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2024

Hürden-Spezialistin Karin Strametz (SU Leibnitz) - Foto: ÖLV/Alfred Nevsimal

ÖLV-Hallen-Staats meisterschaften2024: Top-Hürdenzeiten in Linz

By GRR 0

An diesem Wochenende fanden in der Linzer Tips-Arena die Leichtathletik-Hallen-Staatsmeisterschaften statt. Auch am zweiten Tag zeigten die besten heimischen Leichtathleten hervorragende Leistungen, allen voran die 60m-Hürdenläufer, wo sowohl Karin Strametz als auch Enzo Diessl die Hallen-WM-Limits nur um ein bzw. zwei Hundertstel verfehlten.  Dazu schaffte Susanne Gogl-Walli gleich drei und Strohmayer-Dangl zwei Staatsmeistertitel.

Mit dem heutigen Tag endet auch der Qualifikationszeitraum für die Hallen-WM in Glasgow (GBR) Anfang März (1.-3.3.2024). Bis Mittwoch sollte World Athletics bekanntgegeben haben, wer neben der bereits eingeladenen Fünfkämpferin Verena Mayr über das World Ranking eine Einladung erhält.

Strametz nur hauchdünn am WM-Limit vorbei, Gogl-Walli mit zweitem Titel

Hürden-Spezialistin Karin Strametz (SU Leibnitz) hatte sich in dieser Hallen-Saison über 60m Hürden schon mehrfach verbessert und war mit 8,04s bis auf 2/100s an das direkte Hallen-WM-Limit herangelaufen. Als große Favoritin war sie also in diesen Wettkampf gegangen, und schon im Vorlauf war die Steirerin mit 8,17s souverän. Im Finale legte die 25-Jährige dann ordentlich nach und steigerte ihre PB in einem fulminanten Lauf auf 8,03s (StLV-Rekord), womit sie das direkte Limit für die Hallen-WM nur um 1/100s verpasste. Über das World Ranking sollte Strametz, die nach 2022 und 2023 ihren dritten Hallentitel feiern konnte, der Startplatz in Glasgow aber nicht mehr zu nehmen sein. Stark heute auch wieder Isabel Posch (TS Lustenau), die ihre PB wie schon gestern über 60m heute auch über die Hürden deutlich verbessern konnte, sie stellte als Zweite mit 8,37s neuen VLV-Rekord auf. Rang 3 ging an Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union), die nach Verletzungspause wieder sehr gut in Schuss kommt und mit 8,41s neue PB erzielte.

Karin Strametz: „Nach dem nicht so guten Vorlauf, bei dem mir die Spritzigkeit noch etwas gefehlt hat, wollte ich alles ins Finale legen. Das ist mir auch richtig gut gelungen, obwohl es mir während des Laufes gar nicht so gut vorgekommen ist, die Hürdenüberquerungen haben sich ewig angefühlt, ich dachte nicht, dass ich so schnell bin. Aber eigentlich gibt es gar nicht viel auszusetzen, bis auf das eine fehlende Hundertstel aufs Limit. Wir werden jetzt noch einen Trainingsblock einschieben, damit ich optimal vorbereitet nach Glasgow fliege und dort hoffentlich mein großes Ziel, unter 8 Sekunden zu laufen, erreichen kann.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Über 400m prolongierte Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) ihre Erfolgsserie und holte nunmehr schon ihren 11. Hallentitel über diese Distanz. Auch die Siegerzeit von 52,60s kann sich sehen lassen, erst vier Mal war die WM-Semifinalistin auf ihrer Spezialstrecke unter dem Hallendach schneller gewesen, im Hinblick auf die Hallen-WM in zwei Wochen ein sehr gutes Zeichen. Dahinter war es sehr spannend, erst auf den letzten Metern konnte sich 800m-Meisterin Caroline Bredlinger (Laufteam Bgld Eisenstadt) auf Rang 2 vorschieben und sich in 55,40s Silber sichern, nur Bronze blieb diesmal für 400m Hürden-Spezialistin Lena Pressler (Union St.Pölten) in 55,84s.

Susanne Gogl-Walli: „Natürlich wäre ich im Hinblick auf die wichtige Bahnauslosung bei der Hallen-WM noch schneller gelaufen, aber es war sicher ein ganz guter Lauf und der Titel freut mich wie immer sehr. In Richtung Glasgow passt der Aufbau sehr gut, wir werden jetzt noch einen Trainingsblock einschieben und ich bin zuversichtlich dort noch mehr zeigen zu können.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Ein enges Rennen war über 1500m der Frauen erwartet worden und die Zuseher wurden nicht enttäuscht. Sandra Schauer (Union St.Pölten) setzte sich vom Beginn weg an die Spitze und sorgte für ein sehr hohes Tempo, dem nur wenige folgen konnten. Bei Halbzeit des Rennens hatte sich die Titelverteidigerin schon einen Vorsprung herausgearbeitet, zu diesem Zeitpunkt lag Lotte Seiler (KSV Alutechnik) mit einigem Abstand auf die Verfolgergruppe nur auf Rang 5. Doch die Steirerin zeigte ein enorm starkes Finish, überholte Läuferin um Läuferin, schloss eingangs der Schlussrunde sogar zur Führenden auf und ließ der Niederösterreicherin keine Chance. 4:27,37 min bedeuten für Seiler neue PB, auch Schauer war noch nie 4:28,38 min gelaufen, in Sog der schnellen Konkurrenz stellte Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) mit 4:31,27 min sogar neuen BLV-Rekord auf.

Lotte Seiler: „Am Anfang war mir das hohe Tempo zu schnell, da habe ich auch noch das Rennen von gestern in den Beinen gespürt, darum bin ich da eher mein Tempo gelaufen. Aber hinten raus habe ich gemerkt, dass noch etwas geht, ich hatte ja schon gestern ein starkes Finish. Und wenn man merkt es kann sich ausgehen, dann geht immer noch ein bissl mehr, auch wenn es mental nicht leicht ist, wenn man zwischendurch schon so weit hinten ist und es sehr weh tut. Zum Glück ist es aufgegangen, ich freue mich sehr über den Titel, er war nicht ganz erwartet, weil ich mich heuer auf die Outdoor-Saison konzentrieren will.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Im Dreisprung schaffte es Viktoria Straczek-Helios (DSG Wien) zurück aufs oberste Siegerpodest, nachdem sie diesen Titel bereits 2021 gewonnen hatte. Mit gesprungenen 12,58m (WLV-Rekord) löste sie die dreifache Hallenmeisterin Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) ab, die heute auf 12,14m kam und Katharina Pinter (LTU Graz), die 11,32m schaffte, auf Rang 3 verwies.

Zu einem Generationenduell entwickelte sich der Hochsprung Frauen. Christiane Krifka (SVS-LA), Jahrgang 2006, und Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien), Jahrgang 1984, waren den ganzen Bewerb über im Gleichschritt unterwegs, beide übersprangen 1,74m und hatten dieselben Fehlversuche. Wie nicht anders zu erwarten verzichteten die beiden dann auf ein Stechen, es wurde daher zwei Mal Gold vergeben. Für die Juniorin war es der erste Hallentitel, die ehemalige Hallen-EM-Teilnehmerin war bereits 2013 erstmals und insgesamt sieben Mal auf dem obersten Treppchen gestanden. Bronze ging an Kugelstoß-Staatsmeisterin Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union), die heute 1,71m in die Wertung brachte.

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Den letzten Bewerb dieser Meisterschaften, die 4x200m gewann die TGW Zehnkampf-Union in einer hochspannenden Entscheidung in der Besetzung Plank/Lagger/Pühringer/Gogl-Walli in einer Zeit von 1:41,64 min.

Die österreichischen Meisterschaften im 3.000m Bahngehen gewann Favoritin Kathrin Schulze (IAC) vor Barbara Hollinger (Union Pottenstein) und der mehrfachen Marathon-Staatsmeisterin Karin Freitag (LG-Decker Itter).

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Diessl verpasst Hallen-WM-Norm nur knapp, Strohmayer-Dangl doppelt über 400m nach

Ohne Probleme hatte U20-Europameister Enzo Diessl (SU Leibnitz) diesen Winter die Umstellung auf die höheren Männer-Hürden geschafft. Serienweise Zeiten unter 6,80s und sogar den Sieg beim Silber-Meeting in Belgrad (SRB) konnte der Steirer in der kurzen Hallensaison über 60m Hürden schon verbuchen, heute setzte er der guten Serie die Krone auf. Im Vorlauf reichten 7,73s für die lockere Finalqualifikation, dort drehte der Leibnitzer dann richtig auf. Mit einem sensationellen Lauf drückte der erst 19-Jährige seine Bestleistung noch einmal um 2/100s auf 7,64s (StLV-Rekord) und ist mit seinem ersten Hallenstaatsmeistertitel nun die Nummer 3 in der ewigen österreichischen Bestenliste in dieser Disziplin. Mit dieser Leistung verfehlte Diessl das direkte Hallen-WM-Limit, das bei 7,62s liegt, nur äußerst knapp. Da er letztes Jahr aber nur die Juniorenhürden gelaufen ist, fehlen ihm notwendige Ergebnisse für das World-Ranking, die WM ist daher kein Thema und die Hallensaison für ihn somit beendet. Ebenfalls neue PB stellte als Zweiter Gordon Skalvy (ULV Krems) mit 8,32s auf, Gabriel Zand (LTU Graz) wurde mit 8,53s Dritter.

Enzo Diessl: „Ich bin super zufrieden jetzt bei den Staats nochmals PB gelaufen zu sein. Es war ein guter Lauf, aber sicher noch nicht optimal. Vor allem auf den ersten zwei Hürden verliere ich noch einiges, danach fühlt es sich schon sehr rund und leichtfüßig an. Ein wenig ist das verpasste WM-Limit natürlich schade, aber ich darf mich nicht beschweren, für meine erste Saison über die hohen Hürden ist mir der Übergang sehr gut gelungen. Jetzt ist mein großes Ziel bei der EM im Sommer dabei zu sein, ich freue mich schon auf die 110m Hürden draußen, weil ich eigentlich auf dieser Strecke meine Stärke sehe.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Gestern hatte Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) bereits über die 200m gewonnen, heute konnte er auch über die doppelte Distanz von 400m seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Der Burgenländer lief die erste Runde eher verhalten, kam trotzdem als Führender in die Schlussrunde und konnte seinen Abstand auf die Konkurrenz dann noch ausbauen, 48,15s waren es dann im Ziel. Stark präsentierte sich auf Rang 2 Samuel Lengauer (TGW Zehnkampf-Union) mit neuer PB von 48,71s, er konnte auf den letzten 100 Metern noch an Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) vorbeiziehen, der 49,50s benötigte.

Niklas Strohmayer-Dangl: „Das war heute ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger. Wir haben ja keine Hallentrainings absolviert, alles draußen gemacht, insofern sind die Hallenrennen nicht sehr hoch zu bewerten. Aber zwei Titel waren das Ziel, also alles erreicht kann man sagen. Wir wollen die Freiluftsaison schon Ende April mit Wettkämpfen beginnen, um das große Ziel EM zu erreichen, also lag der Fokus auch im Training die ganze Zeit auf den 400m Hürden.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) hatte sich über 1500m noch einmal einen schnellen Lauf vorgenommen und sein Trainingskollege Sergio Miranda machte auf den ersten Runden auch ordentlich Tempo. Nach genau einem Kilometer stieg der Tempomacher mit einer Durchgangszeit von sehr flotten 2:26,50min aus, dann war der Oberösterreicher auf sich alleine gestellt. Mit beachtlichen 3:44,03 min schaffte der U20-Vizeeuropameister die drittschnellste Zeit seiner Karriere und distanzierte seine Konkurrenten deutlich. Silber holte mit einem starken Endspurt Fabio Fister (DSG Maria Elend) in 3:54,77 min (PB), für ihn eine Entschädigung nach dem gestrigen Sturz im 800m-Bewerb. Samuel Leitner (TGW Zehnkampf-Union), der in der Verfolgergruppe lange für das Tempo gesorgt hatte, musste sich trotz neuer PB von 3:55,04 min mit Bronze begnügen.

Kevin Kamenschak: „Danke an Sergio, der einen tollen Job gemacht hat, auch wenn es mir zu Beginn fast etwas zu schnell war, das habe ich hinten raus dann gespürt. 500m alleine zu laufen ist auch sehr zäh, aber ich bin froh die Hallensaison mit einem Staatsmeistertitel beenden zu können. Ich habe bei den letzten Rennen sicher viel gelernt, auch wenn ich überzeugt bin im Freien dann deutlich schneller laufen zu können.“

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Titelverteidiger Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) konnte im Dreisprung seine aktuell ausgezeichnete Form ein weiteres Mal unter Beweis stellen und seinen dritten Hallen-Titel in Serien feiern. Erst letzte Woche hatte der Oberösterreicher bei den Balkan-Meisterschaften erstmals in der Halle die 16m-Marke übersprungen, heute kam er mit der Siegesweite von 15,95m wieder knapp an diese Schallmauer heran. Damit sammelte der 21-Jährige auch weitere Punkte in der „Road-to-Rome“-Wertung, seine Chancen auf eine EM-Teilnahme stiegen dadurch weiter. Felix Pircher (ATSE Graz) mit 13,78m und Ex-Meister Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) mit 13,41m schafften es ebenfalls auf das Podest.

Endiorass Kingley: „Wir haben heuer im Anlauf etwas umgestellt, ich gestalte ihn jetzt wesentlich dynamischer, vor allem in der ersten Phase. Dadurch nehme ich auch mehr Geschwindigkeit in den Absprung mit, das wirkt sich auch auf die Weite aus. Die EM ist mein großes Ziel dieses Jahr, ich möchte mich für Rom qualifizieren.“

Im Hochsprung ist Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) schon seit einigen Jahren das Maß aller Dinge in Österreich, auch heute war er wieder der beste der Teilnehmer, 2,03m reichten dem Niederösterreicher zum Sieg und dritten Titel in Serie. Sein Trainingskollege Andreas Steinmetz (SVS LA) durfte sich mit übersprungenen 2,00m mit Silber dekorieren lassen, Dreisprung-Meister Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) konnte nur dank der Fehlversuchsregel bei überquerten 1,97m seinen Vereinskollegen Valentin Voit auf Rang 4 verweisen und Bronze holen.

Die abschließende Staffel ging in 1:30,18 min an die TGW Zehnkampf-Union (Rudorfer/Kingley/Lengauer/L.Lasch).

Österreichischer Meister im 3.000m Bahngehen wurde bereits zum fünften Mal Roman Brzezowsky (HSV-Wien/Leichtathletik), Silber und Bronze holten sich Rainer Heinzl (LC Profis) und Franz Kropik (SVS LA).

© ÖLV / Alfed Nevsimal

Übersicht der österreichischen Hallen-Staatsmeister 2024 (Linz)

Sonntag

Frauen

400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) 52,60m ÖJBL
1500m: Lotte Seiler (KSV Alutechnik) 4:27,37 min ÖJBL
4x200m: TGW Zehnkampf-Union 1:41,64 min ÖJBL
60m Hürden: Karin Strametz (SU Leibnitz) 8,03s ÖJBL
Hochsprung: Christiane Krifka (SVS-LA) und Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,74m
Dreisprung: Viktoria Straczek-Helios (DSG Wien) 12,58m ÖJBL

Männer

400m: Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) 48,15s
1500m: Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) 3:44,03 min
4x200m: TGW Zehnkampf-Union 1:41,64 min ÖJBL
60m Hürden: Enzo Diessl (SU Leibnitz) 7,64s ÖJBL
Hochsprung: Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) 2,03m
Dreisprung: Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) 15,95m

Ergebnisse

Fotos  ÖLV / Alfed Nevsimal)

 und ÖLV / @amriphoto )

Livestreams auf streamster.tv (auch on-demand abrufbar):
Samstag
Sonntag

TV-Beiträge vom Meeting werden am Mittwoch, 21.2. um 19:00 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 25.2. um 10:15 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild gesendet. 

Wichtige LA-Events 2024

  • 1.-3.3. – Hallen-WM (Glasgow/GBR)

Fotos: ÖLV / Alfed Nevsimal

 ÖLV – Georg Franschitz

author: GRR