ÖLV – EM München 2022: Tag 1 Nachmittag – Walli im Semifinale, Mayer belegt Rang 18

Susanne Walli zieht mit souveräner Leistung ins Halbfinale ein

Um 19:44 Uhr startete Susanne Walli (TGW Zehnkampf) in die Europameisterschaft, die für sie gleich Starts in drei Disziplinen bereithält. Heute waren es die Vorläufe über 400m, ihrer Spezialdisziplin. Im zweiten von drei Heats kam die Linzerin gut aus den Blöcken und nahm rasch Fahrt auf.

Zu Beginn der zweiten Kurve lag die 26-Jährige auf Position 3, zog ihr Tempo auch in der zweiten Rennhälfte durch und konnte diese Position bis zum Schluss halten. Mit Saisonbestzeit von 51,73s erreichte sie die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere, nur bei Olympia in Tokio war die Oberösterreicherin mit 51,52s etwas schneller gewesen. Das bedeutete mit der insgesamt fünftschnellsten Zeit aller Vorläufe die direkte Qualifikation für das morgige Semifinale, das bereits um 13 Uhr stattfindet. Dort steigen dann auch jene 12 Athletinnen ein, die nicht in die Qualifikation mussten und ein Freilos hatten. Jeweils die Top-2 aller drei Semifinali und die weiteren zwei Zeitschnellsten steigen ins Finale auf.

Susanne Walli: “Ich habe gewusst, dass ich alles geben muss, weil es ein sehr schwerer Lauf war. Es war ein sehr gutes Rennen und ich freue mich extrem, dass ich direkt weiter bin. So mache ich mir das Leben auch leichter, weil ich nicht zittern muss. München war der Höhepunkt in der Saisonplanung, Wolfi Adler hat ein gutes Feingefühl bei Großereignissen immer die beste Leistung rauszukitzeln. Auch in Eugene waren die Läufe sehr gut, aber hier hatten wir keinen störenden Gegenwind und es ist schön, wenn auch eine schnelle Zeit am Ende da steht. Es ist wichtig, dass ich mich jetzt gut erhole. Ich werde natürlich versuchen auch morgen einen guten Lauf zu zeigen, aber für was das am Ende reicht wird man sehen, auch weil ich auf zwölf ausgeruhte Athletinnen treffe. Das System ist sicher nicht ganz fair, aber ich werde einfach das Beste daraus machen, mich auf meinen Lauf konzentrieren und hoffe auch morgen wieder auf eine schnelle Zeit.”

Julia Mayer im 10.000m-Finale auf Rang 18

Keine leichte Aufgabe hatte heute spätabends nach 22 Uhr Langstreckenläuferin Julia Mayer (DSG Wien) zu bewältigen. Die EM-Debütantin hatte sich mit tollen Leistungen für ihr erstes Großereignis qualifiziert und präsentierte sich auch in München beachtlich. Das Feld zog sich wie erwartet gleich zu Beginn in die Länge, da die Bestzeiten der Läuferinnen doch sehr weit auseinander lagen. Den ersten Kilometer absolvierte die Niederösterreicherin plangemäß in 3:15, dann teilte sich das Feld und sie konnte sich vorerst an der zweiten Gruppe festbeissen. 3:11 für KM 2 waren sehr flott, dann reduzierte die achtköpfige Gruppe etwas das Tempo auf 3:17. Nach rund 3,5 Kilometern verlor Julia Mayer dann den Anschluss und musste den Rest des Rennens alleine absolvieren. Die Durchgangszeit nach 5.000 Metern lag mit 16:31,03min etwas über der gewünschten Pace. Danach pendelten sich die Kilometerzeiten der 29-Jährigen knapp über 3:30 ein, das Tempo zu Beginn forderte jetzt doch seinen Tribut. Mit einer Endzeit von 33:57,29min kam die Bad Vöslauerin damit in ihrem ersten EM-Finale auf Rang 18, ließ zwar keine Konkurrentin hinter sich, kann aber auf einen Top-20-Platz auf höchstem europäischen Niveau stolz sein. Der Sieg ging in 30:32,57min an Yasemin Can (TUR), eine der großen Mitfavoritinnen.

“Bis Kilometer 4 war ich ja auf Bestleistungskurs, danach wurde es etwas zäh. Es war sicher nicht mein bester Tag und ich hatte heute nicht die besten Beine. Bei einer Europameisterschaft steigt man aber nicht aus, da beißt man sich durch. Die Stimmung im Stadion war toll, da will man seinen Fans und meiner Familie ja auch etwas zeigen. Die Qualifikation hat mich schon sehr stolz gemacht, das Niveau in Europa ist enorm stark. Ich habe auch meinen Namen von allen Ecken und Enden gehört, das war toll.”

Zeitplan der ÖLV Athleten EM München

(?) Die Einteilung in die jeweiligen Gruppen ist derzeit noch nicht bekannt

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