said Ettaqy (ITA) 20:28
48. Hans-Peter Innerhofer (AUT | LC Oberpinzgau) 21:27
58. Luca Sinn (AUT | UAB Athletics) 21:42
DNF Nikolaus Franzmair (AUT | ULC Linz Oberbank)
(102 gestartet)

Keine ÖLV-Athleten bei den U20-Juniorinnen und U23 Männer

ÖLV – Andreas Maier

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