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05
03
2017

Andreas Vojta ©Österreichischer Leichtathletikverband - ÖLV

ÖLV – Hallen-EM Tag: Dominik Distelberger mit Rang 4 hauchdünn am Siebenkampf-Rekord vorbei, Andreas Vojta auf Platz 10

By GRR 0

Am letzten Tag der Hallen-Europameisterschaften in Belgrad gab es nochmals zwei Top-10-Platzierungen für das ÖLV-Team. Sowohl Mehrkämpfer Dominik Distelberger als 4. als auch Andreas Vojta als 10. zeigten starke Leistungen.

Siebenkampf Männer
60m Hürden
Gelungener Start in den zweiten Wettkampftag für Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Pugstall). Mit der zweitschnellsten Zeit des Tages über die 60m Hürden stellte er in 7,80s eine deutliche neue Bestleistung auf (bisher 7,85s), holte 1033 Zähler und schob sich in der Gesamtwertung mit 4274 Punkten wieder auf Rang 7 vor. Der Niederösterreicher setzte damit den Aufwärtstrend der letzten Wochen in dieser Disziplin fort. Beachtlich ist diese Zeit insofern, als sie für den Purgstaller auch erstmals in seiner Karriere die Erbringung eines Limits in einer Einzeldisziplin bedeuten würde. Dieses lag für die Hallen-EM in Belgrad bei 7,82s.

Der Start ist mir sehr gut gelungen. Dann hatte ich sogar bei einigen Hürden das Gefühl sie zu hoch überquert zu haben, aber in der Zeitlupe hat man gesehen, dass das gar nicht der Fall war. Ein war einfach ein flüssiger Lauf, in dem kein „Hakler“ war.

Stabhochsprung
Nächste Bestleistung für Dominik Distelberger. Auch im Stabhochsprung setzt er seinen großartigen zweiten Wettkampftag fort und steigert seinen Hausrekord auf 5,10m. Damit schiebt sich der Niederösterreicher mit 5215 Punkten auf Gesamt-Rang 5 nach vorne. Auf einen Medaillenrang fehlen ihm derzeit nur 76 Zähler.

„Beim Einspringen war das Gefühl gar nicht so gut, aber ich habe mich schön in den Wettkampf hineingearbeitet. Toll war, dass ich alle Höhen im ersten Versuch gesprungen bin und Kraft sparen konnte. Ich bin heute ruhig und konzentriert geblieben und habe auch ab 5 Meter nicht versucht die Höhen zu erzwingen, sondern auch mit den härteren Stäben weiter das gemacht was wir trainiert hatten. Die neue Bestleistung freut mich riesig, da bin ich stolz drauf.“

1000m
In der siebenten und letzten Disziplin, dem 1000m-Lauf, ging es für Dominik Distelberger um den österreichischen Rekord. Diesen hält seit 2010 mit 6065 Punkten Roland Schwarzl, eine Zeit von 2:42,00min waren dafür notwendig. Trotz großartigem Kampf fehlten am Ende mit 2:42,32min ganze 2 Punkte. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 6063 Punkten erreichte der Niederösterreicher einen hervorragenden 4. Platz im Siebenkampf.

Den Sieg holte sich mit neuem Europarekord von 6479 Punkten überlegen der Franzose Kevin Mayer.

„Ich hab´s probiert, leider war ich zu langsam. Während des Laufs hatte ich sogar kurz einmal einen Krampf, der hat sich zum Glück aber sofort wieder gelöst. Ich habe gekämpft bis zum Schluss und alles rausgeholt was ging. Ich hatte für heute bei allen Bewerben volle Attacke geplant um die verlorenen Punkte des gestrigen Tages wieder aufzuholen. Von Rang 11 auf 4 nach vor ist schon super, für mich ist das Ergebnis sensationell. In der Halle war eine super Stimmung, richtig Gänsehautfeeling. Ich war heute richtig locker drauf, überhaupt nicht verbissen und konnte den Wettkampf richtig genießen.“

3000m Männer
Tolles Ergebnis für Mittelstreckler Andreas Vojta (team2012.at), der mit 8:09,18min Rang 10 erreicht. Wie oft in großen Finali war der Lauf von einem abwartenden Beginn geprägt, der erste Kilometer wurde auch in nur 2:50 absolviert. Bei Hälfte des Rennes wurde der Wiener innen eingeschlossen und durch außen überholende Läufer nach hinten durchgereicht. Er konterte aber umgehend und arbeitete sich wieder in die Mitte des Feldes, musste durch das Laufen auf Bahn 2 und 3 aber einige Meter mehr machen. Als dann 500m vor Schluss die Post abging konnte der Gerasdorfer nicht mehr zusetzen, verlor den Anschluss an die Spitze und kam als 10. ins Ziel. Sieger in diesem Bewerb wurde Adel Mechaal (ESP) in 8:00,60min.
„Ich habe ein eher langsames Rennen erwartet und es ist mir ganz gut gelungen mein Vorhaben umzusetzen und Kontakt zur Spitze zu halten. Den ganz schnellen letzten Kilometer wie die anderen haben ich derzeit nicht drauf, das war mir klar. Es ist aber sehr schön wieder einmal in den Top-10 bei einer EM zu sein. Wenn ich an die letzten beiden Jahre zurückdenke darf ich damit keinesfalls unzufrieden sein.“

ÖLV-Bilanz der Hallen-EM in Belgrad:

Ivona Dadic (Union St.Pölten) Fünfkampf – 4767 Punkte (ÖR) – 2.Platz
Verena Preiner (Union Ebensee) Fünfkampf – 4478 Punkte – 6.Platz
Dominik Distelberger (UVB Purgstall) Siebenkampf – 6063 Punkte (PB) – 4.Platz
Andreas Vojta (team2012.at) 3000 m – 8:09,18min – 10.Platz
Julian Kellerer (LAC Klagenfurt) Dreisprung – 16,33m (PB) – 14.Platz
Ekaterina Krasovskiy (DSG Volksbank Wien) Hochsprung – 1,81m – 20.Platz
Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 60 m – 6,84s – 22.Platz
Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) 60m Hürden DSQ 60m – 7,55s – 34.Platz
 
ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber zum Abschneiden der ÖLV-Athleten: „Wir haben hier in Belgrad nicht nur das größte Team, sondern auch das beste Abschneiden seit 12 Jahren bei der Hallen-EM 2005 in Madrid gesehen. Sensationell war natürlich Ivona Dadic mit einer deutlichen Rekordverbesserung und dem Gewinn der Silbermedaille. Hier formt ein Trainerteam um Philipp Unfried Top-Einzelleistungen zu einem Weltklasse-Mehrkampf. Dominik Distelberger hat mit Platz 4 gezeigt, was in ihm steckt. Sein zweiter Wettkampftag war absolute Weltklasse. Herausragend auch Verena Preiner, die ja noch U23-Athletin ist und deren 6.Platz im Jubel um die Silbermedaille etwas untergegangen ist. Erfreulich der weitere Top-10 Platz von Andreas Vojta sowie die Bestleistung von Julian Kellerer bei seinem bisher wichtigsten Wettkampf. Auch wenn es nicht bei allen Athleten nach Wunsch gelaufen ist können wir mit dem Abschneiden insgesamt zufrieden sein. Besonders bitter war die Situation mit dem Fehlstartchaos durch die erstmals eingesetzte neue Fehlstarteinrichtung für Hürdensprinterin Steffi Bendrat. Im Vorjahr war sie ja noch im Hallen-WM Semifinale und auch hier wäre zumindest das Semifinale für sie sicher drinnen gewesen.“

Damit gingen für den ÖLV, trotz Abwesenheit einiger Leistungsträger, erfreuliche Hallen-Europameisterschaften zu Ende.

Weitere Höhepunkte des Jahres 2017 sind die U23-Europameisterschaften (13.-16.Juli) sowie die Weltmeisterschaften In London (4.-13.August).
 
Georg Franschitz
ÖLV Pressesprecher

author: GRR

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